BMW 5er (ab 1972) E12, E28, E34, E39
Der Klassiker der Oberklasse wird 50
520 statt 2000: Mit dem 5er führte BMW im Sommer 1972 ein neues Modell und ein neues Typenkürzel ein. Die Modellbezeichnung gilt bis heute.
02.08.2022
Andreas Of-Allinger
Foto: H.-D. Seufert
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„Der neue Zweiliter-Vierzylinder-Wagen der Bayerischen Motoren Werke trägt, abweichend von der bisherigen Typenbenennung, die Modellbezeichnung BMW 520 (sprich: fünf-zwanzig ). Dabei kennzeichnet die erste Ziffer den Wagentyp, die zweite und dritte den Motorhubraum.“ (BMW-Pressetext zur Präsentation 1972). Das Bild zeigt einen 525 (fünf-fünfundzwanzig) von 1973. Im selben Jahr beginnt die Produktion in Dingolfing.
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Das Spitzenmodell 528 trägt seine Modellbezeichnung links im Kühlergrill. Die Hälfte der 5er-Käufer greift 1976 zu einem der beiden Sechszylinder. Bis 1975 baut BMW den 5er im Werk München. Etwa 77.000 E12 entstehen dort.
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1977 erhält die Baureihe E12 eine Modellpflege mit 41 Verbesserungen. Darunter auch Optisches wie die an 3er und 6er angeglichene Fronthaube mit durchgehender Hutze. Unter der Haube gibt’s mehr Auswahl mit fünf Motoren von 90 bis 170 PS – und fünf PS mehr für die Sechszylinder 525 und 528. Die leisten nun mit neuer Brennraumform und Solex-Doppelregister- statt Zenith-Stufenvergasern 150 und eben 170 PS.
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Einstieg zum Aufstieg: Der 518 mit 90 PS aus einem auf 1,8 Liter Hubraum reduzierten Vierzylinder mit Solex-Vergaser. Von null auf 100 km/h geht's in 13,9 Sekunden und weiter bis zur Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h. Die erleben die Fondpassagiere auf einer Rückbank ohne Mittelarmlehne.
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Der 528 als Spitzenmodell geht da flotter ans Werk: 9,5 Sekunden für den Sprint bis zum seit 1972 gültigen Landstraßen-Tempolimit von 100 km/h und maximal 198 km/h Höchstgeschwindigkeit.
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Als 1981 der Nachfolger E28 erscheint, hat BMW fast 700.000 E12 gebaut. Der neue 5er ist 60 bis 90 Kilo leichter und schlüpft mit cW 0,38 um 12 Prozent leichter durch den Wind. Die Karosserie bleibt mit 4,62 Meter Länge relativ kompakt.
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Das höhere Heck sei "voll einsehbar", erklärt BMW im Pressetext, außerdem sei der Kofferraum nun mit 460 Litern fünf Prozent größer als beim Vorgänger.
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Goldene Mitte: 520i mit auf 125 PS gesteigerter Leistung. Der 90-PS-Vergasermotor im Einstiegsmodell 518 stammt aus dem Vorgänger. Die beiden Sechszylinder 525i und 528i sind mit neuer, elektronischer Einspritzung laut Pressetext von 1981 sparsamer, durchzugsstärker und leiser.
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"Noch vor wenigen Jahren hätte ein BMW-Diesel-Fahrzeug sicher bei manchem ... Verwunderung und Erstaunen ausgelöst", sagt Eberhard von Kuenheim anlässlich der Präsentation des 524td im Juni 1983 vor Journalisten. Acht Jahre hat BMW unter Leitung des Motorenchefs Karl-Heinz Lange auf Basis des kleinen Reihensechszylinders M20 einen Diesel entwickelt, der mit Turboaufladung und 115 PS markentypische Dynamik bieten sollte.
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Markentypische Dynamik bietet der M535i nicht nur, er stellt sie auch zur Schau: Spoiler, Schweller und mattschwarzes Dekor zeigen: Hier kommt das Topmodell. Der 3,5-Liter-Reihensechszylinder der Baureihe M30 leistet 218 PS.
