Cizeta-Moroder V16T (1988) Auktion
Prototyp für 1,2 Millionen Euro verkauft
Spektakulärer als der Cizeta-Moroder V16T ist kein Sportwagen der 80er-Jahre: 16 Zylinder, vier Klappscheinwerfer und ein Design, brutaler als bei Lamborghini. Jetzt wurde der Prototyp versteigert.
01.02.2022
Andreas Of-Allinger
Foto: Patrick Ernzen/RM Sotheby's
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Was braucht ein Sportwagen der 80er unbedingt? Klappscheinwerfer! Der Cizeta hat gleich vier davon.
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Angeblich arbeitete Designer Marcello Gandini parallel am Lamborghini Diablo.
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Wenn man sich die Heckschütze anschaut, erscheint die These plausibel.
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Das Interieur ist nicht nur sehr rot, sondern auch anders als bei späteren Cizeta.
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Sehr viele wurden es allerdings nicht: Das Ziel, zehn Autos zu bauen, wurde nie erreicht.
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Entstanden ist der Cizeta-Moroder, weil sein Erbauer Claudio Zampolli und der Musikproduzent Giorgio Moroder ein Auto bauen wollten, wie es die Welt noch nicht gesehen hatte.
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Direkt von vorn wirkt der Cizeta beinahe harmlos.
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Das Heck wirkt schon etwas brutaler als die Front.
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Er ist halt sehr breit und flach. Zwei Meter und 1,115 Meter um genau zu sein.
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Die seitlichen Kiemen wurden später ebenso geändert wie Nebellampen, Blinker und Außenspiegel.
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Der breite V16-Zylinder, quer vor der Hinterachse installiert, führte zu einem recht breiten Kreuz.
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Horizontale Streben wie beim Ferrari Testarossa verkleiden die gewaltigen Lufteinlässe vor den schrägen Radläufen.
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Das Heck endet in einem optischen Mix aus Lotus-Elise-Rückleuchten und Lamborghini Countach. Musikalisch wäre der Cizeta-Moroder ein Remix.
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Zur Premiere des Autos am 5. Dezember 1988 in Los Angeles hatte Giorgio Moroder extra ein Lied produziert: "A star is born".
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Vier Klappscheinwerfer hat wirklich nur der Cizeta.
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Die Bremsen stammen von Brembo, die zweiteiligen 17-Zoll-Räder von OZ.
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Kantige Radläufe sind typisch für Gandini. Sie finden sich nicht nur am Cizeta-Moroder, sondern auch am Lamborghini Diablo.
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Die angepeilte Konkurrenz wird im Design großzügig zitiert. Oder an welches Auto denken Sie bei diesen Kiemen?
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Kiemen und Kanten verleihen der Form ein gewisses Drama.
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Der Auspuff endet auf halber Höhe.
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Die Firma ging pleite, bevor die Serienproduktion richtig in Schwung kam.
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Einige innere und äußere Details unterscheiden den Prototypen von den späteren Serienautos.
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Innen sind Armaturenbrett, Mitteltunnel, Lenkrad, Türverkleidungen und Sitze nicht die gleichen wie bei den Kundenautos.
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Praktisch alles ist mit rotem Leder bezogen.
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Der Prototyp mit der Chassisnummer 001 gehörte Giorgio Moroder selbst.
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Das Auto wurde vor Kurzem technisch komplett überholt.
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Die Höchstgeschwindigkeit soll bei 328 km/h liegen.
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Die Plakette weist auf die Premiere auf dem Genfer Autosalon hin.
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Moroder stieg nach dem Prototypen aus dem Projekt aus.
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"CZA 001" ist hier eingeschlagen: Es ist die Nummer eins.
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Einen V16-Mittelmotor hat davor und danach vermutlich niemand quer in ein fahrfähiges Auto eingebaut.
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Der Motor hat wie der Zwölfzylinder-Mittelmotor des Porsche 917 einen Mittenabtrieb.
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Kühler, Zündung und Benzineinspritzung sind jeweils doppelt vorhanden.
