BMW M3 E30 Cecotto (1989) zu verkaufen
Teures Sondermodell des DTM-Helden
Ein britischer Händler verkauft einen von 480 BMW M3 Cecotto. Das ist ein bisschen kurios, denn auf der Insel hieß das Modell Ravaglia und hatte Rechtslenkung.
01.07.2021 Andreas Of-AllingerNur 25 M3 Ravaglia hatte BMW gebaut. Das waren im Prinzip die Rechtslenker-Versionen des Cecotto-Sondermodells, weshalb sie oft mit den Linkslenker-Varianten zusammengezählt werden. Warum wir das hier erzählen? Eines dieser 505 Exemplare steht in Großbritannien zum Verkauf. Als einer von 480 Cecotto hat der natürlich das Lenkrad auf der linken Seite, aber einen Meilentacho. Eine kuriose Kombination, die so ab Werk vermutlich eher nicht vorgesehen war.
Linkslenker-M3 mit Meilentacho
Am 28. Juni 1989 wurde dieser Macaoblaue M3 Cecotto in Deutschland. Dort blieb Nummer 341 von 480 bis 1997. Während 98.000 Kilometern bei zwei Besitzern kam das Auto acht Mal zum Service in die Werkstatt, die das mit Stempel und Unterschrift im Wartungsheft bestätigte. Bei 100.969 Kilometern ließ der dritte Besitzer in Großbritannien einen Meilentacho einbauen und die Laufleistung schriftlich sowie auf Fotos festhalten.
Der aktuelle Besitzer erwarb das Auto 2004. Inzwischen finden sich im originalen Serviceheft laut Händler 20 Servicestempel. Ein Stapel Rechnungen gehört ebenso mit zum Auto wie die deutschen Zulassungsdokumente. Berichte der britischen MOT belegen den Meilenstand seit 1998. Die aktuelle Verkehrstüchtigkeits-Untersuchung gilt bis September 2021.
Der M3 E30
BMW hatte anhand der von der FIA Anfang der Achtzigerjahre veröffentlichten Tourenwagen-Gruppe-A entschieden, ein Auto nach diesem seriennahen Reglement zu entwickeln. Eine Bedingung: mindestens 5.000 Serienautos musste der Hersteller pro Jahr fertigen. Als Basis nahm BMW den E30, entwickelte den M3 parallel. Bei aller Ähnlichkeit blieb von dessen Karosserie am Ende nicht viel übrige: Nur die Haube des M3 ist mit den anderen E30 identisch. Die Kotflügel haben kantige Verbreiterungen, die Heckscheibe steht steiler, der Heckdeckel ist höher. Beides senkt Cw-Wert (von 0,38 auf 0,33) und Auftrieb.
Motor aus dem Baukasten
Den Motor entwickelte BMW ganz pragmatisch aus einem M10-Block und einem um zwei Zylinder verkürzten Vierventil-Block des M88, wie er in M1, M5 und M635 CSi eingebaut wurde. Eine Einzeldrosselanlage sorgt für spontanes Ansprechen, der Block für Standfestigkeit. Anfangs leistete der 2.308 Kubikzentimeter große Vierzylinder 195 PS ohne Kat. Später stieg die Leistung im Sport Evolution auf 238 PS. Im Cockpit ist der M3 übrigens am einfachsten an der Instrumentierung zu erkennen: Statt der Verbrauchsanzeige ist unterhalb des Drehzahlmessers eine Öltemperaturanzeige zu sehen.
Das Sondermodell Cecotto
Mit mehreren Sondermodellen wie etwa dem "Europameister" vermarktete BMW sportliche Erfolge in der Tourenwagen-Meisterschaft. Das Sondermodell Cecotto hat zum Beispiel die 215-PS-Version des S14 unter der Haube, Streifen in M-Motorsportfarben auf den Sitzen sowie eine Plakette mit Signatur und Seriennummer in der Mittelkonsole. Der Ventildeckel ist in Wagenfarbe lackiert.