Der Peugeot 106 im Profil
Der große kleine Franzose
Er war das ungeplante Baby. Eigentlich wollte PSA-Chef Jacques Calvet nur vier Baureihen bei Peugeot, aber der 205 verkaufte sich so blendend, dass man seine Bauzeit verlängerte, bevor der kleine Bruder 106 auf Kiel gelegt wurde.
24.05.2015 Markus StierAus den Fehlern beim gefloppten Citroën AX wollte man lernen. Der von Pininfarina mitgestylte kleinste Peugeot sollte keine automobile Minimallösung sein, und so präsentiert sich der 106 für einen solchen Zwerg nicht nur mit erstaunlicher Eleganz, sondern auch mit durchaus guter Verarbeitung und Anmutung und vor allem mit Platz. Mit 2,39 Metern ist der Radstand nur drei Zentimeter kürzer als beim größeren 205.
Und so fühlt man sich im Peugeot 106 keineswegs eingeengt. Der Zweitürer bietet gar einen ganz brauchbaren Einstieg und erträglichen Raum für ausgewachsene Fondpassagiere. Das geht zulasten des mit 215 Litern eher bescheidenen Kofferraums, der sich aber mit umgeklappter Rückbank zu beträchtlichen 953 Litern ausbauen lässt.
Peugeot 106 - Kleinwagen mit großartigem Federungskomfort
Eine Klasse für sich ist in dieser Klasse der Fahrkomfort. Egal ob lange oder kurze Stöße, die Federung hat erstaunliche Nehmerqualitäten, und obwohl der Peugeot 106 eher weich abgestimmt ist, wieselt er flink um die Ecken. Das Gewicht von gerade 802 Kilo macht ihn mit der am weitesten verbreiteten Motorisierung von 60 PS trotz des 1,1-Liter-Motörchens zu einem spritzigen Gesellen mit immerhin 171 km/h Topspeed, nur brüllt das Löwenbaby dazu anstrengend laut. Die stärkere 75-PS-Variante 106 XR ist zwar leiser, aber sehr rar.
Die auffällige Geräuschkulisse ist im Peugeot 106 der einzig echte Nervfaktor auf langen Strecken. Auf dem Weg zum Supermarkt dagegen ist der große Kleine erste Wahl.