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Die Leistung des Sechsliter-16-Zylinders ist mit 540 PS angegeben.
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Treffen sich ein Lamborghini-Testfahrer und ein Musikproduzent. Fängt an wie ein Witz, ist aber ernsthaft passiert: Claudio Zampolli zog in den 1980er-Jahren nach Los Angeles, verdiente sein Geld mit Wartungsarbeiten an exotischen Autos und träumte vom Bau seines eigenen Supersportwagens.
Auktionsergebnis: 1,2 Millionen Euro.
Giorgio Moroder hatte sein Geld als Musikproduzent verdient. Mit Erfolg: Seine Arbeit brachte ihm drei Academy Awards, vier Grammys und einen Spitznamen ein: "The Father of Disco". Das und der Zeitgeschmack der späten 80er erklärt vielleicht die Gestaltung des einzigen Cizeta-Moroder: außen weiß wie Koks, innen rot wie ein Ort, an dem Vergnügungssteuer fällig wird. Bei der Auktion von RM Sotheby's in Phoneix, Arizona wurden nun für den Prototypen 1.363.500 US-Dollar fällig, umgerechnet 1,2 Millionen Euro.
Die Idee: V16-Mittelmotor. Quer
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16 Zylinder, quer eingebaut: Auf diese schräge Idee muss man erstmal kommen.
Ähnlich verwegen wie der Innenraum ist das technische Konzept: Zampolli, der Moroder aus der Werkstatt für exotische Autos kennt, möchte einen V16-Mittelmotor ins Auto stecken. Quer, wie beim Miura der Zwölfzylinder. Die Linien wirft Marcello Gandini aufs Papier. Ebenfalls wie beim Miura.
Ein Auto wie ein Remix
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Der breite Motor führte zu einem zwei Meter breiten Heck.
Der breite Motor führte zu einem recht breiten Kreuz. Horizontale Streben wie beim Ferrari Testarossa verkleiden die gewaltigen Lufteinlässe vor den schrägen Radläufen. Das Heck endet in einem optischen Mix aus Lotus-Elise-Rückleuchten und Lamborghini Countach. Musikalisch wäre der Cizeta-Moroder ein Remix.
Was ist noch typisch für Sportwagen der 80er-Jahre? Klappscheinwerfer. Der Cizeta-Moroder hat gleich vier davon. Doppelstöckig angeordnet. Moroder wird es irgendwann zu viel: nach dem Bau des ersten Prototypen verzögert sich das Projekt, er steigt aus und lässt seinen Namen von den später gefertigten Autos entfernen. Nur auf dem einen Prototypen mit der Chassisnummer 001 steht Cizeta-Moroder.
Song zur Premiere: "A car is born”
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Vier Klappscheinwerfer gab es danach auch nicht nochmal.
Die Premiere am 5. Dezember 1988 in Los Angeles moderierte Jay Leno. Giorgio Moroder hatte extra für die Veranstaltung einen Song mit dem Titel " A car is born" komponiert. Im Jahr darauf zog Chassis Nummer 001 weiter zum Genfer Auto Salon und zur Los Angeles Auto Show. Das Auto blieb schließlich in Moroders Besitz und wurde kürzlich restauriert. Dabei nahm die Werkstatt einige Verbesserungen vor: Zum Beispiel bekamen die Benzintanks zusätzliche Hitzeschilder und das gesamte Auto wurde mechanisch überprüft. Am 27. Januar 2022 versteigert RM Sotheby’s das Auto in Phoenix. Arizona. Einen Schätzpreis gibt es noch nicht.
Einige innere und äußere Details unterscheiden den Prototypen von den späteren Serienautos: Größere Lufteinlässe zum Beispiel oder eine diagonale Linie von den Schwellern zum hinteren Stoßfänger. Auch die Blinker, Nebellampen und Außenspiegel waren in der Serie anders. Innen sind Armaturenbrett, Mitteltunnel, Lenkrad, Türverkleidungen und Sitze nicht die gleichen wie bei den Kundenautos.