Eifel Classic 2012 - Geschichten vom Streckenrand

Der MGA vom Nachbarsjungen

Timo Grohs und Klaus Kohnen müssten es eigentlich besser wissen. Sie kommen aus Rheinbach, kennen sich in der Eifel gut aus - und fahren dennoch eines der offensten Fahrzeuge im Feld der Eifel Classic. Und haben einen Mordspaß dabei.

Eifel Classic, 2012, Tag 1, Start Foto: Kai Klauder 12 Bilder

In ihrem MG A Sports von 1959 sind sie dem Wetter fast ungeschützt ausgesetzt. Doch die beiden sind natürlich bestens ausgerüstet. Während viele andere Teilnehmer beim Rallyelehrgang ihr Verdeck geschlossen lassen, ziehen sich Timo Grohs und sein Stief-Opa Klaus Kohnen Regencapes über, setzen die Sturmhauben und Fahrerbrillen auf - und pferchen sich in den engem britischen Roadster, der von einem 1,5-Liter-Vierzylinder mit 68 angetrieben wird.

Guter Tausch: Butterbrotauto gegen MGA

"Den habe ich genau so herrichten lassen, wie er damals von einem Damenteam in der Rallye-EM gefahren wurde", erklärt Klaus Kohnen, der den MGA schon lange kennt. Vor neun Jahren bekam er die Gelegenheit, den Wagen zu kaufen, der im Jahr 2000 restauriert worden war - und schlug zu. "Den hatte ein Nachbarssohn zum 18. Geburtstag bekommen. Als irgendwann mein Butterbrotauto streikte und ich in eine Werkstatt fuhr, stand auf einmal dieser MGA vor mir. Ich habe dann dem Werkstattmeister einen Tausch vorgeschlagen - und so kam ich zu meinem MGA", erinnert sich Kohnen.

Zur Eifel Classic kamen die Rheinländer über befreundete Oldtimerfans: "Die Begeisterungsstürme haben uns überzeugt", sagt Kohnen und sein Stiefenkel berichtet, dass die beiden zwar schon einige touristische Oldtimerfahrten gemacht haben, die Eifel Classic aber nun die erste "echte" Rallye ist.

Zum durchwachsenen Wetter sagen die beiden Experten: "Das wird schon besser und außerdem sinkt die Regenwahrscheinlichkeit von Tag zu Tag." Auf den Einwurf "Optimist" eines anderen Teilnehmers erwidert Kohnen "Nene, ich hab mich einfach sachkundig gemacht." Und das Wetter beim Start im Fahrerlager gibt ihm recht. Der blaue Himmel lugt durch die Wolken, die Sonnenstrahlen finden ihren Weg auf die 122 Autos, die bei der Eifel Classic starten. Klaus Kohnen und Timo Grohs rollen von der Startrampe und nehmen die 185 Kilometer der ersten Etappe in Angriff.