BMW M5 E34 Touring V12
Der M5, den BMW nicht gebaut hat
Einen M5 Touring der Baureihe E34 mit dem V12 aus dem McLaren F1. BMW sagt, das Auto hat es nie gegeben. Dennoch kann sich David Clark, bei McLaren für den F1 zuständig, sehr gut an den Monster-M5 erinnern.
16.07.2019 Andreas Of-AllingerIn einem Podcast mit Chris Harris hatte David Clark, Anfang der 90er-Jahre für den McLaren F1 zuständig, erzählt, dass BMW den intern S70 genannten V12-Motor in einen M5 E34 Touring eingebaut habe. Das Auto zu fahren, sei unglaublich gewesen, erzählt Clark im Podcast. Der 6,1 Liter große Saugmotor entwickelte im McLaren F1 627 PS. Serienmäßig hatte der M5 einen 3,8-Liter-Reihensechszylinder mit 340 PS. Sollte es den V12-M5 gegeben habe, wäre dieser tatsächlich unglaublich stark gewesen.
BMW hat den V12-M5 nicht gebaut
Bei BMW allerdings kann sich niemand erinnern, so ein Auto gebaut zu haben. „Seitens BMW oder der M GmbH weiß niemand von diesem Auto, Zeitzeugen wie zum Beispiel Prototypenbauer wissen nichts davon“, erklärt ein Sprecher auf Nachfrage. Nicht auszuschließen, dass jemand anders einen V12 in einen M5 eingebaut hat – ähnliche Umbauten habe es schließlich mit dem M70-Zwölfzylinder zum Beispiel von Hartge gegeben.
V12 ab Werk nur in 7er und 8er
BMW selbst baute den V12 ab Werk ausschließlich in den 7er und 8er ein. Dabei handelte es sich um den zivilen V12 mit dem internen Entwicklungscode M70. Der Zweiventiler kommt je nach Hubraum auf 300 oder 326 PS. Vom 8er existiert immerhin ein Prototyp mit dem S70. Der M8 ging jedoch nie in Serie, sondern verschwand im Keller der M GmbH in Garching.
Z3 mit V12: etwas frontlastig
Bekannt sind jedoch zwei andere V12-Umbauten von BMW: Ein oranger Z3 bekam 1999 den Motor aus dem 7er. Der M73 war mit 326 PS zwar 5 PS stärker als der Reihensechszylinder im Z3 M, war jedoch deutlich schwerer. Die 90 Kilogramm Mehrgewicht auf der Vorderachse verschoben die Gewichtsverteilung von 50:50 auf 70:30. Zusammen mit dem deutlich höheren Drehmoment (490 statt 350 Nm) bei niedrigeren Drehzahlen ergab sich eine Mischung aus viel Kraft und mangelnder Traktion, die sicherlich für ein interessantes Fahrverhalten sorgte. Auch die Temperatur im engen Motorraum war ein Problem. Heute steht das Auto zusammen mit anderen Prototypen an einem geheimen Ort.
X5 Le Mans mit S70-V12
Ein anderer V12-Umbau hat tatsächlich im weiteren Sinne mit dem McLaren F1 zu tun: Paul Rosche und sein Team verpflanzten im Jahr 2000 den 700 PS starken V12 aus einem LMR in einen X5. Mit diesem X5 Le Mans fuhr Hans-Joachim Stuck in 7:49,92 Minuten um die Nordschleife.