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Anfang 1985 stellt BMW Journalisten mit dem ersten M5 eine Limousine vor, in der das Herz eines Sportwagens schlägt: Der M88/3, aus dem M1 bekannt, leistet in der Limousine 286 PS. Das langt für Nullhundert in 6,5 Sekunden und 245 km/h Spitze. Auch die Baureihe läuft gut: BMW baut in sechs Jahren über 700.000 E28. Beim Vorgänger waren für ähnlich hohe Verkaufszahlen neun Jahre nötig.
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Der E34, der 1988 erscheint, ist zehn Zentimeter länger und fünf Zentimeter breiter. Die größere Karosserie ist mit cW 0,3 bis 0,34 aerodynamisch günstiger und besteht – wichtig für die Langzeit-Haltbarkeit – zu 54 Prozent aus verzinkten Blechen.
Foto: Archiv
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Im Herbst 1991 hat der Touring Premiere - und mit ihm ein bis heute typisches Merkmal für BMW-Kombis: Die Heckscheibe schwenkt separat auf. Damit kann der mit 460 bis 1.450 Liter Volumen für diese Klasse nicht sehr große Kofferraum besser genutzt werden.
Foto: Archiv
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Gegen Aufpreis liefert BMW den 5er mit den Luxusklasse-Extras Wurzelholz, Telefon und Sport-Ledersitzen. Auch der Airbag kostet anfangs extra.
Foto: Arturo Rivas
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Der Diesel bekommt eine Hubraumspritze und Rückenwind von der Werbeabteilung.
Foto: BMW
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Rückenwind? Hat der M5 gar nicht nötig. Der bekannte Vierventil-Reihensechser leistet anfangs 315, später 340 PS und ist auch im Touring zu haben. Auch die Baureihe läuft gut: Mit 1,33 Millionen gebauten Autos wird der E34 zum Millionär.
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Als BMW 1995 den neuen 5er auf die IAA stellt, bekommt der es gleich mit dem ebenfalls neuen W 210 von Mercedes zu tun.
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Anders als bei Mercedes hat schon das Basismodell einen Sechszylindermotor. Ab Dezember 1995 gibt es 523i und 528i mit 170 und 193 PS, im März 1996 folgen der 520i mit 150 und der 525tds mit 143 PS.
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Der E39 ist im Vergleich zum Vorgänger je fünf Zentimeter länger und breiter, zwei höher und hat ein 65 Kilogramm leichteres Aluminium-Fahrwerk.
Foto: BMW
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Auch den bei BMW traditionell Touring genannten Kombi gibt es wieder. Den Touring baut BMW 266.200-mal. Insgesamt laufen 1,488 Millionen E39 aus dem Werk in Dingolfing. Spoiler: Diese Zahl schafft der Nachfolger nicht ganz – der ist aber auch ein Jahr kürzer auf dem Markt.
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Wer will, kann sich mit dem leicht gepanzerten 540i Protection unauffällig gegen kleinere Feuerwaffen in den Händen von Bösewichten schützen. Ein 286 PS starker Vierliter-V8 hilft bei der Flucht.
Foto: BMW
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Der M5, hier ein Facelift-Modell ab 2000 mit Standlichtringen, hat einen Fünfliter-Hochdrehzahl-V8 mit 400 PS unter der Haube und kommt bis auf den Vierrohr-Auspuff am Heck unauffällig daher.
Foto: Rossen Gargolov
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Zum ersten Mal gibt es einen Bildschirm im fahrerorientierten Cockpit. Wer fleißig Aufpreis bezahlt, bekommt Leder-Sportsitze, Multifunktions-Sportlenkrad, Navigation mit TV und Xenon-Scheinwerfer. Der M5 auf diesem Bild gibt sich vorwiegend mit roten Zeigern, grauen Instrumentenskalen und dem variablen Warnfeld im Drehzahlmesser zu erkennen.
Foto: BMW
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Als die neue 5er-Generation 2003 erschien, waren manche Kunden irritiert. Andere empfanden den 5er als harmonischer als den zuvor erschienen E65-7er. Designer Davide Arcangeli kaschierte mit konkaven Flanken geschickt die Größe des Autos.
Foto: BMW
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Der E61 ist gut sechs Zentimeter länger sowie jeweils etwa vier Zentimeter breiter und höher als der Vorgänger. Der Kofferraum wächst von 460 auf 520 Liter. Erstmals baut BMW den 5er für den chinesischen Markt auch in Shenyang. Insgesamt werden es in sieben Jahren 1,43 Millionen 5er, darunter 277.600 Touring.
