Bremen Classic Motor Show 2024
Billo-Polo und Porsche ohne Protz im Parkhaus-Markt
Wir haben uns im Parkhaus der Bremen Classic Motorshow umgesehen. Dabei sind uns Oldtimer und Youngtimer vom Polo bis zum Porsche aufgefallen.
03.02.2024
Andreas Of-Allinger, Heinrich Lingner, Daniel Endreß
Foto: Heinrich Lingner
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Des Kaisers neue Kleiner: Anfang der 80er warb Fußball-Kaiser Franz Beckenbauer für den Lancia Delta im elegant-kantigen Giugiaro-Gewand. Ein besseres Exemplar als dieses wird schwer zu finden sein. Weniger als 23.000 km hat der blaue Lancia aus spanischem Erstbesitz nur zurückgelegt, entsprechend proper steht der 80 PS starke 1.5 LX da. Ebenso ambitioniert der Preis: 14.900 Euro
Foto: Heinrich Lingner
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Seit Jahren heißt es, die Transaxle-Porsche seien im Kommen, dieser 944 Turbo (220 PS hier in seltenem Granatrot metallic soll 18.900 Euro kosten. Etwas mehr als 170.000 km stehen auf dem Zähler. Der Wagen soll seit 1998 stillgelegt und erst kürzlich wiederbelebt worden sein. Ebenso weist der Verkäufer auf einen lange zurückliegenden Unfallschaden hin. Schöner Daily Driver für Mutige.
Foto: Heinrich Lingner
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VW Typ 3 zählen zu den Wolfsburger Modellen, die etwas unter dem Radar fliegen. Dieses frühe Exemplar von 1962 mit zwei Vergasern und 54 PS im seltenen Birkengrün wurde nach Angaben des Verkäufers einer Frame-Off-Restaurierung unterzogen. Dabei wurde die originale Innenausstattung beibehalten. Hübsch auch die gelben Nebellampen, die Zubehör-Signalhörner hätten man auch weglassen können. Preis: 15.900.
Foto: Heinrich Lingner
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Unerhört elegant wirkt die erste Fünfer-Generation (ab 1972), erst recht, wenn sie in so gutem Zustand wie dieser 525 von 1976. Der 525 der ersten Generation verfügt über einen 145 PS starken Reihensechszylinder. Das scheckheftgepflegte Exemplar hat erst 156.000 km auf der Uhr und ist für 18.750 Euro zu haben.
Foto: Heinrich Lingner
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Restauriert, aber deutlich patiniert steht dieser Toyota Land Cruiser da. Angetrieben von einem 135 PS starken Vierliter-Sechszylinder-Diesel kommt dieser Klassiker überall durch. Er kommt nach Angaben des Verkäufers mit komplett überholter Technik, nachgerüsteter Klimaanlage und konserviertem Unterboden. Preis: 24.500 Euro.
Foto: Heinrich Lingner
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Ohne 123er geht’s einfach nicht. Und das pastellige Weizengelb ist einfach ne coole Farbe für einen 70er-Jahre-Benz. Dieser 240D ist zwar von 1984, passt aber trotzdem. Etwas mehr als 200.000 km sind nicht die Welt für den 72 PS starken OM616. Die Karosserie macht auf den ersten Blick einen ordentlichen Eindruck. Mit dabei zum Preis von 12.990 Euro ist ein zweiter Radsatz mit Barock-Alus
Foto: Heinrich Lingner
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Nein, dies ist kein Chevy Bel Air, sondern dessen etwas besser ausgestattete Bruder Pontiac Star Chief als zweitüriges Hardtop-Coupé von 1956. In ihm arbeitet ein 5,2-Liter-V8 mit 230 SAE-PS, der seine Kraft über eine Vierstufenautomatik an die Hinterräder schickt. Dieses Exemplar soll 43.900 Euro kosten.
Foto: Daniel Endreß
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Der Sommer kann kommen mit diesem Citroën Mehari von 1972. Und wenn in Bremen die Sonne mal wieder ausbleibt, scheint wenigstens das Gelb dieses Plastik-Franzosen. Für 10.000 Euro kann man das 28 PS starke Strandmobil erstehen.
