Eifel Classic 2010 - Etappe "Eifel-Rennen"

Perspektiven-Wechsel

Zum ersten Mal bei einer Oldtimer-Rallye: René Olma über den dritten Tag bei der Eifel-Classic, der dank neuer Rollenverteilung im Audi 80 Quattro neue Einsichten gewährt.

Eifel Classic 2010 - Etappe Eifel-Rennen Foto: Kai Klauder 47 Bilder

Wie zu erwarten hat uns das mehr als durchwachsene Ergebnis des zweiten Tages im Gesamtklassement reichlich Plätze gekostet und uns vom neunten auf den 32. Rang verbannt.

Nach Rollentausch am Volant über den GP-Kurs

Im dichten Morgennebel stehen die Autos bereit zum Start. Der Grand Prix Kurs des Nürburgrings steht als erstes auf dem Programm. Wie schon in Colmar Berg müssen wir in einer Runde eine Referenzzeit vorlegen und diese dann bei der erneuten Fahrt genau erreichen. Thomas Stebich nimmt heute auf dem Beifahrer-Sitz Platz. Hinter dem Lenkrad erlebt man die Rallye plötzlich ganz anders. Doch da die Zusammenarbeit bisher gut geklappt hat, wagen wir den Rollentausch. Beim Einbiegen auf die Piste herrscht schon reichlich Verkehr. Das erleichtert auch erst mal die Orientierung im dichten Nebel.

Im Fernsehen wirkt das Ganze irgendwie anders. Recht entspannt durchqueren wir zum ersten Mal die Lichtschranke. Zweite Runde, nun kommt es auf das Timing an. Als der Audi auf die Zielgerade einbiegt, steigt der Adrenalinpegel. Zaghaft nähern wir und dem Messpunkt. Thomas zählt, runter. Wir sind durch. Schwer zu sagen, ob das Timing gepasst hat. Immerhin kommt es auf Hundertstel-Sekunden an. Nun noch eine Auslaufrunde, rein in die Boxengasse und wieder raus auf die Landstraßen der Eifel.

Nächstes Ziel: Bad Münstereifel, doch hier steht nur eine Durchfahrtskontrolle an. Wir holen uns den Stempel für das Bordbuch ab und nähern uns der zweiten Wertungsprüfung in Mechernich. Die Aufgabe an sich ist simpel: Wie müssen erst 180 Meter in 31 Sekunden absolvieren, dann direkt im Anschluss noch einmal eine gleichlange Etappe in 0,55 Minuten. Schon die Zeitangabe hat eine Fußangel: Denn das sollte man nicht mit 0:55 verwechseln. Das Komma macht den Unterschied: 33 Sekunden Zeit bleiben. Anfahren. Thomas zählt, ich bin zu schnell, beim Abbremsen merke ich: Wir sind der Lichtschranke viel zu nah. Anhalten kostet aber Strafpunkte. Mehr als die, die wir für vier Sekunden unterschreiten der gesetzten Zeit kassieren. Das sind Welten. Hier rächt sich, dass wir zu wenig Zeit zum über hatten. Schon bei der zweiten Messung klappt es deutlich besser: 0,4 Sekunden daneben.

Wiederholungen nicht ausgeschlossen

Die weiteren Prüfungen des Tages laufen dann besser. Selbst die geheime Prüfung in der letzten Wertungsprüfung klappt: 100 Meter in 15 Sekunden gilt es absolvieren, sie enden mit der offiziellen Prüfung. Da ist ein wenig Überlegung gefragt, wie man es am besten timt: Zum Glück ist Stebich routiniert und des haut hin. Dann ist der Tag zu Ende, über kleine Nebenstrecken geht es zurück zum alten Fahrerlager. Dort endet meine erste Oldtimer-Rallye. Soviel ist jetzt schon klar: Wiederholungen sind nicht ausgeschlossen. Die Kombination aus lockerem Fahren über Traumstraßen, gemischt mit den sportlichen Herausforderung in den Prüfungen sind eine spannenden Paarung. Dass man ganz nebenbei einen Haufen faszinierende Old- und Youngtimer um sich herum hat, macht die Veranstaltung für Autofans komplett. Und der Nebel gehört in der Eifel einfach mit dazu.

Alle Ergebnisse der Eifel Classic 2010 im finden Sie hier.