Kaufberatung für den Bitter SC

Ab 12.000 Euro gibt es taugliche Bitter SC

Das Bitter-Coupé mit der Opel Senator-Technik wurde nur sechs Jahre lang in einer Auflage von lediglich 488 Exemplaren gebaut. Dennoch werden ab und zu SC angeboten, und das auch noch zu recht günstigen Preisen. Eine gute Gelegenheit also, einen Exoten für kleines Geld zu erwerben.

Bitter SC Foto: Reinhard Schmid 13 Bilder

Karosserie-Check

Der Rost ist natürlich auch des SC größter Feind. Wobei es allerdings zu differenzieren gilt: Die erste, bei OCRA gebaute Serie mit den Fahrgestellnummern bis 100 ist wegen der nachlässigen Rostvorsorge und wohl auch des qualitativ minderwertigen Materials extrem korrosionsempfindlich.
 
Wesentlich besser wurde es, als die Karosseriefertigung an Maggiora und die Endmontage an Steyr-Daimler-Puch vergeben wurde. Zu erkennen sind die Maggiora-Autos an den Nummern ab 201. Zu besseren Unterscheidung mit der unbefriedigenden ersten Serie ließ Erich Bitter nämlich die Fahrgestellnummern von 100 bis 199 ungenutzt. Doch auch die Maggiora- Exemplare können rosten.
 
Beliebte Nester sind die Stoßdämpferdome, die Lampenkästen der Klappscheinwerfer oder die Scheibenrahmen vorn. Ebenso gern rostet es am Wischerträgerblech vor der Frontscheibe, am Scheibenrahmen hinten und an den Wänden unterhalb der Seitenscheiben. Natürlich gibt es auch die üblichen Partien wie Schweller, Türböden und Bodenbleche zu beachten. Ebenso ist der Zustand der Innenausstattung und der Anbauteile zu überprüfen. Viele Bitter-spezifischen Teile sind nur schwer zu bekommen. Zudem bauten einige SC-Eigner ihr Auto nach eigenem Geschmack um.

Technik-Check

Die Technik gibt dem Bitter-Interessenten weit weniger Anlass zur Sorge. Sie wurde praktisch unverändert aus dem Opel Senator entnommen und glänzt auch in dem Kleinserien-Automobil mit der damals sprichwörtlichen Opel-Zuverlässigkeit. Das gilt für den Motor ebenso wie für Getriebe, Achsantrieb und Elektrik. Die serienmäßigen Sechszylinder-Triebwerke erreichen ohne Mühe Laufleistungen weit jenseits der 250.000. Und die allermeisten SC sind noch sehr weit von dieser Kilometerzahl entfernt.
 
Auch der von Mantzel in Oberhausen gebaute 3,9-Liter ist ein Muster an Solidität. Die kräftige Hubraumerweiterung scheint nicht auf Kosten der Lebensdauer gegangen zu sein. Ärger ist nur zu befürchten, wenn das Fahrzeug stark vernachlässigt oder unsachgemäßen Schraubereien unterzogen wurde. Das gilt auch für die Kraftübertragung - ob es sich nun um einen Fünfgang- Schalter oder um ein Automatikauto handelt. Mitunter wurde das serienmäßige Dreiganggetriebe durch ein moderneres Viergang-Exemplar ersetzt.
 
Einige SC, vor allem Fahrzeuge, die in die USA oder die Schweiz exportiert wurden, besitzen bereits einen Dreiwege-Kat. Auch eine Nachrüstlösung ist verfügbar. Sie wird von Opel-Tuner Mantzel angeboten. Ein Problem kann letztlich die Bereifung sein. Die originale Größe 235/55-15 ist nur noch zu hohen Preisen lieferbar. Alerdings gibt es eine Freigabe für das gängigere Format 225/60-15. 

Preise

Auch die Preise für wohl behütete Bitter SC haben seit einigen Jahren die Talsohle verlassen. Für einen sehr guten 3,9-Liter werden schon mal mehr als 15.000 Euro verlangt. Ab etwa 12.000 Euro gibt es taugliche Autos. Die Dreiliter-Version ist etwas günstiger zu haben. Restaurierungsobjekte finden sich bereits ab etwa 2.500 Euro, doch die Kosten für die Instandsetzung einer maroden Bitter-Karosse sind sehr hoch.
 
Sehr viel teurer sind die extrem seltenen Cabriolets. Wenn mal ein Exemplar angeboten wird, sind meist mehr als 40.000 Euro fällig. Doch in aller Regel werden diese Bitter-Raritäten nur im kleinen, internationalen Kreis der Bitter-Freunde gehandelt. Die vier überlebenden Sedan sind in festen Händen.

Bei Einführung 1980 (Bitter SC) :
68.000 Mark
Bei Produktionsende 1986 (Bitter SC) :
114.800 Mark

Ersatzteile

Viele Technikteile sind über die Opel-Ersatzteilversorgung zu beziehen, doch auch da wird Ersatz für die Monza/Senator-Baureihe schon langsam rar. Ansonsten ist eine Mitgliedschaft im Bitter Club International für Bitter-Fahrer fast Pflicht. Der Club verfügt über ein wohl sortiertes Ersatzteilsortiment, das den rund 120 Mitgliedern zugänglich ist. Sogar einige Blech- und Zierteile sind dort noch vorhanden. Auch kann sich die Anschaffung eines Schlachtexemplars als Teilespender durchaus lohnen.

Schwachpunkte

  1. Scheinwerferkästen
  2. Frontscheibenrahmen
  3. Federbeindome vorn
  4. Radhaus vorn
  5. Schweller
  6. Seitenteil hinten
  7. Radhaus hinten
  8. Heckscheibenrahmen
  9. Seitenscheibe hinten
  10. Wartung/Reparaturen
  11. Bereifung
  12. Originalität
Bitter SC

Wertungen

Alltagstauglichkeit
Ersatzteillage
Reparaturfreundlichkeit
Unterhaltskosten
Verfügbarkeit
Nachfrage

Fazit

Das Bitter-Coupé mit der Opel Senator-Technik wurde nur sechs Jahre lang in einer Auflage von lediglich 488 Exemplaren gebaut. Dennoch werden ab und zu SC angeboten, und das auch noch zu recht günstigen Preisen. Eine gute Gelegenheit also, einen Exoten für kleines Geld zu erwerben.