Foto: Daniel Endreß
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Die Außenspiegel auf en vorderen Kotflügeln haben dem Kenner schon verraten, dass dies kein Ami-Truck ist, sondern dass er aus Japan stammt. Dieser Toyota Hilux wurde 1975 in Griechenland erstmals zugelassen und hat seitdem schlappe 42.500 Kilometer zurückgelegt. Den Pick-up in Erstlack mit wunderschöner Patina kostet 17.900 Euro.
Foto: Daniel Endreß
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Amerikanischen 80er-Jahre-Chic bringt dieser Dodge Daytona Shelby ins Bremer Parkhaus. Als deutsche Erstzulassung wurde er unter dem sperrigen Namen Chrysler Daytona GS Turbo II vermarktet. Sein 2,2-Liter-Turbo-Vierzylinder leistet 177 PS. Er hat erst knapp 76.000 km auf der Uhr und soll 5.490 Euro kosten.
Foto: Daniel Endreß
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Mittlerweile eine echte Rarität: ein Nissan Sunny Coupé 1.6 SLX von 1988. Leider sind viele dieser Autos dem Rost zum Opfer gefallen. Anders als dieses Exemplar, das wirklich in hervorragendem Zustand dasteht. Für den 73 PS starken Japaner ruft der Verkäufer 4.900 Euro als Verhandlungsbasis auf.
Foto: Daniel Endreß
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Für alle, die sich nicht entscheiden wollen, ob sie ein Muscle-Car oder einen Pick-up Truck fahren wollen, hatte Chevy den El Camino im Programm. Dieses Exemplar aus der dritten Generation, Baujahr 1969, steht in tollem Zustand in Bremen. Eine Preisvorstellung gibt der Verkäufer leider nicht an.
Foto: Daniel Endreß
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Das Parkhaus auf der BCM ist immer für Überraschungen gut, wie dieses Fiat 126 Cabrio als Sondermodell „Pop 2000“. Der kleine, offene Flitzer Baujahr 1990 ist mit einem 26 PS starkem 700-Kubik-Motor ausgestattet. Für 9.900 Euro wechselt der Exot den Besitzer.
Foto: Daniel Endreß
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Das wohl günstigste Fahrzeug im Parkhaus ist ein Polo 86CL. Nur 2.250 Euro kostet der kleine VW der neben einer neuen HU sogar noch mit einem DIN-Kennzeichen daher kommt. Der perfekte Youngtimer für einen Fahranfänger mit schmalen Budget. Stahlschiebedach und ein nachgerüstetes Bluetooth fähiges Radio sorgen für Freude beim Fahren.
Foto: Malte Buls
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Es ist nichts neues, dass auf Messen Youngtimer auftauchen die Laufleistungen im dreistelligem Bereich aufweisen. Meistens handelt es sich dann aber um sparsam Ausgestattete Basismodelle.
Dieser Fist Uno von 1992 mit nur 150 km auf dem Kilometerzähler hat die peppige Ausstattung „Rap“. Das bringt dem 45 PS starken Kleinwagen fesche Sitzpolster, Alufelgen und sportlich geformte Stoßstangen. 11.900 Euro kostet der einmalige Dreitürer.
Foto: Malte Buls
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Auch eine bestechend geringe Laufleistung weist dieser Volvo 440 GLT von 1991 auf. 10.500 km ist die in den Niederlanden gebaute Frontantriebs-Kompaktklasse erst gefahren. Die meisten davon vermutlich in einem südeuropäischen Land wofür neben der makellosen weißen Außenfarbe auch die Klimaanlage und das fehlen eines Kats sprechen. Dank bereits erfolgter H-Abnahme wird letzteres finanziell nicht zum Problem. Der mit 108 PS angegebene Volvo soll 12.432 Euro kosten.
Foto: Malte Buls
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Ein BMW 3er der Baureihe E46 mit Dreiliter-Reihensechszylinder wäre auch in schnödem Metallicgrau begehrenswert. Dieser hier lockt mit zwei Vorbesitzern, guter Ausstattung und Servicehistorie sowie der Individual-Farbkombination Sahara Beige Metallic und Leder Mosaik Lightgelb. Er hat vertretbare 165.000 Kilometer auf dem Tacho und soll 9.900 Euro kosten.