Foto: BMW
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Nicht im Bild ist der iDrive-Controller auf der Mittelkonsole, mit dem der Fahrer easy Funktionen steuern kann – und den BMW aktuell abschafft. Neu ist der "Guckkasten" für den "Control Display" genannten Bildschirm.
Foto: BMW
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Zunächst kommt der E60 mit zwei Reihensechszylinder-Benzinmotoren der Baureihe M54 auf den Markt: 520i mit 170 PS aus 2,2 Litern Hubraum und 530i mit 231 PS aus drei Litern.
Foto: BMW
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Der Vorderbau aus Aluminium trägt seinen Teil zur Gewichtsersparnis von 75 Kilogramm bei.
Foto: BMW
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Dritter im Bunde: Common-Rail-Dieselmotor M57 mit drei Litern Hubraum, 218 PS und 500 Newtonmetern.
Foto: BMW
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Der 530d beschleunigt in 7,1 Sekunden von null auf 100 km/h und läuft so schnell wie der erste M5: 245 km/h.
Foto: BMW
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Den M5, in dieser Generation mit herrlichem Hochdrehzahl-V10 und 507 PS, ist wieder als Touring erhältlich. Maximaldrehzahl: 8.250/min. Maximales Ladevolumen: 1.650 Liter.
Foto: Archiv
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Chefdesigner Chris Bangle (rechts) am Heck eines Modells, das noch nicht den endgültigen Fugenverlauf hat. Auch sind die Rückleuchten noch kleiner als später in der Serie.
Foto: BMW
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Der E60 im Kreis seiner Ahnen. Von links: E12, E28, E34 und E39.
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Sie ahnen schon: Jetzt kommt F10, 5er der Sechste. Den baut BMW von 2010 bis 2017.
Foto: BMW
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Die Karosserie wächst erneut - diesmal um gut fünf Zentimeter auf 4,90 Meter. Mit der neuen Plattform, die er sich mit dem 7er teilt, wird der 5er etwa 140 Kilogramm schwerer.
Foto: BMW
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Auch innen verschwimmt der Unterschied zum 7er.
Foto: BMW
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Die siebte 5er-Generation G30 hatte 2017 Premiere. Im Design setzte BMW wiederum auf Evolution. Markanteste Unterscheidungsmerkmale: Die Motorhaube hat keine Querfuge mehr und die Scheinwerfer sind schmaler.
Foto: Achim Hartmann
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In der Seitenansicht fällt die im Vergleich zum Vorgänger flachere Heckscheibe auf.
Foto: Rossen Gargolov
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Ins Cockpit zogen mehr und größere Displays ein - die Digitalinstrumente mit ihren gegenläufigen Skalen bleiben Geschmackssache.
Foto: Hans-Dieter Seufert
Als BMW im Sommer 1972 den neuen 5er vorstellt, muss die Presseabteilung erst einmal den neuen Namen erklären: "Der neue Zweiliter-Vierzylinder-Wagen der Bayerischen Motoren Werke trägt, abweichend von der bisherigen Typenbenennung, die Modellbezeichnung BMW 520 (sprich: fünf-zwanzig ). Dabei kennzeichnet die erste Ziffer den Wagentyp, die zweite und dritte den Motorhubraum."
Fünf-zwanzig mit und ohne i
Zur Premiere gibt es zunächst tatsächlich genau diesen "fünf-zwanzig" – einmal mit Vergaser ohne i, einmal mit Einspritzung im 520i. Mehr gibt es im Jahr darauf: BMW baut in den 525 einen Reihen-Sechszylinder ein. Im E34 wird der Sechszylinder praktisch zur Standardmotorisierung, im E39 gibt es gar keinen Vierzylinder mehr. Einen 520 kann man immer noch kaufen, sein jetzt wieder vierzylindriger Benziner leistet dank Turbolader 184 PS – so viel wie einst ein 528i im E28 beispielsweise.
Groß geworden ist BMW mit vier Zylindern: 02 und Neue Klasse – den 5er-Vorgänger – treibt der M10 an. Am Stammsitz München zieht die Verwaltung 1973 in ein neues Hochhaus, das wegen seiner markanten Architektur weltweit als "Vierzylinder" bekannt ist.
