Bavaria Tour 2016 - BMW neue Klasse, 2002, E3, E9, CS
Unterwegs mit BMWs der Ära Hahnemann
Paul Hahnemann machte BMW ab den 60ern durch das Aufspüren und Füllen von Marktnischen erfolgreich. Die Bestseller "Neue Klasse", 02, E3 und E9 trugen seinen Stempel. Auf einer Bayern-Rundfahrt waren sie versammelt. Motor Klassik war dabei - in einem 1802 touring.
01.06.2016
Alf Cremers
Foto: Hardy Mutschler
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BMW 2002 tii, Baujahr 1973 in Fjord-Metallic aus der Sammlung BMW Group Classic mit Team Austro Classic Ulrike und Wolfgang Buchta besetzt.
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BMW Nullzwei-Parade vor dem Schloß Schleißheim mit dem 75 PS starken Typ 1502 ohne Mittelzierleiste, der noch bis 1977 im Angebot war.
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BMW 2002 tii in Türkis-Metallic vor dem Forggensee-Panorama. Mit mechanischer Kugelfischer-Einspritzung ausgerüstet, leistet das 02-Topmodell 130 PS.
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Fronleichnamsprozession in Wurmansau. Im Vordergrund der herrliche 2002 tii von BMW Classic mit Schiebedach und grün getöntem Glas.
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Patina aus England. Malagaroter BMW 1600, Baujahr 1970 in unberührtem Originalzustand, der hierzulande zu rostig für ein H-Kennzeichen wäre.
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Nach dem zweiten Facelift vom August 1973 trug der Nullzwei eckige Rückleuchten. 2002 tii in Fjord-Metallic aus England. Diesmal in Topzustand.
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Das Auto des Chronisten: BMW 1802 touring, ebenfalls in Fjord-Metallic. Ein 73er-Modell vor dem Facelift, das aber bereits 1802 statt 1800 touring hieß.
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Fahren wir die Condor oder die Turf-Route. Cremers mit Begleiterin zunächst ratlos, dann aber entschlossen auf Condor und zwei Tage später auf Riviera-Trip.
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Ein BMW touring in Chamonix vor dem immens fotogenen Forggensee. Farben spielen bei der Bavaria Tour eine große Rolle. Sogar die Routen sind nach Lackfarben benannt.
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Früher 2000 tii touring in der Pop- oder Signalfarbe Colorado. Insgesamt sind von allen Nullzwei-touring nur 31 061 Exemplare gebaut worden.
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Touring in Taiga-Metallic und den begehrten Original-Petrini-Alurädern vor dem Achensee-Panorama. Der touring ist im Heckbereich zwölf Zentimeter kürzer als die Limousine.
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Bestechend originales BMW 1600 Cabriolet in Polaris-Metallic in bezaubernder Achensee-Kulisse. Nur 1662 Baur-Cabriolets vom Typ 1600 sind von 1967 bis 1971 gebaut worden.
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Abfahrtslauf vom Riedbergpass. Frühes ultrarares 2002 Cabriolet ohne Targabügel in Chamonix. Nur 256 bügelfreie 2002 verließen 1971 die Baur-Manufaktur in Stuttgart.
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Ein Targabügel-Cabriolet des Typs 2002 in der Signalfarbe „Golf“. Bis Juni 1975 entstanden 2272 Exemplare, die ab August 1973 dem Facelift angepasst wurden.
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Einer von zwei jemals Existierenden. Der italienische Karossier Pietro Frua kleidete den 2002 Ti in eine attraktive Coupé-Form ein. Aber leider kam es nie zur Kleinserienfertigung des 2002 GT 4.
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Schönes BMW-Duett: Frua 2002 GT4 vor Topmodell 2002 tii in der heute begehrten Farbe Colorado.
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Solo für Frua. Der 2002 GT4 hatte einen bis ins Detail ähnlich gestylten Vorgänger mit charakteristischem Fastback-Heck auf der Basis des BMW-Glas 3000 V8. Es hieß BMW 3000 gt.
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Skeptische Blick der Teilnehmer mustern die Frua-Studie: Ist er nun schön, skurril oder gar hässlich? Antwort. Er ist erfrischend anders und von vorne sogar hübsch.
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BMW-Wagenburg vor Schloss Oberschleißheim. Bristolgrauer 2002 mit modifiziertem M3-Motor im Vordergrund. Aber dennoch: Es lebe das Original, mehr denn je!
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BMW-Viertürer der Neuen Klasse vom Typ 2000 in chamonix vor Forggensee-Kulisse. Diese Modell zeigt schon das Facelift von 1968 mit neuer Instrumententafel.
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Bunte Staffel von Nullzwei und Neue Klasse, so nennt man den Viertürer, der 1961 mit dem 1500 startete, vor Schloss Schleißheim.
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Seltener Viertürer der Neuen Klasse als BMW 1600. Den gab es nur von 1964 bis 1966. Er leistet 83 PS bei 5500/min. Nur 9278 Exemplare wurden gebaut. Rasch stellte sich heraus, dass die Typen 1800 und 2000 die Idealbesetzung dieser Wagenkategorie sind. Dieser ist von Teilnehmer Sven Höttges.
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Die neuen großen Sechszylinder waren 1968 ein Fanal und beförderten BMW in die Oberklasse. Hier ein Typ 2500 in der Schockfarbe Inka mit Siebenzoll-Alpina unterwegs zum Achensee.
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Das gleiche Auto, ein später 1976er mit 150 PS und Zweivergaser-Motor von Jörg Pehl. Der 2500 war das populärste Modell des großen Sechszylinders.
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Einpark-Szene vor Schloss Schleißheim mit dem sportlichsten E3, einem 1972 3.0 L mit 180-SP-Vergasermotor in der betörenden Farbe Taiga-Metallic von Teilnehmer Christian Pickl.
