BMW 5er 35 Jahre im Isar-Schlamm
Wasserleiche zu kuriosem Preis versteigert
Der nach 35 Jahren im Schlamm aus der Isar gezogene BMW 520i ist versteigert. Der kuriose Endpreis wird dem Modell und der vielbesuchten Auktion mehr als gerecht.
02.07.2023
Torsten Seibt, Markus Schönfeld
Foto: Torsten Seibt
78 Bilder
1/78
Da steht er nun, durchgetrocknet und nach Jahrzehnten erstmals am Tageslicht.
Foto: Torsten Seibt
2/78
Rein äußerlich haben die 35 Jahre unter Wasser weniger angerichtet, als man vermuten möchte.
Foto: Torsten Seibt
3/78
Windschutzscheibe und Seitenscheiben sind Geschichte, hinten wird es undurchsichtig.
Foto: Torsten Seibt
4/78
Die Motorhaube hat es weitgehend hinter sich, was wohl diese enorme Delle verursachte?
Foto: Torsten Seibt
5/78
Auch die hintere Tür wurde kaltverformt.
Foto: Torsten Seibt
6/78
Rätselhafte Perforierung an der Motorhaubenverkleidung.
Foto: Torsten Seibt
7/78
"Motorwäsche untersagt" steht an den öffentlichen Selbstwaschanlagen, dabei wäre das hier dringend nötig.
Foto: Torsten Seibt
8/78
Aus der Ödnis blitzt der rote Lüfterflügel hervor.
Foto: Torsten Seibt
9/78
Da hatte der Vorbesitzer wohl einen sportlichen Sitzbezug aus dem Zubehör montiert. Vergeblich.
Foto: Torsten Seibt
10/78
Die Rücklichtgläser sind auf dem Weg von der Bergung bis zur Lagerstelle verschwunden.
Foto: Torsten Seibt
11/78
Eine Muschel hatte es sich unter dem Scheinwerfer gemütlich gemacht.
Foto: Torsten Seibt
12/78
Die Gläser der charakteristischen Doppelscheinwerfer sind noch intakt.
Foto: Torsten Seibt
13/78
Die untere Frontschürze ist dagegen verloren.
Foto: Torsten Seibt
14/78
Das Radio wurde wohl schon vor der Versenkung entfernt, wie die losen Kabel verraten.
Foto: Torsten Seibt
15/78
Bodenteppich aus Schlamm in der zweiten Reihe, wo sich auch die offenbar zuvor abgebaute Zierleiste findet.
Foto: Torsten Seibt
16/78
Die Hutablage will nicht mehr und kann weg.
Foto: Torsten Seibt
17/78
In allen Ecken, wie hier zwischen Kotflügel und Motorhaube, finden sich zahllose Muscheln.
Foto: Torsten Seibt
18/78
Michelins auf Stahlfelgen, der 5er war zuletzt wohl im Winter unterwegs.
Foto: Torsten Seibt
19/78
Das BMW Emblem muss weinen.
Foto: Torsten Seibt
20/78
Aber das Lenkrad scheint insgesamt noch rettbar.
Foto: Torsten Seibt
21/78
Dem Rost nach zu urteilen, war der Schaltknauf schon vor der Versenkung Geschichte.
Foto: Torsten Seibt
22/78
Eine der zahllosen Herausforderungen: Festzementierter Lichtschalter.
Foto: Torsten Seibt
23/78
Klare Aussage per Aufkleber auf dem Kofferraum.
Foto: Torsten Seibt
24/78
Ein Radkreuz findet sich im bemerkenswert gut erhaltenen Kofferraum.
Foto: Torsten Seibt
25/78
Dazu gibt es ein bisschen Leergut für die Pfandkasse.
Foto: Torsten Seibt
26/78
Der Wagenheber ist noch an Ort und Stelle, ein Bad in Ballistol und der tut es wieder.
Foto: Torsten Seibt
27/78
Muscheln, Muscheln, Muscheln. Blick auf das Polster des Fahrersitzes.
Foto: Torsten Seibt
28/78
Das Wasserwirtschaftsamt Landshut versteigert den in der Isar gefundenen 5er BMW der Baureihe E12.
Foto: zoll-auktion.de
29/78
Die ersten Gebote für das 35 Jahre im Schlamm versackte Fundstück sind bereits abgegeben.