4- und 6-Zylinder von 90 bis 218 PS
Beim E12 reicht das Motorenprogramm vom Einstiegsmodell 518 mit 90-Vergaser-PS bis zum 218 PS starken Spitzenmodell M535i, dem ersten Serienauto der M GmbH. Was die Pressemappe ebenfalls erwähnt: Die Instrumente sind mit orangefarbenem Flutlicht beleuchtet. Die Erkenntnis, dass dies die Augen weniger ermüden lässt, kommt aus der Fliegerei.
Die Leistung reicht jedoch schon beim fünf-zwanzig, denn das Basismodell des ersten 5ers wiegt leer nur etwas mehr als 1,2 Tonnen – und die Konkurrenz ist auch nicht stärker. Schlank ist der E12 ebenfalls: 4,62 Meter Länge erreichen inzwischen schon kompakte Kombis und 1,69 Meter Breite wirken heute geradezu grazil. Bis heute ist der 5er über Generationen auf Gardemaß gewachsen (4,90 Meter Länge und 1,86 Meter Breite).
Zurück in die 70er-Jahre: Bis zur Modellpflege im August 1976 baut BMW in Dingolfing eine Viertelmillion E12. Etwa die Hälfte der 5er hat einen Sechszylindermotor. Die beiden Reihensechser 525 und 528 leisten mit der Modellpflege je fünf PS mehr. Zu den 41 Änderungen gehören unter anderem eine bessere Schallisolierung, ein schaumstoffummanteltes Lenkrad und zwei Millimeter dickere Bremsbeläge. Von außen ist das Faceliftmodell an der Motorhaube mit Hutze und den größeren Rückleuchten zu erkennen. Außerdem sitzt der Tankstutzen nun an der Seite statt am Heck.
1981: E28, die zweite 5er-Generation
Als BMW 1981 mit dem E28 die zweite 5er-Generation präsentiert, sind in neun Jahren fast 700.000 E12 vom Band gerollt. Von außen gibt sich der Neue mit nun unterschiedlich großen Scheinwerfern und breiteren Rückleuchten unauffällig. Das Motorenprogramm mit 518, 520i, 525i und 528i erschient ebenso vertraut wie das Äußere. Der Vierzylinder-Vergasermotor im Basismodell leistet unverändert 90 PS. Alle weiteren Motoren sind Sechszylinder-Einspritzer. Das Fahrwerk mit Doppelgelenk-Vorderachse stammt im Prinzip aus dem größeren 7er. Ab Herbst 1981 ist als neue Sonderausstattung ein Antiblockiersystem lieferbar.
Foto: BMW
Modell der Mitte: Der 520i ist das meistverkaufte Modell der 5er-Generation E28.
Der Fortschritt steckt jedoch nicht allein in der zwölf Prozent besseren Aerodynamik oder den fünf Prozent mehr Kofferraumvolumen. Eine Service-Intervallanzeige empfiehlt anhand von Parametern wie Zeit, Drehzahlen und Temperaturen Wartungsintervalle. Wer schonend fährt, spart so Geld bei der Wartung.
Premiere im E28: Diesel, eta und M5
Sparen kann auch, wer ab 1983 einen 524td kauft. Den ersten Diesel in einem BMW entwickeln die Ingenieure um Motorenchef Karl-Heinz Lange aus dem Benziner M20. Er soll mit Turbolader BMW-typische Dynamik mit Laufkultur und Sparsamkeit verbinden. Das klappt auch, auto motor und sport bescheinigt dem Selbstzünder ein herzerfrischendes Temperament.
Wen das nicht überzeugte, dem bot sich der wirkungsgradoptimierte 525 eta mit 2,7 Litern Hubraum und 125 PS an. Das Konzept mit geringerer Drehzahl und frühem Drehmoment hätte Lange gern weiterentwickelt, wie er im Rückblick einmal erklärte.
Genau das Gegenteil hat der erste M5 unter der Haube: In der unauffälligen Limousine arbeitet der Vierventil-Reihensechszylinder M88/3 aus dem M1. Der 286 PS starke Motor sorgt für Sportwagen-Fahrleistungen, die praktisch unveränderte Karosserie für Understatement. Für die 700.000 braucht der E28 nur sechs Jahre.
Start mit Sechszylinder: E34
Als BMW 1988 den neuen 5er der Generation E34 der Presse vorstellt, erklärt Vorstandschef Eberhard von Kuenheim selbstbewusst: "Für den 7er hatten wir uns die Aufgabe gestellt, das beste Automobil der Welt zu schaffen. Um nichts geringer war unser Ehrgeiz bei der Entwicklung des 5ers."
