1969er Ford GT40 in der Auktion
Millionensumme für den letzten gebauten GT40
Gooding & Company hatte bei seiner letzten Online-Auktion einen ganz besonderen Ford-Klassiker im Angebot. Der historische Wert ist verbrieft.
22.06.2021 Thomas HarloffWenn ein Ford GT40 versteigert wird, ist ein Erlös in Millionenhöhe fast schon garantiert. Man denke zurück an das Jahr 2012, als gleich zwei Exemplare des Sportwagen-Klassikers für exorbitante Summen neue Besitzer fanden. Ein GT40 Mk I in der Straßenversionen erzielte 2,86 Millionen Dollar. Bei einem Rennwagen im legendären Gulf/Mirage-Design, der unter anderem als Kameraauto im Film "Le Mans" mit Steve McQueen zum Einsatz kam, fiel der Hammer gar erst bei elf Millionen Dollar. Das brachte der wohlgerundeten Flunder damals den Titel des bis dahin teuersten US-Autos ein.
Auch der Verkäufer oder die Verkäuferin jenes 1969er Ford GT40, den Gooding & Company kürzlich bei einer Online-Auktion versteigerte, dürfte mit dem erzielten Preis zufrieden sein. 2,508 Millionen Pfund (aktuell umgerechnet gut 2,9 Millionen Euro) war dem oder der Höchstbietenden das Auto wert. Diese Summe überstieg sogar den Schätzpreis, den das Auktionshaus zuvor bei 1,8 bis 2,2 Millionen Pfund (fast 2,1 bis knapp 2,6 Millionen Euro) ansiedelte. Die Erklärung für die gute Preis-Performance: Es handelt sich hierbei um das Auto mit der Chassis-Nummer P/1085. Und damit um den letzten von nur 105 je gebauten GT40, wie dem Auktionshaus zufolge von mehreren Oldtimer-Experten bestätigt wurde.
Mehr Steh- als Fahrzeug
Der babyblaue GT40 begann sein Autoleben als sogenanntes Rolling-Chassis, das seinerzeit an Sir Malcolm Gutherie verkauft wurde. Der Brite ließ ihn jedoch lange unangetastet. Erst in den 2000er-Jahren versetzte das britische Unternehmen Racing Fabrications den Ford in seinen Rennzustand, damit er bei historischen Motorsport-Veranstaltungen eingesetzt werden konnte. Die Techniker fanden dabei ein Chassis vor, das sich "wie neu" sowie in unverändertem und originalem Zustand präsentierte.
Chassis-Nummer P/1085 erstrahlt ebenfalls in der besonders gesuchten Gulf-Spezifikation, für die einst der Konstrukteur John Wyer mit seiner Firma JWA Engineering verantwortlich zeichnete. Bedeutet auch: Der röhrende V8-Motor verfügt über die Gurney Weslake-Zylinderköpfe, mit denen der GT40 bei seinen Le Mans-Siegen 1968 und 1969 auftrumpfen konnte. Außerdem entsprechen die Räder und die Bremsanlage mit innenbelüfteten Scheiben jenen Teilen der damals erfolgreichen Rennwagen.
Sport-Ikone im tadellosen Zustand
Aber auch nach seinem Aufbau zum historischen Rennwagen kam der letzte Ford GT40 nicht sonderlich häufig zum Einsatz. Und auch sonst dürfte er kaum echten Asphalt unter die Räder genommen haben. Der neue Besitzer oder die neue Besitzerin wird sich drüber freuen, erhält er doch eine echte Sport-Ikone im tadellosen Zustand.