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Sehr schön in der Heckansicht zu sehen. E3-Modellpflege ab 1971 mit kleineren Rückleuchten und Mittelzierleiste. Davor ein 1970 2800 in agavengrün, der sich äußerlich durch dezenten Radlaufchrom vom 2500 unterscheidet.
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Der Best of Show des Chronisten Alf Cremers ist von den 326 teilnehmen BMW der Hahnemann-Ära ein BMW 3.0 Si, Baujahr 1973 in Fjord-Metallic. Der Besitzer ist Peter Schillinger aus Traunstein.
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Schräge Vögel: BMW 2000 CS mit Schlitzaugen-Frontpartie und BMW 2000 touring. Beide waren zu ihrer Zeit ungeliebte Modelle, die sich nun später Würdigung auch in der Preisentwicklung erfreuen.
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Ein 3.0 CS im beliebten CSL-Look von Heiner Frommann vor alpiner Kulisse. Es fuhren auch drei echte 3.0 CSL mit, nur 1039 Stück dieser speziell erleichterten E9-Coupés mit dünnerem Scheibenglas, ohne Komfortextras und mit breiteren Alu-Rädern wurden als Basismodelle für den Motorsport gebaut.
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Klassische BMW-Architektur der Frontpartie mit positiver Pfeilung, autoritär statt aggressiv, aber ein wenig Haifisch steckt drin.
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Der Spiritus Rector auch der vierten Bavaria Tour: Hans Friedrich (Andy) Andexer hatte die Idee und brachte sie erneut zur Vollendung. Diesmal kamen 326 Autos aus der schillerndsten Weißblauen-Ära.
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Formation am Fuße des Berges Hohe Bleick. Nullzwei und E3 im vollendeten Gleichschritt. Unser Fjord-1802 auf Augenhöhe mit einem 3.0 Si in Taiga-Metallic.
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Frei nach dem BMW-Ur-Werbeslogan trafen sich 326 Autos dieser sogenannten Hahnemann-Ära zu einer alpenländischen Ausfahrt der besonderen Art. Gleich drei Jubiläen forderten festlichen Tribut und großes Auto-Kino in den bunten Autofarben der 70er. 100 Jahre BMW, 50 Jahre sportiver 02, 30 Jahre BMW 02-Club.
Unter weißblauem Himmel im alpinen Grenzbereich zwischen Bayern und Österreich suchten Veranstalter Andy Andexer und sein Team die schönsten Straßen zwischen schneebedeckten Gipfeln, kristallklaren Seen und grasgrünen Wiesen aus. Unter dem Klangteppich von Kuhgeläut stimmten die sonoren Vier- und Sechszylinder der bayerischen Motorenwerke ihre unverwechselbare Tonlage an.
Ob Nullzwei, Neue Klasse, die großen Sechszylinder oder die ultrararen BMW 1600 GT, alle waren sie dabei.
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Die großen 6-Zylinder-Limousinen der Baureihe E3 waren Mercedes-Konkurrenten.
Musik von alten Werbespots und BMW-Motoren
Am Begrüßungsabend spielte die Live-Band im Ammergauer-Haus Dave Brubecks "Take Five". Eine Melodie die ins Ohr geht, und welche die BMW-Werbespots in den 60er-Jahren untermalte, die man sich bei You Tube heute wieder ansehen kann. Sie begleitete uns, das Motor Klassik-Team im BMW 1802 touring während der ganzen Tour als freudig-klangvoller Ohrwurm. Sie drückt in ihrer Leichtigkeit haargenau das aus, was wir empfunden haben: Zwei herrliche Fahrtage inmitten einer intakten Heile-Welt-Landschaft mit einer gehörigen Portion Alpenfolklore vom Herrgottsschnitzer bis zur Lüftelmalerei.
Durch die Ammergauer und Allgäuer Alpen ins Tannheimer Tal, zwischen Iller, Lech, Wertach und Isar. Rund 500 Kilometer Genießen, Roadbook-Fransen, Gebirgsluft schnuppern und kurvigen Flussläufen folgen. In der Mitte des langen Fronleichnams-Wochenendes war der BMW-Tag in München entspannt platziert. Man traf sich am Schloss Schleißheim und formierte mit den 326 Autos ein buntes Wagen-Mosaik, das den Schloßpark umarmte.
Angesagte Jubiläums-Kurzweil geschah anschließend in der BMW-Welt in BMW-Museum oder in der neuen BMW Classic am Frankfurter Ring. Sie residiert jetzt dort, wo 1916 mit den Rapp-Motorenwerken alles begann, in einem historischen Gebäude, das die BMW AG von der Fa. Knorr Bremse erwarb.
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Gruppenbild: BMW 1802 vor 3,0si und 2002 Cabrio
BMW 1802 touring fährt noch immer toll
Unser 1802 touring entpuppte sich trotz überschaubarer Leistung von 90 PS als Quell steter Fahrfreude, das unerhört agile und leichtfüßige Auto in der schönen Farbe Fjord-Metallic war uns ein unvergesslich treuer Begleiter. Ein paar gelegentliche Vergasermucken schweißten Mensch und Maschine noch inniglicher zusammen.
Foto: Hardy Mutschler
Der GT4 von Frua war ein Coupé-Einzelstück mit 2002-Technik.
Schade nur, dass es am Schluss hieß, die dritte Bavaria-Tour sei auch die letzte. Das wollen wir Andy Andexer nun doch noch nicht ganz glauben. Sicher findet sich ein weiteres Jubiläum als Aufhänger. Ich schlage schon 2017 vor, 40 Jahre nach dem Produktionsende vom Nullzwei.