Das neue Modell ist zehn Zentimeter länger und fünf breiter. Der cW-Wert ist auf 0,30 bis 0,32 gesunken – der Vorgänger schob sich mit 0,385 deutlich mühsamer durch den Wind. Schon das Basismodell lief über 200 km/h – und hatte den Sechszylinder-Einspritzer aus dem Vorgänger. Ein 518i mit vier Zylindern und 113 PS kam später.
Touring mit Tricks
Völlig neu war ab Herbst 1991 der 5er Touring. Mit ihm hatte auch die separat öffnende Heckscheibe Premiere – bis heute ein praktisches Merkmal bei BMW-Kombis. Den Nutzen des mit 460 bis 1.450 Liter nicht gerade üppigen Gepäckabteils beschrieb BMW mit "sehr individuellen Gebrauchsmöglichkeiten." Mit serienmäßig innenbelüfteten Bremsscheiben an der Vorderachse war der Kombi für schnelles Fahren gut vorbereitet. Aufwendig war das extra für den Kombi entwickelte Doppel-Schiebehebedach, das elektrisch in fünf Positionen fuhr und bei Bedarf auch die hinteren Passagiere an die Luft setzte.
Neu war auch, dass es Achtzylinder-Motoren im 5er gab: Den 530i mit 218 PS und den 540i mit 286 PS. Spätestens hier war der Fünfer nah am 7er. Neu waren im E34 auch die aufwendige Allradversion 525ix und die 5-Gang-Automatik. Die hilft mit kurzem erstem und langem fünftem Gang beim Sprinten und Sprit sparen.
E39: ab 1995
Bewährtes besser machen: Fünfer Nummer vier, der E39 ist wiederum etwas länger, breiter und höher als sein Vorgänger, hat mit Doppelrundscheinwerfern und Niere wieder das typische BMW-Gesicht und wirkt wie ein Auto aus einem Guss. Die Karosserie ist mit cW 0,27 noch einmal windschlüpfiger, Motoren und Fahrwerk halten mit Aluminium Diät. Der Basismotor ist ein feiner Sechszylinder, zunächst mit zwei Litern Hubraum und zahmen 150 PS, später mit etwas kräftigeren 170 PS aus 2,2 Litern. Der Dreiliter-Reihensechser-Direkteinspritzer im 530d ist ein laufruhiges, kräftiges und sparsames Meisterstück des Motorenbaus.
Wie beim Vorgänger gibt es wieder einen Touring genannten Kombi, der mit 410 bis 1.525 Litern Kofferraumvolumen eher figurbetont geschnitten ist. Heute, nach rund 20 Jahren, ist ein gepflegter E39 immer noch ein guter und problemloser Daily Driver, dem gegenüber heutigen Autos nicht wirklich etwas fehlt.
Neue Designlinie: E60 und E61
Als 2003 die fünfte Fünfer-Generation erschien, war der anfangs umstrittene E65-7er schon zwei Jahre auf dem Markt. Designer Davide Arcangeli hatte den E60 mit konkaven Seitenflächen statt mit Sicken gestaltet, was Anfang der 2000er neu war und gleichzeitig die größere Karosserie kaschierte. Speziell der Touring (E61) wirkt sehr harmonisch. Ihn gab es auch wieder als M5 – mit 10-Zylinder-Saugmotor und sequenziellem Schaltgetriebe ein konsequent sportlich ausgerichteter Kombi.
Für Volumen sorgten jedoch wiederum Reihen-Sechszylinder: zum Start war ein 2,2-Liter mit 170 PS das Basismodell. Wer mehr wollte, griff zum 530: mit i und 231 PS oder als d mit 218 PS starkem Common-Rail-Diesel. Die Motoren steckten in einem leichteren Aluminium-Vorderbau. Der Rohbau aus einer Stahl-Aluminium-Verbundkonstruktion sparte Gewicht, sodass die Limousine laut Werk bis zu 75 Kilogramm leichter war als der Vorgänger.
Mit dem 7er eingeführten und kontinuierlich verbesserten iDrive, sowie Extras wie aktiver Lenkung, adaptivem Kurvenlicht und Abstandstempomat bot der 5er zeitgemäßes Hightech.