British Motor Museum in Gaydon

Ein Muss für Fans britischer Autokultur

Die Geschichte von Mini? Der Werdegang von Land Rover? Die Motorsport-Historie von Jaguar? All das und noch vieles mehr lässt sich im Britsh Motor Museum in Gaydon in verdichteter Form erleben. Ein Rundgang in Bildern.

Land Rover Series I im British Motor Museum Foto: Thomas Harloff 103 Bilder

Die neue Regierung um Premier Boris Johnson ist gewählt, und der Brexit naht. Beides bereitet der britischen Autoindustrie großen Kummer. Doch alle Sorgen um die Zukunft können den Blick auf die glorreiche Vergangenheit nicht trüben: So viele legendäre Marken, so viele ikonische Modelle, so viele technische Innovationen und so viele Motorsporterfolge nahmen auf der Insel ihren Anfang.

Der Enthusiasmus ist sofort zu spüren

All das würdigt das British Motor Museum im Städtchen Gaydon, das sich nur einen Steinwurf entfernt vom Jaguar Land Rover-Entwicklungszentrum und Aston Martin-Werk befindet. Und damit dort, wo das Herz der britischen Autoindustrie und Motorsportkultur schlägt. Diese Nähe spürt jeder Besucher direkt beim Betreten des Museums. Sofort merkt man, dass die Sammlung von echten Enthusiasten zusammengestellt wurde. Und dass kein Platz verschwendet werden sollte: Die etwa 300 automobilen Exemplare stehen sehr verdichtet im halbrund des Museums beieinander.

British Motor Museum Überblick Foto: Thomas Harloff
Im British Motor Museum warten etwa 300 Autos auf die Besucher.

Das heißt oft nichts Gutes, aber in diesem Fall ist das genau der richtige Ansatz. Dass die britische Automobilgeschichte hier zwar komprimiert, aber keineswegs gedrängt dargestellt wird, liegt an der sinnvollen inhaltlichen Aufteilung der Ausstellungsstücke. Sportwagen sind ebenso zu einem Museumsteil zusammengefasst wie Konzeptstudien und Prototypen, Motorsport-Ikonen, Geschwindigkeits-Rekordautos, Filmfahrzeuge und die Fortbewegungsmittel der Royals. Chronologisch lässt sich die britische Automobilgeschichte an der gebogenen Wand nachvollziehen: Zweireihig stehen hier Dutzende wichtige Modelle, gebaut von 1896 bis 1996.

Daneben dürfen sich die wichtigsten (und noch existierenden) englischen Automarken über eigene Bereiche freuen. Die wichtigsten Land Rover-Modelle sind ebenso in direkter Nachbarschaft zueinander angeordnet wie die erfolgreichsten Rennwagen von Jaguar. Mini-Fans können sich über ihre Lieblingsmarke im zweiten Stock informieren: Auf einer Empore findet sich eine Zusammenstellung der bekanntesten Modellvarianten, einiger absurder Umbauten und mancher Prototypen.

Mini 9X Prototyp im British Motor Museum Foto: Thomas Harloff
Der 9X-Prototyp hätte Ende der Sechzigerjahre der Nachfolger des klassischen Minis werden können.

Der erste Land Rover und der letzte Mini

Und dann sind da noch die eigentlichen Stars des British Motor Museums: die Einzelstücke. Jene Autos, die in ihrer Modellgeschichte besondere Rollen spielen. Im Eingangsbereich findet sich beispielsweise das erste Land Rover-Vorserienmodell von 1948 mit dem berühmten Nummernschild HUE 166. Direkt daneben: Der erste Morris Mini-Minor von 1959. Und der Daimler Grafton Phaeton von 1897, das älteste in der Autostadt Coventry gefertigte Exemplar der Marke. Aber auch Abschiedsmodelle sind in Gaydon zu sehen. Zum Beispiel der letzte klassische Mini, ein am 4. Oktober 2000 gebauter Cooper.

Die Auto-Highlights des British Motor Museums haben wir in unserer Fotoshow im oberen Bereich des Artikels zusammengefasst.

Das British Motor Museum befindet sich genau im Zentrum der englischen Städte Oxford (Süden), Northampton (Osten), Worcester (Westen) und Coventry (Norden). Es ist täglich von 10 bis 17 Uhr (Ortszeit) geöffnet. Der Eintritt kostet 14,50 Pfund (gut 17 Euro), Ermäßigungen gibt es für Jugendliche, Familien und Personen mit Sonderausweisen. Kinder unter fünf Jahren haben freien Eintritt.