Eifel Classic 2011

Vorgezogene Rallye-Weihnacht

Der Fünfzylinder unseres Audi quattro erinnert an große Rallyezeiten. Walter Röhrl, Hannu Mikkola und Co. machten das kantige Coupé und die Marke mit den vier Ringen in den 80er Jahren mit ihren Erfolgen zum Mythos.

Eifel Classic 2011, Tag 2, Hardy Mutschler Foto: Hardy Mutschler 40 Bilder

Die Bremsspuren auf den Straßen in den Weinbergen an der Mosel oberhalb von Trittenheim erinnern an das aktuelle Rallyegeschehen mit dem deutschen WM-Lauf, der erst vor wenigen Wochen auf den schmalen und kehrenreichen Straßen. Jetzt ist die Piste Teil der zweiten Etappe der Eifel Classic.

Der tornadorote quattro aus der Sammlung von Audi Tradition ist auf dem gewundenen Asphaltband mit dem 200 PS starken Reihenmotor und dem Allradantrieb ganz in seinem Element. Bei strahlendem Sonnenschein und einer gleichermaßen fahrerisch anspruchsvollen wie landschaftlich schönen Strecke erleben wir wie alle Starter der Eifel Classic ein vorgezogenes Rallye-Weihnachten. Schöner kann Rallyefahren mit historischen Autos nicht sein.

Rot ist auch der Opel Commodore GS von 1972, den sich mit Hans Werner Wirth und Thomas Darchinger teilen. Doch im Gegensatz zu uns ist das Duo im Opel Coupé mit dem 157 PS starken Reihensechszylinder bei den Gleichmäßigkeitsprüfungen immer dicht an den Sollzeiten. Nach dem ersten Tag liegen sie auf dem ersten Platz im Gesamtklassement. Wirth gewann schon die ersten beiden Eifel Classic 2009 und 2010. Jetzt ist er gemeinsam mit dem Schauspieler Thomas Darchinger wieder auf dem Platz an der Sonne.

"Heute am zweiten Tag ist es auch gut gelaufen, ähnlich wie gestern", schildert Wirth, der pro Jahr bei rund 20 Oldtimerrallyes startet - ein echter Könner also. "Sag' mal, wie machst Du das eigentlich?", will ich wissen. "Letztlich muss jeder Fahrer seinen eigenen Weg finden." Mh - das bringt mich nicht weiter. "Letztlich entscheidet, wie gut ich mich in einer Gleichmäßigkeitsprüfung konzentriere." Aber ich konzentriere mich doch. Hans Werner Wirth zuckt mit den Schultern.

"Es macht einfach Spaß, hier zu fahren", schließt er an. Da haben wir etwas gemeinsam. Spaß machts, auf historischen Rallyespuren zu wandeln. Das ist die Hauptsache, und das als Teil eines beeindruckenden Felds, bei dem die Klassiker wie der Mercedes 300 SL, der Jaguar E-Type, Opels erfolgreicher Rallye-Ascona von 1974, gefahren von Jockel Winkelhock, wie mit unserem Ur-Quattro aber auch viele Exoten gehören. Zum Beispiel der Austin A 40 Sports, ein Cabriolet von 1951, gleich zwei BMW 507, einer gefahren von Dieter Quester, ein früher Porsche 911 von 1965, zwei Fiat 850 Coupé oder der Jensen Interceptor III von 1975.

Morgen ist schon der dritte und letzte vorgezogene Rallye-Weihnachtstag. Dann steht als einer der Höhepunkte ein Stück der Strecke auf dem Programm, auf der 1922 bei Nideggen das erste Eifelrennen ausgetragen wurde.

Alle Ergebnisse der Eifel Classic 2011 gibt es hier als PDF-Download.

Impressionen der zweiten Etappe der Eifel Classic 2011 finden Sie in unserer Fotoshow.