Eifel Classic 2010 - Nürburgring-Etappe
Mit Memory zur Eifel Classic
Die Leidenschaft seiner sechsjährigen Tochter Lea für Memory bescherte dem oldtimerbegeisterten Uwe Schmidt seine Teilnahme an der Eifel Classic 2010. Er gewann sie beim letztjährigen Motor-Klassik-Advents-Bilderrätsel.
30.09.2010
Foto: Kai Klauder
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Zwei Eifel Classic-Novizen: Uwe Schmidt, der Gewinner unseres Weihnachtsrätsels 2009, und Philipp Grießer bilden das Motor Klassik Online-Team. Doch vor dem Start steht noch das Fahrer-Briefing auf dem Programm.
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Um 9.30 begrüßen Harald Koepke, Organisationsleiter, und Malte Jürgens, Chefredakteur Motor Klassik, im Pressezentrum die Teilnehmer.
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Auf die Frage, wer von den teilnehmern zum ersten Mal bei der Eifel Classic mitfährt, gehen die meisten Arme nach oben.
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"Erst wenn so viel Regen fällt, das wir die Forellen durchs Seitenfenster grüßen können, fahren wir hier in der Eifel nicht mehr." - Malte Jürgens, Chefredakteur Motor Klassik (rechts).
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Auf geht's, die Bordkarte wird vor dem Start abgegeben, um die korrekte Zeit eintragen zu lassen.
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Nach dem Start werden die Teams von dem typischen Eifelwetter empfangen: Neblig, nasskalt, grau mit leichtem Dauerregen.
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Schon nach wenigen Kilometern spielt sich das Team ein. Das Gebetsbuch wird zum besten Freund, die Stoppuhren und der Tripmaster werden routiiert bedient.
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Da freuen sich auch die Streckenposten: Einfahrtskontrolle zur Nordschleife, dem Höhepunkt des ersten Tages.
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Uwe Schmidt zum zweiten Mal auf der Nordschleife. "Das erste Mal ist schon lange her, da waren wir mit Wohnwagen auf der Rückreise aus dem Urlaub und mein Vater hat den Hänger abgestellt und ist mit uns über den Ring gefahren."
Foto: Kai Klauder
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Per SMS bekommen die für diesen Dienst angemeldeten Teilnehmer schnell die Ergebnisse der Wertungsprüfungen. Ergebnis des Motor Klassik Online-Teams nach der ersten Etappe: 102. Gesamtrang und 37. in der Klassenwertung.
Foto: Kai Klauder
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Kleine Probleme mit dem Tripmaster: Bei Axel Ernst und Carsten Ruscher will der Wegstreckenzähler nicht anlaufen.
Foto: Kai Klauder
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Der Gelbe Engel kommt innerhalb von zwei Minuten und löst das Problem - mit einem kräftigen Handkantenschlag.
Foto: Kai Klauder
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Etwas länger dauert die Reparatur am Jaguar XK 120 C-Type von Reinhard Sachse. Die Benzinpumpe streikt.
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Im Fahrerlager herrscht schon die normale Nervosität vor dem Start einer Rallye. Manche lassen ihre Motoren warmlaufen, andere wärmen sich an einem heißen Tee.
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Als einer der größten Attraktionen stand am ersten Tag die Wertungsprüfung auf der Nordschleife im Roadbook.
Foto: Hardy Mutschler
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Um 11.01 Uhr wurde die 2. Eifel Classic im Historischen Fahrerlager gestartet. Im 30-Sekunden-Takt gingen die 165 Teams auf die Strecke.
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Darunter auch Motorsportlerin Ellen Lohr im Porsche 356. Hier mit Harry Hemmann im Bild, der auf einem Feuerwehr Land Rover Serie II mitfährt.
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Sorgen ür Durchblick und gute Stimmung: Harald Koepke, Leiter des Organisationskommitees und das Schwarze Brett mit den wichtigsten und brandheißen Infos.
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Das Eifel-Wetter kommt pünktlich, die Sonne versteckt sich hinter grauen Wolken. Es fieselt seit dem frühen Morgen.
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Bei der ersten Wertungsprüfung mussten die Teilnehmer 470 in möglichst genau 49 Sekunden zurücklegen.
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Impresssionen der Nürburgring-Etappe: Teilnehmer Peter Finkemeier vor dem Start im Historischen Fahrerlager.
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Und mit Co-Pilotin Kerstin Enkemann im BMW 2000 Ti aus dem Jahr 1967 auf einer schmalen Eifelstraße.
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Die Deutschen Rallyemeister Matthias Kahle und Peter Göbel im Skoda 110 R aus dem Jahr 1971.
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Eifel Classic 2010 - Impressionen der Nürburgring-Etappe, die auf 189 Kilometern über Kempenich, Mendig, Kaisersesch und Meuspath führte.
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Impresssionen der Nürburgring-Etappe: Ellen Lohr.
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Nach der Etappe gibt es in der Motor Klassik-Box frischen Kaffee - oder ein wohlverdientes Kühles Blondes.
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Beim Weihnachtsgewinnspiel auf www.motor-klassik.de löst er gemeinsam mit Tochter Lea das Bilderrätsel. Ein paar Wochen später sagte er zu ihr: "Komm, lass uns mal gucken, ob wir ein Modellauto gewonnen haben." Doch nicht die Miniatur für die Vitrine ist sein Preis, sondern der Hauptgewinn - die Eifel Classic-Teilnahme.
