Ex-F1-Weltmeister verkauft Geländewagen-Klassiker
Buttons Bronco unter dem Hammer
Jenson Button dünnt seinen Fuhrpark weiter aus. Diesmal ist ein Ford Bronco dran. Der betagte Offroader trägt zahlreiche Modifikationen.
18.01.2022 Thomas HarloffNun, da Jenson Button selbst unter die Auto-Fabrikanten gegangen ist, braucht er seinen bisher zusammengesammelten Fuhrpark offensichtlich nicht mehr. Bereits im Sommer vergangenen Jahres veräußerte der Formel-1-Weltmeister von 2009 einen herrlichen Porsche 911 Turbo 3.6, Baureihe 964, mit X88-Paket über den Online-Auktionator "Collecting Cars". Das Ergebnis? 317.464 Pfund, was aktuell etwa 380.000 Euro und damit ziemlich genau dem doppelten Wert eines solchen Zuffenhausener Geschosses aus weniger prominentem Vorbesitz entspricht.
Weil das mit dem Porsche damals so fabelhaft geklappt hat, bietet Button nun auf derselben Plattform ein weiteres Exemplar seiner Sammlung an. Allerdings eines vom ganz anderen Ende des automobilen Spektrums. Diesmal handelt es sich um einen Ford Bronco des Modelljahres 1970, der sich in den vergangenen Jahren im Besitz des britischen Motorsportlers befunden hat und direkt aus seinem Fundus veräußert wird.
Farblich sowohl Brite als auch Amerikaner
Farblich greift der Offroad-Oldie sowohl seine eigene als auch Buttons Herkunft auf: Zum kräftigen Blau der Karosserie gesellen sich tiefrote Elemente am Kühlergrill, an den Abschlepphaken und am Ford-Schriftzug. Obendrein gibt es ein weißes Softtop, das sich über einen neuen Dachrahmen spannt. Damit trägt der Bronco sowohl die Farben des us-amerikanischen "Star spangled banner" als auch des britischen "Union Jack". Hinzu kommen schwarz glänzende Radlaufverbreiterungen und Seitenschutzleisten. Die Seitenscheiben wurden dagegen wegrationalisiert.
Vom Originalzustand hat sich dieser Bronco während seiner mehr als ein halbes Jahrhundert währenden Existenz ein ganzes Stück entfernt. Die Scheinwerfer wurden um Zusatzleuchten aus dem KC-Regal ergänzt. Bei den Rädern fiel die Wahl auf satinschwarze 17-Zöller aus dem Hause Method Wheels, die mit 35-Zoll-Offroad-Reifen von BF-Goodrich ummantelt sind. Eine Fahrwerks-Höherlegung samt Upgrade per Bilstein-Dämpfer sowie die Aufrüstung der vorderen Bremsen mittels Wilwood-Scheiben ergänzen die Liste der Modifikationen.
Aufgerüsteter Small-Block-V8
Der 4,9-Liter-V8 befindet sich ebenfalls nicht mehr im Auslieferungszustand. Dem Small-Block-Motor verleihen eine Fitech-Kraftstoffeinspritzung, ein Edelbrock-Filter und eine MSD-Zündanlage inklusive Startknopf mehr Power. In welchem Umfang, verraten leider wieder das Auktionshaus noch Button selbst. Der Motor soll in seiner jetzigen Konfiguration der Anzeige zufolge jedoch nur 170 Meilen (274 Kilometer) in den Knochen haben und seine Kraft über ein dreistufiges Automatik-Getriebe auf alle vier Räder verteilen.
Auch innen zeigt sich Buttons Bronco umfassend modernisiert. Die originalgetreuen Sitze tragen nun cremefarbenes Leder und werden im Fond von einem Überrollbügel behütet. Die neue Zahnstangen-Servolenkung von Borgeson verfügt über eine polierte Lenksäule, die von einem Holzvolant gekrönt wird. Eine weitere moderne Errungenschaft im betagten Cockpit ist das Kenwood-Infotainment-System mit Touchscreen und USB-Konnektivität.
Kleinere Lack- und Elektrik-Schäden
Collecting Cars zufolge verfügt der Bronco über keine Service-Historie, die über sein früheres Leben berichtet. In Buttons Besitz wurden jedoch einige Upgrades vorgenommen, die auch mit Quittungen belegt werden. Der Zustand wird als gut und rost- sowie unfallfrei beschrieben, auch wenn es einige Lackabplatzer und kleinere Elektronik-Wackler gibt. Eine letzte Inspektion erhielt der Geländewagen im November 2018 bei einem amerikanischen Bronco-Spezialisten.
Falls Sie mitbieten wollen: Der Dollar-Zähler steht aktuell bei 90.500 (knapp 80.000 Euro). Die Auktion läuft noch bis zum kommenden Freitag. Es besteht also noch reichlich Potenzial für eine Preissteigerung. In den Bereich des eingangs erwähnten Porsche wird der Bronco jedoch aller Voraussicht nach nicht kommen.