Ferrari 250 GT LWB California Spider (1959)
Ferrari für zehn Millionen Dollar
Dieser Ferrari 250 ist schön, schnell und ziemlich teuer. Jetzt wurde er in Pebble Beach für mehr als zehn Millionen US-Dollar versteigert.
16.08.2021 Andreas Of-AllingerAuf zehn bis zwölf Millionen US-Dollar schätzte Gooding & Co. den Wert eines Ferrari 250 GT LWB California Spider vor der Auktion am 14. August in Pebble Beach. Nun wechselt der Roadster für 10.840.000 US-Dollar den Besitzer. Umgerechnet sind das aktuell knapp 9,2 Millionen Euro.
Der Ferrari ist damit einer der teuersten Auktions-Oldtimer des Jahres. Nur ein Porsche 917 K, den RM Sotheby’s fast gleichzeitig im fünf Meilen entfernten Monterey zu versteigern versuchte, wäre deutlich teurer gewesen: Der Porsche, der einst in Le Mans fuhr, sollte dem Auktionshaus zufolge zwischen zwölf und 15 Millionen Dollar bringen. Am 14. August fand sich allerdings (noch) kein neuer Besitzer für den Rennwagen.
Zwei Klassensiege bei Renneinsätzen
Auch der von Gooding & Co. angebotene 1959er Ferrari 250 GT hat eine Renngeschichte aufzuweisen. Er wurde noch im Jahr seiner Auslieferung bei mehreren Bergerennen eingesetzt. Der Erstbesitzer, Ottavio Randaccio aus Mailand, erzielte bei sechs Renneinsätzen zwei Klassensiege und wurde einmal Fünfter Im Gesamtklassement. Zwei Mal fiel Randaccio mit seinem Ferrari aus.
Zehn Besitzerwechsel seit 1959
Noch im selben Jahr verkaufte er das Auto nach Bergamo. Im Jahr darauf wechselte der 250 sogar zwei Mal den Besitzer. Dann kehrte erst einmal Ruhe ein, bis der offene Ferrari zwischen 1967 und 1973 alle zwei Jahre innerhalb Italiens weiterverkauft wurde. Im Jahr 1999 kam der California Spider zu neuen Besitzern nach Kalifornien. Diese gaben ihn 2004 an den jetzigen Verkäufer weiter. Gesucht wird also der zwölfte Besitzer.
Nur zehn LWB Spider mit Rennkomponenten
Ein GT LWB California ist mit 50 Exemplaren fast so selten wie der 250 GTO, von dem 36 Stück gebaut wurden. Anders als der Omologato, der als teuerstes Auto der Welt gilt, ist der California Spider jedoch weniger strikt auf Rennerfolge ausgelegt. Laut Gooding & Co. verließen nur zehn LWB Spider das Werk mit Rennkomponenten, wie etwa einem stärkeren Motor, größeren Tank, Sperrdifferenzial und Aluminium-Karosserie. Der angebotene California Spider ist einer davon. Meist wurden die California Spider in den USA bei Rennen eingesetzt und waren dort etwa in Bridgehampton, Watkins Glen oder bei den 12 Stunden von Sebring erfolgreich.
Ottavio Randaccio orderte seinen 250 GT LWB California Spider als Ersatz für einen 250 GT Tour de France mit Abarth-Auspuff, Renngetriebe, Sperrdifferenzial, 136-Liter-Tank und stärkerem Motor: Laut Auktionshaus bescheinigen dem Colombo-V12 interne Ferrari-Protokolle 256 PS – 20 bis 30 mehr als in der Serie.