Tochter Lea ist mit nun sieben Jahren noch zu jung als Co-Pilotin und außerdem "muss sie zur Schule", sagt Schmidt. So sitzt der zweifache Familienvater nun mit Philipp Grießer, Produktmanager Digitale Medien bei der Motor Presse Stuttgart in einem Opel Kadett B von 1971 und bildet das Team Motor Klassik Online. Zu dem Auto, in dem er bei der Eifel Classic sitzt, hat Schmidt auch eine Beziehung: "Meine Schwester hatte früher so einen, bis der dann abgefackelt ist, als ein Bekannter irgendwas am Unterboden schweißte und nicht merkte, dass die Rücksitzbank Feuer gefangen hatte."
Käfer-Fan mit schwerem Gasfuß
Ganz klar: Mit Uwe Schmidt hat die Glücksfee genau den Richtigen getroffen. Der Mann aus Hasbergen bei Osnabrück ist eingefleischter Oldtimerfan. Lange Zeit spielen VW Käfer eine große Rolle in seinem Leben. "Den ersten hab' ich damals von meinem Opa bekommen, doch schon kurz darauf war die Käfer-Episode fast zu Ende." Der Großvater will den Wagen zurück, als er Post vom Regierungspräsidenten bekommt. Sein Enkel war mit 130 km/h in einer 80er-Zone geblitzt worden - "beim Überholen eines Lkw", wie Schmidt nicht ohne Stolz auf die Geschwindigkeit erzählt. Doch um seinen Opa an dessen Androhung - "Den nehm' ich dir jetzt wieder weg" - zu hindern, lässt sich Schmidt eine Ausrede einfallen, und schreibt dem RP einen Brief. Abgekürzt hier die Quintessenz: "Ich konnte nicht anders handeln, um einen Auffahrunfall meines Hintermanns zu verhindern." Die Geschichte muss überzeugend geklungen haben, das Verfahren wirdeingestellt, und den Käfer darf er behalten.
In den 1980ern gründet er den Käfer-Club Osnabrück und bis in die 1990er-Jahre parkt mindestens einer in seiner Garage. Wie so oft verschieben sich jedoch auch bei dem Verwaltungsangestellten die Prioritäten: Statt in seine Käfer-Sammlung investiert er in ein Haus. Doch auch wenn kein eigener Oldtimer in der Garage steht, Uwe Schmidt bleibt dem alten Blech treu. Er engagiert sich bei der Oldtimer IG Osnabrück und besucht weiterhin viele Treffen und Oldtimerrallyes in seiner Region.
Erstmals bei einer Oldtimerrallye aktiv dabei
Aktiv teilgenommen hat er bislang allerdings an keiner Rallye, die Eifel Classic ist seine erste Begegnung mit Chinesenzeichen, dem Bedienen von mechanischen Stoppuhren und lautem Sekundenzählen. Bei der ersten Wertungsprüfung wird es ernst: "Und los!" heißt die Ansage - gerade wird die Lichtschranke durchbrochen, jetzt gilt es 470 Meter in möglichst genau 49 Sekunden zurücklegen. „5-10-15-20-25-30-35-40-45-Jetzt“ - Schmidt sagt seinem Piloten Grießer die Zeit in der ersten Wertungsprüfung an. Und immerhin, am Ende erreichen die beiden bei dieser Prüfung den 105. Gesamtrang, in der Klasse werden sie 43.
Schon nach der ersten Wertungsprüfung und den ersten 50 Kilometern hat sich das Team Schmidt/Grießer eingespielt, die Richtungsansagen kommen schnell und präsize. Bei der zweiten Wertungsprüfung des Tages landen die beiden auf dem 40. Gesamtrang, in der Klassenwertung schaffen sie den 13. Platz.
Vom Eifelwetter lassen sich die beiden nicht beeindrucken. "Jetzt haben wir schon 80 Kilometer hinter uns und mir geht’s sehr gut“, gibt Schmidt einen Zwischenbericht. Über Passagen der Mosel-Schiefer-Straße und der Deutschen Vulkanstraße führt die heutige 189-km-Etappe. Die Landschaft fliegt vorbei, dass nasskalte Wetter bleibt zum Glück draußen.
Kurz vor Etappenziel steht die letzte Wertungsprüfung im Fahrsicherheitszentrum II an. "Die letzte Chance für die Geheime WP", prophezeit Philipp Grießer, und behält recht. Auf einmal taucht hinter einem Busch das grüne Schild auf, das die Geheimen Prüfungen ankündigt. „Oha, jetzt muss ich schnelle Finger haben“,sagt Schmidt, und schon stoppt und zählt er die Sekunden.
Doch bei beiden Passagen hört man nur ein "Ah, zu früh!" von Philipp Grießer. Und Recht hat er, die letzte Wertungsprüfung haben die beiden so richtig versemmelt. Insgesamt erreichen sie am ersten Tag trotzdem noch den 102. Platz im Gesamtklassement und den 37. in ihrer Klasse. Morgen geht es auf die Königsetappe über rund 380 Kilometer - und es warten wieder trickreiche Wertungsprüfungen.