Delahaye Type 175 Cabriolet von Sir Elton John

Automobile Haute Couture

Dieses Auto von 1949 hat ein bewegtes Leben hinter sich. Zunächst gehörte es dem Maharadscha von Mysore, dann Sir Elton John und danach dem Petersen Automotive Museum in Los Angeles. Jetzt wird es versteigert.

1949 Delahaye Type 175 Cabriolet Figoni et Falaschi Elton John Auktion Foto: Petersen Automotive Museum 20 Bilder

Dieses Auto ist mal wieder eine klassische Traditionalisten-Zwickmühle, denn von "Originalzustand" kann man beim besten Willen nicht mehr sprechen. Sein Leben hat der Delahaye als silbernes Coupé begonnen, dessen Anfertigung bei den Karosseriebauern Figoni und Falaschi in Paris in Auftrag gegeben wurde. Lediglich 50 Exemplare des Type 175 wurden während der Produktionszeit von 1948 bis 1951 gebaut. Erstbesitzer dieses Exemplars war der Maharadscha von Mysore in Indien.

Die Fahrzeugplattform wurde 1946 auf der Pariser Motorshow vorgestellt. Unter den jeweils individuell angefertigten Karosserieteilen steckt ein 4,5-Liter-Reihensechszylinder der durch seine drei Fallstrom-Vergaser eine Leistung von 140 PS an die Hinterachse schickt und dem Type 175 im Jahr 1951 gar den Gesamtsieg der Rallye Monte Carlo bescherte. Die ganze Konstruktion steht auf eine simplen Leiterrahmen, der geschweißte Stahlboden und der integrierte Antriebswellen-Tunnel tragen als Struktur gebende Teile zur Steifigkeit der Karosserie bei.

Delahaye Type 175 Elton John Originalzustand Coupé Foto: Petersen Automotive Museum
Na, hätten sie ihn erkannt? Das ist unser Delahaye, allerdings im Originalzustand - ein Coupé in silber.

Einmal Europa und Retour

Nachdem ein Amerikanischer Geschäftsmann das Auto in den 70ern erworben hatte, lies er es einige Jahre später in Großbritannien versteigern – den Zuschlag erhält Musik-Legende Sir Elton John. Drei Jahre sitzt der "Rocketman" am Steuer. Ende der 1980er-Jahre wird der Delahaye schließlich zum Cabrio umgebaut, mit jeder Menge Chrom bedacht und feuerrot eingefärbt. Das Verdeck kann übrigens nicht einfach nur komplett geöffnet oder geschlossen werden, sondern auch nur die hinteren Sitze abdecken. Seit 2001 ist der rote Delahaye von Figoni und Falaschi ein Exponat des bekannten Petersen Automotive Museum in Los Angeles, USA. Nun verkauft das Museum wiederum – aktuell stehen die Gebote bei rund 230.000 Dollar.

Ein schöner Batzen Geld, doch dafür steht mit rund 2.700 Kilometern eine denkbar niedrige Laufleistung auf der Uhr, oder? Nun, die Anzeige hat leider nur fünf Stellen, es kann sich also durchaus auch um mehr handeln. Sollte dem so sein, dann sieht man es dem Auto zumindest nicht an. Die 18-Zoll-Chromfelgen etwa glänzen wie frisch vom Band gelaufen. Dass der Sechszylinder seinen Dienst auch noch nicht quittiert hat, beweist der Verkäufer mit einem kurzen Videoclip vom laufenden Motor.