Foto: zoll-auktion.de
30/78
Die Original-Plakette ist genau wie die Grundsubstanz des Autos noch gut erhalten.
Foto: zoll-auktion.de
31/78
Die ersten Gebote auf zoll-auktion.de wurden bereits wenige Stunden nach Auktionsbeginn abgegeben.
Foto: zoll-auktion.de
32/78
Bilder von der Bergung: Der alte E12 520i ist für sein bedauernswertes Schicksal noch in richtig guter Verfassung.
Foto: Polizei Landau
33/78
Nach vermutlich über 35 Jahren am Grund der Isar bekam der Oldie eine Gratis-Flugstunde am Autokran.
Foto: Polizei Landau
34/78
Die Karosserie ist noch in gutem Zustand, aber an der Stoßstange blättert der Chrom ab.
Foto: Polizei Landau
35/78
Außergewöhnliches Detail: Eine kleine, nachgerüstete Klappantenne auf dem Kofferraumdeckel.
Foto: Polizei Landau
36/78
Typenschild und Kennzeichen sind hier bereits zur Beweissicherung abmontiert.
Foto: Polizei Landau
37/78
Bange Frage: Befinden sich sterbliche Überreste im Inneren des Wracks?
Foto: Polizei Landau
38/78
Nach der ersten Grundreinigung gibt es Entwarnung, der BMW war leer.
Foto: Polizei Landau
39/78
Hier darf die Oldtimer-Beschreibung "mit Patina" unbedingt verwendet werden.
Foto: Polizei Landau
40/78
Die Motorhaube hat über die Jahre ein paar Belüftungslöcher bekommen.
Foto: Polizei Landau
41/78
Frontscheibe und Seitenfenster fielen der Bergung zum Opfer.
Foto: Polizei Landau
42/78
Der M10-Motor könnte eine Reinigung brauchen.
Foto: Polizei Landau
43/78
Aber auch hier ist der Grundzustand noch bemerkenswert gut für fast vier Jahrzehnte am Grund des Flusses.
Foto: Polizei Landau
44/78
Das gesicherte Typenschild brachte auch keine Aufklärung, bei BMW gab es keine Hinweise auf das Fahrzeug.
Foto: Polizei Landau
45/78
In Fjord-Blau glänzte der E12 zu seinen besseren Zeiten.
Foto: Polizei Landau
46/78
Ein bisschen der damaligen Aufpreis-Farbe blinzelt noch hervor.
Foto: Polizei Landau
47/78
Vorher-Bild: Innenraum in Fango-Packung.
Foto: Polizei Landau
48/78
Nachher-Bild: Jetzt erkennt man wieder etwas. Vielleicht auch einer unserer Leser, wem das Fahrzeug eventuell gehört haben könnte?
Foto: Polizei Landau
49/78
Zeit für einen Rückblick. Die ersten sechs Generationen des BMW 5er waren allesamt stilprägend für ihre Zeit. Die offizielle Geschichte beginnt ganz links – mit dem E12 von 1972 – das Modell, das nun aus der Isar gefischt wurde.
Foto: BMW
50/78
Der erste 5er war der offizielle Nachfolger der "Neuen Klasse". Markenzeichen waren die runden Doppelscheinwerfer.
Foto: BMW
51/78
Schon damals fächerte BMW das Motoren-Portfolio für den 5er weit auf. Einstiegsmotor war ein 1,8-Liter-Vierzylinder (518) mit 90 PS.
Foto: H.-D. Seufert
52/78
Die ersten Sechszylinder folgten schon kurz nach der Markteinführung im Jahr 1972. Legendär für BMW wurde die Motorenbaureihe M30.
Foto: H.-D. Seufert
53/78
Das Interieur war für heutige Verhältnisse schlicht. Damals galt es als sportlich und modern.
Foto: H.-D. Seufert
54/78
Alle Motoren – wie auch dieser Vierzylinder – waren für ihre Drehfreude und Kraft berühmt.
Foto: H.-D. Seufert
55/78
Der E28 unterschied sich nur wenig vom Vorgänger E12. Heute sticht einem der E28 mit seinem kantigen Äußeren, der vorgezogenen Nase und den runden Doppelscheinwerfern sofort ins Auge.
