Bremen Classic Motorshow 2020

Das Angebot der Oldtimer-Messe

Die Oldtimer-Saison beginnt traditionell mit der Bremen Classic Motorshow. Wir haben das Angebot auf der Messe gecheckt.

Mercedes S123 T-Modell Foto: A. Of 43 Bilder

Das Parkhaus vibriert. Zwischen Halle 3 und 4 parken nicht nur Klassiker, sie stehen hier zum Verkauf: Besucher schauen die Autos an, Hauben werden geöffnet, Endspitzen inspiziert, schnelle Urteile abgegeben. Kaufverträge werden auf Kofferraumdeckeln gemacht, mancher hat Musik aufgelegt oder ein Bier aufgemacht. Gemütliche Autobörsen-Stimmung im Parkhaus zwischen Halle 3 und 4 – auch wenn es so voll ist, dass der Beton unter den Füßen leicht vibriert. Zum Verkauf steht auf mehreren Etagen Bürgerliches wie etwa ein VW Vento, Großbürgerliches von Volvo, BMW und Mercedes.

Aus Bremen: T-Modelle, SL, SLK, 190er

Die T-Modelle, der SL, der SLK und natürlich der W201 sind in Bremen zuhause. In einer Ecke stehen alle vier Abschieds-Sondermodelle vom 190er: Der blaue Azzurro, der rote Rosso sowie Verde und Primavera in Grün. Auf einer anderen Etage steht ein E 240 T-Modell mit mutigem, fünfstelligem Preisschild zum Verkauf. Alltagsauto oder künftiger Klassiker? Man wird sehen.

Klassiker der Generation Golf

VW Golf 2 GTI 16V Foto: A. Of
Teurer als neu: VW Golf II GTI 16V mit 168.200 km für 22.500 Euro.

In den Hallen hat das Mercedes-Werk Bremen einen Stand mit Fotoautomat. Audi und VW sind mit einem Stand vertreten. Clubs zeigen sich, Händler verkaufen Teile und Autos. Das Preisniveau liegt hoch, bleibt aber im bezahlbaren Bereich. Sechsstelliges ist selten. Wer einen Klassiker aus den Achtziger- oder Neunziger-Jahren sucht, hat gute Chancen. Auf einer Sonderfläche stehen liebevoll präsentiert leistungsstarke und kilometerarme Klassiker aus der Jugend der Generation Golf. Citroën CX, Renault 5 und Mazda RX-7 sind genauso umlagert wie VW Scirocco und Maserati Biturbo.

DTM-Helden der 90er

BMW M3 E30 DTM Mercedes 190E Evo DTM Foto: DTM
Mercedes 190E und BMW M3 E30 treffen in Halle 5 auf einer großen Carrerabahn aufeinander.

Der Verein Kult-Blech-Szene hat auf einer überdimensionalen Carrera-Bahn zwei DTM-Helden der 1990er-Jahre gezeigt: In Halle 4 trafen BMW M3 E30 und Mercedes 190E Evo aufeinander. In Halle 6 standen unter dem Titel "Young Generation" Autos wie BMW Z3 Coupé und Renault 5 Alpine zum Verkauf. Klassische Konkurrentenh wie Mercedes-Benz 300 SL und BMW 507, Ford Capri und Opel Manta oder Porsche 959 und Ferrari F40 trafen in Halle 5 aufeinander.

Typisch Bremen: Schnäppchen im Parkhaus

Opel Kadett E Gsi 2.0 8V Foto: A. Of
Junge Klassiker im Parkhaus: Opel Kadett E GSi und Ford Scoripo Turnier.

Diese und weitere legendäre automobile Rivalen sind Highlights auf der Bremen Classic Motorshow 2020, die mit 45.582 Besuchern einen neuen Rekord aufgestellt. Voriges Jahr hatte die Messe 41.678 Besucher. Die Zahl der Aussteller wuchs von 677 auf 738. Acht Hallen mit 46.951 Quadratmetern Ausstellungsfläche standen zur Verfügung: Genügend Platz für Autos und Teile, Clubs und Sonderschauen. Auf mehreren Parkdecks konnten Interessenten etliche zum Verkauf stehende Klassiker besichtigen und noch vor Ort zuschlagen. In Halle 1 zeigte eine Sonderschau Motorroller der 1960er-Jahre. Darunter eine Simson Schwalbe, mit der sein junger Besitzer bis nach Vietnam gereist ist. Im Foyer der gleichen Halle standen Rennräder der 1970er und 1980er. Zusammen mit zahlreichen Motorrädern und Vespas gab es auch Futter für Zweiradfans.

VW T4 wird 30

VW T4 Multivan Allstar Foto: VW
Kaum zu glauben: Dieser VW T4 stand 16 Jahre im Freien.

Der VW T4 wird 30 Jahre alt. Zum Jubiläum brachte VW Nutzfahrzeuge einen besonderen Multivan mit: "Moosi" stand 16 Jahre im Freien auf einem Prüfgelände herum. Gebaut für die "Freilandbewitterung", wurde der T4 dort zunächst vergessen und setzte eine dicke Moosschicht an. Erst 2010 wurde er wieder entdeckt, geweckt und frisch lackiert. Die Technik bekam eine große Durchsicht, der Tacho steht bei jungfräulichen 3264 Kilometern. Wer sehen möchte, worauf er beim Kauf eines T4 achten muss, bekommt das in Halle 4 von Bulli-Experte Dirk Klöß gezeigt. Außer "Moosi" hatte VW einen T1 Samba von 1965 dabei, der zur Zeit restauriert wird. Mitglieder des 1. Käferclub Wolfsburg restaurierten auf demselben Stand einen Karmann Ghia vor Publikum.