EU-Chemikalienverordnung REACH
EU-Behörde will Blei verbieten
Eine EU-Behörde will bleihaltiges Zinn verbieten, das für historisch korrekte Reparaturen benötigt wird. Eine Petition soll das verhindern.
06.12.2023
Andreas Of-Allinger
14 Bilder
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BMW Z3 Coupé 2.8
Eckdaten Sechszyl.-Reihenmotor, 2793 cm3, 193 PS, 1375 kg, 231 km/h, 1998 bis 2002 Preis: 20.000 Euro (ordentlicher Zustand) Charakter: Kultisch verehrtes Coupé mit kräftigem, klangvollem BMW-Sechszylinder, adäquates Fahrwerk, grandioser Reisewagen für zwei.
Foto: Sven Wedemeyer
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Vor 23 Jahren verliebte sich unser Autor Sven Wedemeyer unsterblich in das BMW Z3 Coupé.
Foto: Sven Wedemeyer
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Auf und ab: gesellige Runde mit meinem MGBGT-V8-Projekt.
Foto: Sven Wedemeyer
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Blitzer kurz nach dem Kauf.
Foto: Sven Wedemeyer
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Rätselhaft
Kaltluftgebläse? In jedem Fall haben der alte und auch alle neuen Visko-Lüfter nach dem Start zunächst ein paar Minuten mitgedreht, bevor sie ihren Betrieb bis zum Erreichen hoher Temperaturen wieder einstellten. Offenbar gehört das skurrile Verhalten des Lüfters zum guten Ton dieses BMW.
Foto: Sven Wedemeyer
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Welches Rad?
Da hat man die Qual der Wahl. In der Fülle möglicher Rad-Optionen konnte ich mich kaum entscheiden. Teure BBS, Tiefbett-Alus im Drifter-Stil oder unorthodoxe Momos? 18 Zoll mussten es schon sein, weshalb Serienräder durchs Raster fielen. Am Ende siegte das JR10 genannte Rad von Japan Racing (vorn 8,5 x 18, hinten 9,5 x 18). Es erfordert jedoch eine gütliche Einzelabnahme.
Foto: Sven Wedemeyer
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Nie mehr Rost
Nur das Beste für den Z3! Angesichts der brauchbaren Grundsubstanz des Coupés wurde vorhandener Rost durch Strahlen oder Teiletausch behoben. Danach landeten insgesamt 3,5 Liter Timemax Revo-Lotion 2 in den Hohlräumen. Die Verarbeitung ist selbst für Laien kinderleicht, da sich die simple Spraydose mit langem Schnorchel gut dosieren lässt.
Foto: Sven Wedemeyer
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An das coole Z3 Coupé gelehnt werden selbst unschuldige Kinder zu posierenden Surfer-Dudes.
Foto: Sven Wedemeyer
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Mehr Licht!
Zunächst konnte ich nicht glauben, dass etwas Schleifpapier und eine Creme zum Polieren der matten Scheinwerfer genügen. Doch die Arbeit am vergilbten Kunststoff hat sich gelohnt. Erst wird grob, dann immer feiner nass geschliffen, am Ende noch poliert. Das Ergebnis: wieder wie neu.
Foto: Sven Wedemeyer
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Unten gut
Unterm Blech wirkte der Z3 solide. Auspuff und Unterboden sahen gut aus. Nur ein paar Anbauteile mussten getauscht werden. Allein das Motorkreuz war stark korrodiert. Das Neuteil kostete über 400 Euro und kam trotzdem mit reichlich Flugrost. Es wurde daher noch mal überarbeitet und frisch lackiert.
Foto: Sven Wedemeyer
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Sitze renoviert
Im Selbstversuch wagte ich mich an die Restaurierung des roten Leders. Mit einem passenden Set vom Lederzentrum war die Arbeit kein Problem, Geduld und Sorgfalt vorausgesetzt. Nun strahlen die Sitze wie vor 22 Jahren. Die Kinderkrankheit „Wackelsitz“ wurde anschließend ebenfalls behoben.
Foto: Sven Wedemeyer
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Schwarzes Loch: Der enge Innenraum ist durchaus gemütlich. Doch dort zu basteln, ist die Hölle.
Foto: Sven Wedemeyer
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Kurz vor einer Alpentour ging’s auf die Rennstrecke – das Limit der Reifen ausloten.
Foto: Sven Wedemeyer
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Traum erfüllt – mit dem Z3 auf einem flotten Trip durch die französischen Hochalpen, sein Lieblingsrevier.
Foto: Sven Wedemeyer
Die EU-Chemikalienbehörde ECHA plant laut der Fachzeitschrift Kfz-Betrieb, Blei in das Verzeichnis zulassungspflichtiger Stoffe aufzunehmen. Das Material wird unter anderem für die Reparatur von Kühlern, Elektrik und Karosserien historischer Autos genutzt.
Anhang XIV der Verordnung (EG) Nr. 1907/2006
Eine Aufnahme in den Anhang XIV der Verordnung (EG) Nr. 1907/2006, auch als "Verzeichnis zulassungspflichtiger Stoffe" bekannt, käme einem Verbot gleich. Betriebe, die Blei verwenden, müssten sich registrieren und nachweisen, dass keine gleichwertigen Alternativen zur Verfügung stünden, so der Bericht. Der bürokratische Aufwand wäre gewaltig und für Restaurierungsbetriebe nicht bezahlbar.
Das Restaurieren von Oldtimern mit historisch korrekten Materialien wie etwa bleihaltigen Zinnlegierungen würde damit praktisch unmöglich. "Dabei geht es um Legierungen wie Pb74 Sn25 Sb1 (Schwemmzinn), Pb65 Sn35 (Kühlerzinn) und Sn60 Pb40 (Elektrikzinn)", so Kfz-Betrieb.
Petition Nr. 0724/2023
Um das Verbot zu verhindern, hat der Sachverständige Dr. Ivo Rauch eine Petition gestartet. Die Petition mit der Nummer 0724/2023 wurde vom EU-Parlament veröffentlicht. Unterstützer können sich hier eintragen.