Foto: BMW
56/78
Chefdesigner Claus Luthe zeichnete diese klassiche Form – auf Basis von Vorgänger Paul Bracq.
Foto: BMW
57/78
Schon damals stand bei der Entwicklung der Fahrkomfort im Fokus. Er verbesserte sich maßgeblich zum Vorgänger E12. Dazu waren Schaltgetriebe (fünf Gänge) und Motoren (ausschließlich Vier- und Sechszylinder) jetzt handfester und sportlicher.
Foto: BMW
58/78
Die pragmatische Form, der robuste Innenraum und die gute Übersicht adeln die dritte 5er-Generation E34 zum unkomplizierten Allrounder.
Foto: I. Pompe
59/78
Ende der 1980er-Jahre galten die BMW gerade im Vergleich zum E-Klasse-Vorgänger W124 von Mercedes als sehr sportliche Limousinen. Den Hauptgrund dafür lieferten die drehfreudigen und kräfitgen Vier-, Sechs- und Achtzylinder-Benziner.
Foto: I. Pompe
60/78
Ab März 1988 kostete der mindestens 41.000 D-Mark. Günstigstes Modell war zu dieser Zeit der BMW 520i für 38.500 D-Mark. Leder und Holz kosteten saftige Aufpreise.
Foto: I. Pompe
61/78
Die drehfreudigen Sechszylinder-Benziner dominierten die Antriebspalette.
Foto: Archiv
62/78
Einen großen Schritt hin zu modernen Fahrleistungen und neuen Sicherheitsstandards machte 1995 die Baureihe E39.
Foto: H.P. Seufert
63/78
Diese vierte Generation des 5er wurde knapp 1,5 Millionen mal verkauft und ist noch heute häufiger als der Nachfolger auf unseren Straßen zu sehen. Die Limousine ist dabei gerade 4,77 Meter lang und wurde hauptsächlich von Sechszylinder-Motoren angetrieben.
Foto: H.P. Seufert
64/78
Platzangebot und Komfort sind viel besser als beim Vorgänger. Auch das Ausstattungsniveau wurde deutlich nach oben gehoben.
Foto: H.P. Seufert
65/78
Einziger Vierzlylinder war der 520d mit 136 PS, den es erst ab dem Jahr 2000 gab. Am anderen Ende der Antriebspalette warteten die drehfreudigen V8-Benziner auf (ab 535i).
Foto: H.P. Seufert
66/78
Gerade beim Design gab es wohl kaum eine andere 5er-Generation, die so polarisierte. Wurden alle anderen 5er eher gefällig gezeichnet, suchte der damalige BMW-Chefdesigner Chris Bangle die Kontroverse an Front und Heck.
Foto: BMW
67/78
Unter dem Blechkleid gab es auch beim fünften 5er ab 2007 sehr unterschiedliche Motoren mit einer Leistungsspreizung von 163 PS bis 507 PS.
Foto: BMW
68/78
Zudem wanderte zwischen die Vordersitze der berüchtigte iDrive-Drehdrückversteller. Den gibt es sogar in der neu vorgestellten Version G60 noch immer.
Foto: BMW
69/78
Schon innerhalb der ersten fünf Generation von 1972 bis über die Jahrtausendwende konnte man den Fortschritt erkennen.
Foto: BMW
70/78
BMW stellte im November 2009 die sechste Generation des 5ers vor. Mit knapp 4,90 Metern Außenlänge entsprach sie dem zu dieser Zeit üblichen Gardemaß der Businessklasse.
Foto: BMW
71/78
Vor allem beim Fahrkomfort und der Verarbeitungsqualität versprachen die Bayern einen deutlichen Fortschritt zum Vorgänger E60.
Foto: BMW
72/78
Modernste Assistenzsysteme und Sicherheitsfeatures zogen unter das Blechkleid.
Foto: BMW
73/78
Doch das neue Modell von 2017 (G30) bot nochmals mehr Komfort, Platz und modernste Ausstattungsfeatures.
Foto: F. Kirchbauer/BMW
74/78
Während die breite Motoren-Palette (von 150 PS bis 635 PS) im Laufe der Bauzeit immer mehr elektrische Unterstützung bekam, kletterte auch der Sicherheitsstandard mit teilautonomen Fahrassistenten auf ein neues Niveau.
