BMW 750iL V16 Goldfisch
Plante BMW einen 9er mit 16-Zylinder?
Der BMW 750iL V16 Goldfisch stand lange in einer Garage unter einem BMW-Gebäude. Zur Techno Classica durfte der geheime Prototyp raus – es ist der erste öffentliche Auftritt für den XXL-7er.
06.04.2024
Andreas Of-Allinger
Foto: Andreas Of-Allinger
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Weltpremiere auf der Techno Classica: In Halle 6 zeigt BMW zum ersten Mal diesen Prototyp in der Öffentlichkeit.
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Dieser 750iL V16 wurde 1990 nur ein Mal gebaut. Die Limousine sollte oberhalb des 7er positioniert werden.
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Die Wurzelholzblende erinnert eher an Modelle von Jaguar oder Rolls-Royce als an einen BMW der 1980er- oder 1990er-Jahre.
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Jahrelang stand das Auto in einer abgeschlossenen Einzelgarage unter einem BMW-Bürogebäude.
Foto: Gudrun Muschalla/BMW
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Die chromumfassten Doppelrundscheinwerfer haben es nicht in Serie geschafft - genau wie das ganze Auto.
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Die Karosserie hat Boyke Boyer gestaltet und ein italienischer Betrieb aus Aluminium gefertigt.
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Der "Goldfisch" ist 1,90 Meter breit und 1,50 Meter hoch.
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Er hätte den E38 in der Höhe um gut sieben und in der Breite um knapp vier Zentimeter überragt.
Foto: Hersteller
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Der Prototyp ist 5,45 Meter lang - einen E38 in Langversion überragt er um acht Zentimeter.
Foto: Gudrun Muschalla/BMW
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Von schräg hinten wirkt der Prototyp wie ein E38, der in alle Richtungen vergrößert wurde.
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Die Heckleuchten erinnern an jene des ab 1994 gebauten E38-Siebener.
Foto: Gudrun Muschalla/BMW
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Auf der Mittelkonsole befinden sich Schalter, wie sie BMW 1990 nicht mehr in Serienautos gebaut hat, und ein Telefon.
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Das Cockpit mit den Schaltern aus dem E32 ist üppig mit Holz und Leder ausgekleidet.
Foto: Gudrun Muschalla/BMW
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Aus dem Dachhimmel klappt ein Spiegel - ein Ausstattungsmerkmal, das ab 1991 die Mercedes S-Klasse W140 hatte.
Foto: Gudrun Muschalla/BMW
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Vor dem Spiegel befindet sich ein ebenfalls klappbarer Bildschirm von Sony.
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Die Fondpassagiere reisen auf einer ausgeformten Ledersitzbank.
Foto: Gudrun Muschalla/BMW
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In der Armlehne befinden sich ein Telefon, das Entertainment-System und diverse Schalter.
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Die Tachoskala reicht bis 280 km/h - bei 250 km/h ist die Höchstgeschwindigkeit abgeregelt.
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Optisch und technisch ist der Motor mit dem M70-12-Zylinder verwandt. Er hat jedoch vier Zylinder mehr.
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Aus 6,6 Liter Hubraum schöpft der V16 bei 5.000/min 348 PS. Er ist mit einem Fünfgang-Automatikgetriebe gekoppelt.
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Auf der Techno Classica 2017 hatte BMW diesen "Goldfisch" gezeigt.
Foto: Kai Klauder
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Dieser E32 hat ebenfalls einen 16-Zylinder unter der Haube.
Foto: Kai Klauder
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Der ältere "Goldfisch" ist handgeschaltet.
Foto: Kai Klauder
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Die Kühler passten im E32 nicht unter die vordere Haube; sie mussten nach hinten verlegt und über Kiemen angeströmt werden.
Foto: Kai Klauder
Ende der 1980er-Jahre dachte BMW über ein Auto oberhalb des 7er nach. Der 1987 vorgestellte E32 war ein Erfolg und mit dem 12-Zylinder im 750i hatte BMW Mercedes unter Zugzwang gesetzt. Die Motorenentwickler unter Leitung von Karlheinz Lange hatten mit dem vom M20-Sechszylinder abgeleiteten M70-Zwölfzylinder gezeigt, was mit der neuen Motorenbaureihe möglich war. Intern und unter großer Geheimhaltung steckten die Entwickler mit einem Dreizylinder und einem 16-Zylinder die obere und untere Grenze des Baukastens ab.
Projekt Goldfisch: 16-Zylinder im 7er
Dabei beschränkten sich die Entwickler nicht nur auf die Theorie: Motorenentwickler Adolf Fischer bekam den Auftrag, einen 16-Zylindermotor zu bauen. Ende 1987 war der erste Motor fertig, Anfang 1988 lief der "Goldfisch" auf dem Prüfstand. Nachdem der Motor in einen 7er der Baureihe E32 eingebaut worden war, fanden im Mai 1988 erste Testfahrten statt. In das Auto passte der um vier Zylinder verlängerte Motor nur, weil die Kühler ins Heck verlegt worden waren. Kiemen in den Seitenteilen leiteten Frischluft an die Wasserkühler, die zusätzlich mit elektrischen Lüftern versehen waren.
Den Prototyp mit dem Namen "Goldfisch" hatte BMW 2017 auf der Techno Classica gezeigt. Dass ein zweiter Goldfisch existiert, war in der Öffentlichkeit lange unbekannt. Ein Prototyp mit diesem Namen stand lange in einer Garage unterhalb eines Bürogebäudes von BMW. Der Autohersteller hatte 1990 bei einem italienischen Karosseriebauer, der inzwischen nicht mehr existiert, eine Aluminium-Karosserie für eine Art XXL-7er in Auftrag gegeben: 5,45 Meter lang und 1,90 Meter breit sowie 1,50 Meter hoch überragt die Limousine selbst die Langversion des 1994 präsentierten E38 in jeder Richtung um einige Zentimeter. Gestaltet hat die Karosserie Boyke Boyer. Dass einige Elemente an den E38 erinnern, ist kein Zufall, denn von Boyer stammt das Design des E32-Nachfolgers.
6,6 Liter Hubraum und 348 PS
Die wuchtige Wurzelholz-Armaturentafel erinnert eher an Modelle von Jaguar oder Rolls-Royce als an zeitgenössische BMW-Modelle. Lenkrad und Schalter stammen hingegen eindeutig aus dem E32. Der Motor hat, genau wie der M70-12-Zylinder, 84 mm Bohrung und 77 mm Hub. Das ergibt 6,6 Liter Hubraum. Anders als beim ersten Goldfisch, dessen Motor 408 PS leistet und der mit einem Schaltgetriebe kombiniert ist, verwaltet hier eine Fünfstufen-Automatik 348 PS. Die Tachoskala reicht bis 280 km/h, bei 250 km/h ist die abgeregelte Höchstgeschwindigkeit erreicht.
Der Vorstand hat den Prototyp ein Mal in Nardo erprobt. Nach 105 Kilometern verschwand das Einzelexemplar in der Garage. In Serie ging der XXL-7er nie.