Teuerster Dodge Charger Hemi Daytona verkauft
Charger bringt Rekorderlös
Mecum Auctions hat einen dunkelgrünen Dodge Charger Hemi Daytona zum Rekordpreis versteigert – bei dem Auto handelt es sich um ein ganz besonderes Exemplar.
14.05.2022 Gregor HebermehlDer Dodge Charger Daytona von 1969 ist mit seinem riesigen Heckflügel ein extrem auffälliges Auto. Und da das Auto nur von 1969 bis 1970 vom Band lief, ist es zudem sehr selten – insgesamt hat Dodge lediglich 543 Exemplare gebaut. Nur wenige kamen mit Hemi-Motor und nur ein einziger kam mit dunkelgrünem Lack, dunkelgrünem Interieur und einer an Vollausstattung grenzenden Innenausstattung aus dem Lynch-Road-Assembly-Werk in Detroit im US-Bundesstaat Michigan. Diesen grünen Charger Daytona hat das amerikanische Auktionshaus Mecum jetzt im Rahmen seiner Indy-Auktion für 1,32 Millionen Dollar (aktuell umgerechnet zirka 1,23 Millionen Euro) versteigert. Noch nie war ein Charger Daytona so teuer – der bisherige Rekord betrug 900.000 Dollar (840.555 Euro).
Nur 22 mit Viergang-Schaltung
Den Hemi-Motor bekamen insgesamt 70 Exemplare – alle anderen Charger Daytona waren mit einem 440-Magnum-V8 motorisiert. Das 7,2-Liter-Aggregat leistete 380 PS und damit 51 PS weniger als der für NASCAR-Rennen gedachte 426-ci-Hemi-Motor, der somit aus seinen 426 Kubikinch (6,98 Liter) heftige 431 PS holte. Auch die manuelle Viergang-Schaltung (Typ A833) macht diesen Charger Daytona besonders: 1969, also in dem Jahr, in dem dieses Auto vom Band lief, entstanden nur 22 Hemi-Exemplare mit dieser Viergang-Schaltung. Diese war Teil des 4.10 Super Track Pak, das beispielsweise auch noch einen Hurst-Schalthebel mit graviertem Holzknauf, Scheibenbremsen, eine 4.10-Heavy-Duty-9-3/4-Zoll-Dana-60-Hinterachse, ein Sure-Grip-Differential und ein Rückfahr-Warnlicht umfasste.
Nur einer innen und außen grün
Die Außenfarbe F8 Dark Green Metallic passt zum schwarz lackierten Heckflügel und zu den grünen Vinyl-Sitzen mit dem Farbcode C6G. Im C16-Armaturenbrett sitzt ein sogenannter N85-Tic-Toc-Tach. Dabei handelt es sich um ein Rundinstrument, in dessen Zentrum eine klassische Zeigeruhr sitzt (Tic-Toc) und deren äußere Skala die Geschwindigkeit anzeigt (Tach – Tacho) – in diesem Fall reicht die Skala bis zu 150 Meilen pro Stunde (241 km/h). Außerdem gibt es ein Chrysler-Solid-State-Mittelwellen-Radio mit Achtspur-Kassettendeck, elektrische Fensterheber, getöntes Glas (Typ G11), ein S81-Lenkrad mit Holzmaserung, eine A01-Lichtgruppe, einen elektrisch verstellbaren Spiegel für die Fahrerseite und einen sechsfach verstellbaren Fahrersitz. Für farbliche Harmonie sorgen die metallic-grün lackierten die 15-Zoll-Stahlräder mit Redline-Reifen und verchromten Radkappen, die das sogenannte Fratzog-Logo tragen. Das dreieckige Symbol war seinerzeit das Dodge-Logo – es sollte an Luft- und Raumfahrt erinnern und somit modern wirken.
Erstmals über eine Millionen Dollar
Diesen Hemi Daytona bestellte 1969 ein Kunde bei Dodge City Inc. in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona. Modellgeschwister von ihm waren bei NASCAR-Rennen erfolgreich, bis die NASCAR-Verantwortlichen 1970 das zwar extrovertiert wirkende, aber komplett auf eine gute Aerodynamik ausgelegte Design des Autos als regelwidrig einstuften. Das zum Verkauf stehende Exemplar ist inzwischen originalgetreu restauriert. Mecum ging davon aus, dass dieser einzigartige, mit damaligen Luxusoptionen vollgestopfte Charger Hemi Daytona mit der Los-Nummer F111 zwischen 1,1 und 1,3 Millionen Dollar (aktuell umgerechnet zirka 1,04 bis 1,23 Millionen Euro) einbringt. Jetzt hat der Auktionserlös mit der Rekordsumme in Höhe von 1,32 Millionen Dollar den oberen Schätzwert der Mecum-Spezialisten übertroffen.
Falls Sie noch einen Dodge Charger Hemi Daytona wollen: Als Racecar schrieb er Geschichte und bereitete den Weg für das Serienmodell. 2021 hat Mecum diesen Rennwagen verkauft.