Foto: F. Kirchbauer/BMW
75/78
Die Neuwagen-Preise lagen deutlich unter denen von heute. Im März 2017 war ein BMW 520d schon ab 45.200 Euro zu haben.
Foto: BMW
76/78
Während der Bauzeit wurden immer mehr Antriebe elektrifiziert. 48-Volt-Systeme lassen den Fünfer mittlerweile segeln oder kurze Strecken elektrisch rollen.
Foto: F. Kirchbauer/BMW
77/78
Die Modellpflege verjüngte das 5er-Gesicht im Jahr 2020. Schon vorher waren die meisten Motoren auf die sauberste Euro-6d-Norm eingestellt.
Foto: Daniel Kraus
78/78
Die neue Generation, die im Oktober 2023 in den Handel kommt, ist größer, schwerer und auf Wunsch sogar voll-elektrisch.
Foto: BMW
Fast 30.000 mal wurde die Auktionsseite auf zoll-auktion.de während der vergangenen Wochen besucht. Jetzt ist die Versteigerung beendet. Der BMW 5er E12, der vermutlich 35 Jahre lang als automobile Wasserleiche auf dem Grund der Isar lag, bekommt einen neuen Besitzer. Der Endpreis für den rund 50 Jahre alten BMW 520i: 520 Euro.
Der Höchstbietende muss das Wrack nun abholen, denn der Versand ist genau wie eine Gewährleistung ausgeschlossen. Auch ein Rückgaberecht bei zu später Einsicht gibt es nicht.
Ob das Versteigerungsobjekt seine nächsten 35 Jahre nun als Restaurationsbasis oder als Museumsstück verbringt, ist noch unklar. Ebenso ist uns auch der neue Besitzer noch nicht bekannt. Irgendetwas passieren muss auf jeden Fall mit dem Fundstück. Schließlich besteht nun Abholpflicht für den nicht fahrtüchtigen 5er.
Vor Ort beim Wrack
Schon vor der Auktion schloss die Polizei die Halter-Ermittlungen am Objekt ab. Nachdem auch in unseren Redaktionskonferenzen lebhaft über eine mögliche Restaurierung der rätselhaften Wasserleiche diskutiert wurde, war klar, dass wir uns das Objekt einmal ganz aus der Nähe bei einem Vor-Ort-Termin ansehen müssen. Bis zur Abholung des Wracks durch den neuen Besitzer steht der Oldtimer auf einem Betriebsgelände des Wasserwirtschaftsamtes Landshut.
Foto: Torsten Seibt
Da leuchtet erst mal nichts mehr, aber die Gläser der charakteristischen Doppelscheinwerfer sind noch intakt.
Für 35 Jahre unter Wasser in Schlick und Schlamm sieht der alte 5er aus ein paar Meter Abstand noch recht passabel aus. Die Sommerhitze der vergangenen Tage hat den allgegenwärtigen "Baaz" durchgetrocknet, ein befürchteter Geruch nach Terror und Verderben ist glücklicherweise nicht zu bemerken. Je mehr ich mich dem Gerät allerdings nähere, desto lauter wird das "Ui-ui-ui..." in meinem Kopf und die Gewissheit, dass man für die Restaurierung dieses Schmuckstücks besser mehr als zwei-drei Tage einplanen sollte.
Spinnen fanden neue Heimat
Die Motorhaube lässt sich knarzend öffnen und gibt den Blick ins Maschinenabteil frei. Eine Spinne hat sich erfreut das Luftfiltergehäuse als neue Heimat ausgesucht, der rote Lüfterflügel leuchtet aus der hellbraunen Umgebung hervor. Die Kontrolle des Ölstands überlasse ich dem Ersteigerer mitsamt dem Rätsel, was die Motorhaubenverkleidung derartig perforiert hat.
Foto: Torsten Seibt
Keckes Rot im verschlammten Motorraum: Der Lüfterflügel ist noch gut.
Bis zur B-Säule ist der 5er entglast, dahinter wird es undurchsichtig. Der inzwischen festgebackene Schlamm macht die Scharniere nicht eben leichtgängiger, aber hinten rechts lässt sich die Tür öffnen, gibt auch einen übersichtlichen Blick auf das Cockpit frei. Manches wirkt, als müsste man es nur tüchtig mit Spüliwasser schrubben, zack, schön. Bei Polstern und Abdeckungen ist allerdings alle Hoffnung unnötig, das wird nichts mehr. Besonders auffällig: Überall am und im Auto finden sich zahllose Muscheln, denen das Habitat am Flussgrund offenbar sehr gelegen kam.
