Erich Bitter verstorben
Rennfahrer, Designer, Unternehmer - ein Nachruf
Kurz vor seinem 90. Geburtstag starb Erich Bitter. Der Rennfahrer, Unternehmer und Künstler war eine Persönlichkeit, wie es wenige gibt. Und wohl nicht mehr geben wird.
11.07.2023
Heinrich Lingner
Foto: Rossen Gargolov
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Erich Bitter (1933 bis 2023) war Radprofi, Rennfahrer, Unternehmer, Künstler und blieb bis zu seinem Tod ein kreativer Geist. Er starb wenige Wochen vor seinem 90. Geburtstag.
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Aus dem CD Concept des Opel-Designteams macht Erich Bitter zusammen mit Opel den Bitter CD.
Foto: Hersteller
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Der Bitter CD hat 1973 auf der IAA Premiere.
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Unter dem Blech, das optisch an italienische Vorbilder erinnert, steckt die Technik des Opel Diplomat. Daher auch der Name: CD steht für Coupé Diplomat.
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Für das Blazer Concept von 1976 zeichnet Opel-Designer George Gallion dem Geländewagen einen limousinenmäßigere Front.
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Auf Basis des Senator baut Erich Bitter ab 1980 den SC.
Foto: Reinhard Schmid
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Das Coupé erinnert optisch an den Ferrari 400 und hat die Technik des Oberklasse-Opel Senator unter dem Blech.
Foto: Reinhard Schmid
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Mantzel in Oberhausen lieferte eine 3,9-Liter-Version des Reihensechszylinders. Die Karosserie der ersten 100 Autos baute Ocra in Turin, danach wechselte Bitter zu Maggiora. Die Endmontage erfolgte bei Steyr-Daimler-Puch in Graz.
Foto: Reinhard Schmid
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Das Bitter GT Concept auf Basis des Opel Manta GT sollte nach dem bewährten Konzept von CD und SC bewährte Technik mit eigenständiger Karosserie verbinden. Aus einer Serienfertigung des 1984 vorgestellten Konzepts wurde nichts, das Auto blieb ein Einzelstück.
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Der Type 3 sollte auf dem gekürzten Chassis eines Opel Omega entstehen. Eine erste Version zeigte Bitter 1987, auf der IAA 1991 folgte ein Facelift. Eine Serienfertigung kam nicht zustande, nachdem Isuzu aus dem Projekt ausgetstiegen war.
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Der 1991 präsentierte Tasco sollte mit der japanischen Firma FEDCO entstehen. Es blieb jedoch beim Einzelstück mit Fiberglas-Karosserie.
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Den Plan, eine luxuriöse Limousine zu bauen, hatte Erich Bitter schon beim SC gehabt und nie aufgegeben. Das Berlina Concept auf Basis des Opel Omega B blieb ein Einzelstück.
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Das CD2 Concept auf Basis des Holden Monaro sollte ab 2005 in einer kleinen Serie gebaut werden. Das scheiterte jedoch, als General Motors den Monaro Ende 2005 einstellte.
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Vom Vero baute Bitter in den Jahren 2008 und 2009 etwa zehn Stück. Die Limousine auf Basis des Holden Statesman hat einen V8, Hinterradantrieb und einen Neupreis von 121.975 Euro.
Foto: Hans-Dieter Seufert
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Mit dem "Insignia by Bitter" wechselte Erich Bitter 2010 die Strategie: Anbauteile und Interieur veredeln den Opel Insignia A.
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Weitere Modelle folgten: Der noble Adam by Bitter zum Beispiel.
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Inzwischen sind nicht nur der Mokka A, sondern auch Mokka B, Insignia B und andere Opel-Modelle als edle "Bitter Edition" erhältlich.
Foto: Hersteller
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Vor seiner Karriere als Unternehmer war Erich Bitter erfolgreicher Autorennfahrer.
Foto: Hans Peter Seufert
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Mit seiner Firma Rallye Bitter verkaufte er unter anderem feuerfeste Rennoveralls, für die er selbst Werbung machte. Der Anzug fing jedoch Feuer und musste gelöscht werden.
Foto: Hans Peter Seufert
Erich Bitter wurde fast 90 Jahre alt. Sein Lebenswerk umfasst weit mehr als die Autos, die seinen Namen tragen. Die elterliche Familie betrieb einen Fahrradhandel in Schwelm bei Wuppertal. Also fährt er als Jugendlicher Rennrad, schafft es bis ins Profilager. Als er erkennt, dass es nicht ganz reicht, um mit den richtig Großen mitzuhalten, wählt er einen anderen Karrierepfad: Auto-Rennfahrer. Er fährt NSU, Abarth, Ferrari, Porsche, gehört zu den ganz Schnellen der Tourenwagen-Branche.
Mit Opel verbunden
Dann wird er gebeten, einen geheimnisvoll-schwarzen Opel Rekord zu testen, die legendäre Schwarze Witwe von 1968. Er lernt die Opel-Chefs kennen, sie schätzen seine Rennfahrer-Künste und seinen Unternehmergeist. Denn längst importiert er Fahrerausrüstung und ist Abarth-Vertreter in Deutschland. Ab 1971 wird aus der Designstudie Opel CD Concept der Bitter CD. Der SC ist das nächste Serienmodell von Bitter. Danach stellt sich seine Firma anderen Herausforderungen, etwa dem Prototypen-Bau. Als kreativer Geist im Hintergrund bleibt dem Unternehmen erhalten. Dressurreiten, Marathonlaufen oder Malen sind weitere Tätigkeiten, denen sich der unermüdliche Westfale bis kurz vor seinem Tod widmet. Dass Erich Bitter fehlen wird, ist zu wenig gesagt. Persönlichkeiten wie ihn wird es in der deutschen Autoszene wohl nicht mehr geben.