Foto: Malte Buls
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Ebenfalls interessant als günstiger Alltags-Youngtimer ist dieser silberne Mercedes C180 Elegance. Der W202 mit überschaubaren 15.300 km steht überraschend gut da und hat äußerlich keinen Rost zu beklagen. Die Ersthand-Limousine hat eine sinnvolle Ausstattung und einen neuen Kat.
Foto: Malte Buls
Über 200 Oldtimer und Youngtimer stehen während der Bremen Classic Motorshow im Parkhaus zum Verkauf. Die zugige Automobilbörse zieht traditionell trotz Kälte und schlechtem Licht zahlreiche Besucher an. Was lockt, ist die Vielfalt. Ein großer Teil der Autos sind Alltagshelden, manche sogar aus privater Hand. Das Angebot reicht vom Polo der 90er-Jahre bis zum leicht verlebten 12-Zylinder. Auch Ringeltauben mit wenigen Kilometern aus überschaubarem Vorbesitz sind oft im Parkhaus zu finden.
Rundgang über den Parkhaus-Markt
Drei Redakteure haben sich im Parkhaus der Bremen Classic Motorshow umgesehen und dabei Klassiker vom Polo bis zum Porsche entdeckt. Ein paar gute Autos waren am Freitag schon verkauft, berichtet Heinrich Lingner. Ihm war ein Lancia Delta in sehr gutem Zustand aufgefallen – und der ewige Mercedes-Benz W 123 in der Dauerläufer-Version 240D. Malte Buls entdeckte einen fast neuen Fiat Uno, einen Volvo 440 GLT mit sehr niedrigem Kilometerstand und einen sehr günstigen VW Polo 86C.
Daniel Endreß verguckte sich in Exoten wie einen Pontiac Star Chief, Baujahr 1956, und ein Nissan Sunny Coupé von 1988. Die Perlen der Redaktion finden Sie in der Bildergalerie.
Sonderschauen: Lancia, 50 ccm, Nachwuchs
In den Hallen zeigt die Bremen Classic Motorshow 2024 zwei Sonderschauen. Zweiräder sind ein fester Bestandteil der Messe, dieses Jahr erinnern etwa ein Dutzend 50-Kubik-Mopeds an die jugendlichen Anfänge der Mobilität in den 60er- und 70er-Jahren. Zusammen mit dem PS-Speicher Einbeck und Sammlern haben die Veranstalter eine Ausstellung mit etwa einem Dutzend Krafträdern von Hercules, Gritzner, Kreidler und Zündapp zusammengestellt.
Lancia ist das Thema einer weiteren Sonderausstellung. Ein Dutzend Modelle aus den Fünfziger- bis Neunzigerjahren zeigen die großartige Vergangenheit der über 100 Jahre alten Marke aus dem Stellantis-Konzern. Eher für die Zukunft gedacht: Der Nachwuchs im Alter von 25 bis 35 Jahren gestaltet eine Sonderfläche in Halle 4. Junge Oldtimer-Enthusiasten zeigen mindestens 20 Jahre alte Autos und haben bei der Gestaltung der Fläche völlig freie Hand.
Öffnungszeiten, Eintrittspreise
Die 22. Bremen Classic Motorshow findet vom Freitag, 2. bis Sonntag, 4. Februar 2024 statt. Sie ist jeweils von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet an der Tageskasse 18, ermäßigt 16 Euro. Online-Tickets sind jeweils 2 Euro günstiger. Familien (2 Erwachsene, bis zu 4 Kinder) bezahlen 38 Euro. Am Freitag und Samstag gibt es vor Ort ab 15 Uhr eine Feierabendkarte für 8 Euro. Vom Hauptbahnhof Bremen ist die Messe zu Fuß in weniger als zehn Minuten zu erreichen.
In der Fotoshow zeigen wir Ihnen die Impressionen aus Bremen aus dem Jahr 2023.