Ein Blick in den Kofferraum
Geradezu sensationell gestaltet sich allerdings der Blick in den Kofferraum. Nicht nur wegen des aussagekräftigen Aufklebers auf dem Kofferraumdeckel (siehe Fotogalerie), auch wegen des wirklich guten Zustands, der aussieht, als sei eine halbe Stunde mit Gartenschlauch und Wurzelbürste genug Restaurierung. Selbst Wagenheber, Radkreuz und antikes Leergut finden sich unversehrt im Ladeabteil. Da würde ich mit dem Herrichten anfangen, schnelle Erfolge sind eine gute Motivation. Noch sehr viel mehr Details vom Vor-Ort-Besuch haben wir in die Fotogalerie gepackt.
Wenn Behörden wie das Wasserwirtschaftsamt Landshut Fahrzeuge, Elektronik oder andere Dinge verkaufen wollen, muss das in aller Regel über den Zoll passieren. Der hat dafür das Portal Zoll-Auktion eingerichtet, auf dem permanent öffentliche Online-Versteigerungen für jedermann stattfinden. Die Versteigerung endete am Sonntag, 02.07.2023 um 9:03 Uhr morgens.
Wie die Geschichte der Wasserleiche begann
Das alte Wrack entdeckte ein Angler zufällig an der Isar im niederbayrischen Landkreis Dingolfing-Landau. Durch den Einsatz eines Tauchroboters konnte schnell festgestellt werden, worum es sich bei dem Objekt handelt: Einen Pkw, an dem sogar noch Kennzeichen befestigt waren.
Foto: Polizei Landau
Der braucht ein bisschen Cockpit-Spray: Innenraum des 520i nach der Bergung.
Nach ausführlicher Planung und Vorarbeit ging die Polizei Landau gemeinsam mit der Landauer Wasserwacht Ende Mai ans Werk. Nachdem Taucher das Bergegeschirr befestigt und das Wrack gesichert hatten, konnte es mit einem Mobilkran ans Tageslicht befördert werden. Dort staunte die Einsatzleitung nicht schlecht: Offensichtlich lag das Auto seit mindestens 35 Jahren am Grund der Isar, denn der TÜV war im Dezember 1988 abgelaufen.
Bemerkenswert guter Karosseriezustand
"Wir waren direkt fasziniert vom gut erhaltenen Unterboden", so ein Polizeisprecher auf unsere Anfrage. Offenbar steckte der 5er so tief im Schlick des Isargrundes, dass kaum Sauerstoff an das Wrack gelangte und der Rost deshalb weitgehend Sendepause hatte. Eine Erleichterung gab es außerdem nach einer ersten Grundreinigung des Oldtimers, bei der sich kein Hinweis auf Personen beziehungsweise deren Überreste im Fahrzeug fand.
Der blaue 5er, der unweit seines Geburtsortes wieder "auftauchte" – ab 1973 entstanden täglich 350 Einheiten der Baureihe E12 im Werk Dingolfing – gibt dennoch Rätsel auf: Obwohl die Kennzeichen und das Typenschild gesichert werden konnten, bleibt die Herkunft erst einmal verborgen. Bei den Zulassungsbehörden sind die Daten nach so langer Zeit aus Datenschutzgründen gelöscht worden. Eine inzwischen erfolgte Anfrage bei BMW nach der Fahrgestellnummer brachte ebenfalls keinen Hinweis auf den Besitzer. Der war jedenfalls offenbar ein Tiefstapler: Obwohl es sich bei dem Modell um einen 520i handelt, war als Typbezeichnung am Heck ein "518"-Schriftzug angebracht.
Noch immer hofft das Polizeipräsidium Niederbayern auf Hinweise: Wer war im Zeitraum von zirka 1986 bis 1989 mit einem hellblauen BMW 520i mit dem amtlichen Kennzeichen DGF-HT 24 unterwegs? Beziehungsweise, wem wurde dieser Pkw entwendet? Informationen nimmt die Polizei Landau unter der Telefonnummer 09951-98340 entgegen.