Eifel Classic 2010

Mit Taktgefühl zum Sieg

Hanns-Werner Wirth wiederholt seinen Vorjahreserfolg bei der Eifel Classic. Gemeinsam mit Beifahrer Ralph Herforth fährt der Nürnberger im Opel Ascona B 400 von 1981 aufs Podium. Was der Erfolg mit Taktgefühl und Billy Joel zu tun hat, lesen Sie hier.

Eifel Classic 2010 - Ralph Herforth und Hanns-Werner Wirth mit Opel Ascona B 400 Foto: Reinhard Schmid 54 Bilder

Bei der 2. Eifel Classic landeten Hanns-Werner Wirth und Ralph Herforth mit 197 Strafpunkten nach den drei Etappen auf dem ersten Rang und verweisen die anderen Teilnehmer deutlich auf die Plätze. Sie meisterten die Wertungsprüfungen mit Bravour, dabei kam Hanns-Werner Wirth sein Taktgefühl zu Gute. "Ich bin seit 20 Jahren Violinenbauer und habe daher ein ganz gutes Gefühl für die Zeit", erläutert er, "besonders die Lichtschrankenprüfungen liegen mir, da waren unsere Abweichungen im 100stel-Sekunden-Bereich."

Den Rallyesport betreibt Wirth zwar nur als Hobby, doch sehr engagiert. Bei mehr als 20 Oldtimerrallyes nahm er bisher teil, mit immer besseren Ergebnissen. Doch der Spaß steht immer im Vordergrund. "Ich seh' das nicht so verbissen, Hauptsache, es macht Laune und ich kann das Auto schön bewegen."

Herforth importierte Billy Joels Austin Healey

Diese Einstellung teilt Wirth mit seinem Co-Piloten, dem Schauspieler Ralph Herforth. Der Mime besitzt außerdem eine starke Verbindung zu historischen Autos: "Ich habe früher selbst Autos aus den USA importiert, für mich und ein paar sehr gute Freunde. Ein paar Austin Healeys und einen Jaguar E-Type, den ich dann zehn Jahre lang gefahren bin." An einen der Austin Healeys erinnert sich Herforth besonders gern. "Den Mk II B von Billy Joel hab ich nach Deutschland gebracht und kurze Zeit gefahren, als ich am Schauspielhaus Heilbronn den Othello spielte. In den Pausen flitzte ich raus und schraubte unter dem Auto."
 
Bei der Eifel Classic waren Wirth und Herforth in einem Opel Ascona B 400 unterwegs, von dem sich Wirth absolut überzeugt zeigte: "Das Auto ist phänomenal, der Ascona läuft einfach wunderbar. Gerade bei der Eifel Classic, der sportlichsten Rallye, die ich kenne, ist die gesunde Motorleistung perfekt. Hier kann man sportlich fahren, hat wenig Verkehr auf den Straßen - und kaum Ampeln."

Mit fünf Autos am Start der Eifel Classic

Hanns-Werner Wirth steuerte einen 240 PS starken Opel Ascona B 400 aus dem Jahr 1981, einem von fünf Fahrzeugen, mit denen Opel Classic zur Eifel Classic antraten: Der stärkste Opel am Start der Eifel Classic war der Opel Manta B 400 mit 250 PS. Ein Opel Kadett E GSI von 1985, ein Kadett B sowie ein Kadett C GT/E komplettierten das Quintett.
 
In dem Opel Kadett B saß der Sieger des letztjährigen Motor Klassik-Weihnachtsgewinnspiels, Uwe Schmidt. Wie es ihm bei der 2. Eifel Classic erging, können Sie hier nachlesen. Er war Beifahrer in dem ehemaligen Trainingsfahrzeug, das in den frühen Siebzigern den Nachwuchstalenten zur Verfügung gestellt wurde. Mit dem 106 PS starken Motor des Rekord Sprint, einem Überrollkäfig, einer verstärkten und anders übersetzten Hinterachse sowie Zusatzinstrumenten ausgestattet, diente er als Rallye-Fahrzeug für die Nachwuchstalente. Unter anderem startete Anders Kulläng auf diesem Auto seine Karriere, bevor er mehrere Rallye-WM-Läufe gewann.
 
Auch Wolfgang Scholz, Leiter Opel Classic und Vorjahressieger als Beifahrer von Wirth, startete wieder in der Eifel. Dieses Mal griff er selbst ins Volant eines 150 PS starken Opel Kadett S GT/E von 1976 und ließ seine Tochter Thandy Bernsmann navigieren. Auf das Wetter angesprochen, kennt Scholz keine Erbarmen: "Wir sind halt in der Eifel, das weiß jeder, der hier mitfährt. Und in der Eifel ist das Wetter, wie es ist."