Eifel Classic 2010 - Nürburgring-Etappe
Verregnete Premiere im Quattro
Zum ersten Mal bei einer Oldtimer-Rallye: auto motor und sport-Redakteur René Olma über Wertungsprüfungen, Chinesenzeichen und störrische Stoppuhren.
30.09.2010
Foto: Reinhard Schmid
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René Olma nimmt zum ersten Mal an einer Oldtimer-Gleichmäßigkeitsrallye teil. Beim Rallye-Lehrgang lernte in Theorie und Praxis ...
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... den Umgang mit Roadbook und Stoppuhren sowie die beiden Messarten Schlauch- und Lichtschrankenmessung.
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René Olma startet mit Thomas Stebich auf einem 110 PS starken Audi 80 GTE Quattro B2 aus dem Jahr 1986.
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René Olma zum sportlichen Anspruch: "Der Spaß steht im Vordergrund, doch als letzte wollen wir nicht im Gesamtresultat stehen."
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Als einer der größten Attraktionen stand am ersten Tag die Wertungsprüfung auf der Nordschleife im Roadbook.
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Um 11.01 Uhr wurde die 2. Eifel Classic im Historischen Fahrerlager gestartet. Im 30-Sekunden-Takt gingen die 165 Teams auf die Strecke.
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Darunter auch Motorsportlerin Ellen Lohr im Porsche 356. Hier mit Harry Hemmann im Bild, der auf einem Feuerwehr Land Rover Serie II mitfährt.
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Sorgen ür Durchblick und gute Stimmung: Harald Koepke, Leiter des Organisationskommitees und das Schwarze Brett mit den wichtigsten und brandheißen Infos.
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Das Eifel-Wetter kommt pünktlich, die Sonne versteckt sich hinter grauen Wolken. Es fieselt seit dem frühen Morgen.
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Bei der ersten Wertungsprüfung mussten die Teilnehmer 470 in möglichst genau 49 Sekunden zurücklegen.
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Impresssionen der Nürburgring-Etappe: Teilnehmer Peter Finkemeier vor dem Start im Historischen Fahrerlager.
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Und mit Co-Pilotin Kerstin Enkemann im BMW 2000 Ti aus dem Jahr 1967 auf einer schmalen Eifelstraße.
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Die Deutschen Rallyemeister Matthias Kahle und Peter Göbel im Skoda 110 R aus dem Jahr 1971.
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Eifel Classic 2010 - Impressionen der Nürburgring-Etappe, die auf 189 Kilometern über Kempenich, Mendig, Kaisersesch und Meuspath führte.
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Impresssionen der Nürburgring-Etappe: Ellen Lohr.
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Nach der Etappe gibt es in der Motor Klassik-Box frischen Kaffee - oder ein wohlverdientes Kühles Blondes.
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Neblig mit Nieselregen: Die Eifel zeigt sich von ihrer unschönen Seite. Dem Betrieb im alten Fahrerlager am Nürburgring tut dies keinen Abbruch: 172 Old- und Youngtimer werden von ihren Teams fertig zum Start gemacht. Zum ersten Mal werde ich heute ein Teil der Veranstaltung sein, an Bord eines Audi 80 GTE Quattro B2.
Im Prinzip eigentlich ganz einfach
Zum Glück sitzt während der kommenden drei Tage mit Thomas Stebich ein routinierter Klassik-Rallye-Teilnehmer mit im Youngtimer. Dank der Theorie-Lektion von Christian Geistdörfer am Vortag sind Roadbook und Bordkarten keine rätselhaften Begriffe mehr. Die Chinesen-Zeichen, also jene Symbole, die anzeigen, wohin die Reise geht, sind eigentlich simpel zu interpretieren. Auch der Aufbau der Wertungsprüfungen leuchtet mir ein. Nur, ob das Timing dann wirklich hinhaut, bereitet vor dem Start leichtes Kopfzerbrechen. Thomas Stebich beruhigt: "Es geht um nichts, es soll Spaß machen." Schon klar. Doch als letzter soll der Youngtimer dann auch nicht auf dem Resultat stehen.
Zwei Stunden vor dem Start steht noch mal Üben an: Als Copilot besteht in den Wertungsprüfungen die Aufgabe darin, zum richtigen Zeitpunkt die Stoppuhren zu aktivieren und dem Fahrer die Zeit anzusagen. Klappt das Zusammenspiel, rollt der Quattro genau nach Vorgabe aus dem Roadbook über den Auslöseschauch oder durch die Lichtschranke. Am Ende kommt es auf Hundertstel an. Damit die Sache nicht zu einfach wird, sind die Prüfungen in mehrere Segmente unterteilt: Mal reihen sich die einzelnen Abschnitte aneinander, mal sind sie verschachtelt. Es kommt dann darauf an, zum richtigen Zeitpunkt eine der drei auf dem Klemmbrett montierten Stoppuhren zum richtigen Zeitpunkt zu starten. Im Prinzip eigentlich ganz einfach. Eh' man sich versieht, rollt der Audi auch schon auf die Startrampe, die Flagge fällt - und es geht los. Schon nach rund 500 Metern die erste Panne: Unsere Startnummer auf der Motorhaube macht sich selbstständig und fliegt davon. Was soll’s, ändern lässt sich daran nichts.
Wir folgen den Anweisungen des Roadbooks. Über enge Landstraßen rollen wir der ersten Wertungsprüfung entgegen. Ein wenig Zeit zum Sammeln bleibt zum Glück, bevor es los geht. Die Digitaluhren laufen rückwärts, los geht’s. Stebich beschleunigt auf den ersten Metern kräftig und reduziert das Tempo kurz vor dem Auslöser auf Schritttempo. "Drei, Zwo, Eins, Null", wir sind durch. Wie exakt das Timing geklappt hat, werden wir erst am Abend erfahren.
Mit Braincaps auf die Nordschleife
Der Trip geht geht weiter durch die unter einem grauen Schleier liegende Eifel. Die Zuversicht steigt. Nur bei langen Streckenabschnitten sollte man konzentriert bleiben. Schnell kommt man ins Gespräch und merkt erst kurz vor dem nächsten Wegpunkt, dass man abbiegen muss. Doch alles halb so wild. Höhepunkt des ersten Tages wird der Trip über die Nordschleife. Laut Reglement gilt hier Helmpflicht. Mit verchromten "Braincaps" genügen wir der formellen Anforderung. Die Halbschalen lassen uns jedoch ziemlich bescheuert aussehen. Doch damit sind wir nicht allen.
In der grünen Hölle gilt es zwei Runden in der gleichen, vom Veranstalter vorgegebenen Zeit zu absolvieren. Und, ganz wichtig: Dabei im Durchschnitt nicht schneller als Tempo 90 fahren. Das wird durch eine verdeckte Kontrolle auf der Strecke überwacht. Angesichts der nassen Piste hat aber auch kaum ein Teilnehmer Lust, wirklich im Renntempo über die Nordschleife zu jagen. Danach noch eine letzte Wertungsprüfung im auto motor und sport-Fahrsicherheitszentrum. Der Abschluss des Tages sieht leicht aus, doch plötzlich zeigt uns ein grünes Schild den Beginn einer geheimen Wertungsprüfung an. Beim Versuch, die dritte Stoppuhr zu aktivieren, greife ich daneben, Stebich muss somit ohne meine Hilfe 15 Sekunden abschätzen. Ärgerlich, denn bis dahin lief es fast reibungslos. Na ja, das schlechteste Ergebnis wird am Ende gestrichen. Hoffen wir, dass es die nächsten Tage besser läuft.