Luxusauto-Sammlung von Baschar Assad
Diese Autos ließ der Diktator zurück
Der Diktator Assad ist aus Syrien geflohen und ließ eine millionenschwere Autosammlung samt Ferrari F50, Mercedes 600 (W100) und Lamborghini Diablo zurück. Mindestens ein Auto dürfte Sie überraschen!
09.12.2024
Markus Schönfeld
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Auf umgerechnet 4,65 bis 5,5 Millionen Euro hatte RM Sotheby's den Wert eines Ferrari F50 taxiert, der am Samstag, 10. Dezember 2022 in Miami unter den Hammer kam. Versteigert wurde das Auto für 5,395 Millionen US-Dollar, umgerechnet 5,1 Millionen Euro.
Foto: RM Sotheby's
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Der rot lackierte Renner hat lediglich zwei Vorbesitzer und 600 Meilen (1.000 km) auf dem Tacho.
Foto: RM Sotheby's
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Es ist das achte von 349 Exemplaren, hat die Fahrgestellnummer ZFFTA46B000103274 und ist in den USA zugelassen.
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Ferrari lackierte das Auto in Rosso Corsa, lieferte es im November 1995 an Hong Seh Motors in Singapur.
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Der Direktor des Händlers, Alfred Tan, stellte das Auto bei sich zuhause ab.
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Nach 18 Jahren verkaufte er seinen F50 mit dem Auslieferungs-Kilometerstand nach Texas, USA.
Foto: RM Sotheby's
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Dort kam er zu Bewegungsfahrten raus, bekam 2014 attestiert, dass die Nummern von Chassis, Motor, Getriebe und Karosserie zusammengehören und erhielt 2022 eine große Inspektion, bei der Filter, Flüssigkeiten und Riemen erneuert wurden.
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Der Ferrari F50 erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 325 km/h.
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Manche monierten, er sei nicht viel schneller das Vorgängermodell F40.
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Weniger spektakulär ist er jedenfalls technisch nicht, denn selten war ein Straßenauto näher an einem Formel-1-Wagen.
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Das Chassis besteht aus Kohlefaser, die Räder sind aus Magnesium gefertigt.
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Innen gibt es nichts Unechtes oder Unnötiges.
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Das Interieur ist extrem nüchtern.
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Heute undenkbar: Lenkrad ohne Airbag.
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Drei Pedale: Der F50 gehört noch zur Generation der manuell geschalteten Supersportwagen.
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Spätere Supersportwagen, auch von Ferrari, haben sequenzielle oder Doppelkupplungs-Getriebe.
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Meilen und Fahrenheit: Tachoskala und Temperaturanzeigen entsprechen den in den USA gültigen Einheiten. Die Höchstgeschwindiegkeit liegt bei 202 mph, 325 km/h.
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Fein sortiert: Werkzeug und Sicherungen unter der vorderen Haube.
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Unter der hinteren Haube steckt vor der Radaufhängung der F130B, der seine Karriere in der Formel-1 begann.
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Der 4,7-Liter-Motor erreicht bei 8.500/min 521 PS.
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Nur gute Ferrari-Kunden bekamen den F50 überhaupt angeboten; das Auto, das sich Ferrari selbst zum 50. Firmengeburtstag schenkte, war schon ausverkauft, bevor die Produktion anlief.
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Damaliger Preis: umgerechnet 380.000 Euro. Sehr viel Geld damals. Und aus heutiger Sicht ein Schnäppchen.
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Auf der IAA 1995 stand ein F50. Es ist der zweite, je gebaute F50. Jetzt steht das Exemplar mit der Fahrgestellnummer 3114 bei RM Sotheby’s zum Verkauf.
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Der Schätzpreis liegt bei 2,5 bis 2,75 Millionen US-Dollar, umgerechnet 2,3 bis 2,5 Millionen Euro.
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Der Schätzpreis liegt bei 2,5 bis 2,75 Millionen US-Dollar, umgerechnet 2,3 bis 2,5 Millionen Euro.
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Der Käufer bekommt dafür einen Supersportwagen mit Formel-1-Technik: Im Kohlefaserchassis ist direkt vor der Hinterachse ein 65-Grad-V12 eingebaut, der eng mit dem Motor verwandt ist, den Alain Prost in der Formel-1-Saison 1990 fuhr.
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Karbon, Alcantara, kein Airbag: klassischer 90er-Jahre-Supersportwagen-Mix.
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Die Felgen bestehen aus Magnesium, die Radschrauben aus Titan.
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Das IAA-Exemplar wurde 2017 für 100.000 US-Dollar auf US-Spezifikation umgebaut. Der Kilometerzähler steht bei 3371 Meilen, umgerechnet 5394 Kilometer.
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Ein Aufkleber dokumentiert den Umbau, mit das ursprünglich in Deutschland ausgelieferte Auto nun die US-Bestimmungen erfüllt.
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Nach dem IAA-Auftritt erhielt ein Sammler aus Berlin den F50.
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Am 25. Juli 2016 stellte Ferrari dem F50 ein Classiche-Zertifikat aus.
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Zum Auto gehören jede Menge Unterlagen.
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Das Interieur ist äußerst schlicht und zweckmäßig.
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Schalter für das Nötigste aus dem Fiat-Teileregal.
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Lüftungsdüsen, Bedienelemente, Schlüssel: alles sehr schlicht.
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Wichtigster Einrichtungsgegenstand: Der kugelköpfige Schaltstab in offener Kulisse.
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Der 65-Grad-V12 erreicht bei 8500/min seine Höchstleistung von 521 PS.
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1520 kg Maximalgewicht. Das überbieten manche Supersportwagen heute locker mit ihrem Leergewicht.
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Nach dem Sturz und der Flucht des syrischen Präsidenten Baschar Hafiz al-Assad sind Rebellen in dessen verlassenen Präsidenten-Palast eingedrungen. Neben zahlreichem Prunk und Luxus fanden sie eine riesige Sammlung von Luxusautos in der Garagen-Halle. Auf einem Video der Rebellen sieht man etliche Premium-Fahrzeuge aus Deutschland – darunter Mercedes-AMG SLS und Audi R8 – aber auch Aston Martin, Bentley oder Rolls-Royce. Ebenso zu erkennen sind ein roter Lamborghini Diablo und ein Ferrari F50, der allein schon mehr als fünf Millionen Euro wert sein dürfte (siehe Bildergalerie).
Ferrari F50, Lamborghini Diablo, Mercedes W100
Allein auf dem kurzen Video sind mehr als 50 Autos zu sehen. Sportwagen, Limousinen, SUV sowie Quads und Motorräder – der ehemalige Gewaltherrscher sammelte offenbar so ziemlich alles, was Räder hatte. Die kurze Rundfahrt zeigt neben den roten Italienern – Ferrari F50, Ferrari 360 und Lamborghini Diablo – auch jede Menge Mercedes S-Klassen und BMW 7ern. Wie es sich für einen Despoten gehört, steht auch ein Mercedes 600 (W100) in der Garage. Man kann ihn kurz beim Kameraschwenk erkennen. Flankiert werden die deutschen Edel-Limousinen von Toyota Land Cruisern und FJ Cruisern unterschiedlicher Baureihen, sowie einem neuen Land Rover Defender.
Auch ein Mercedes SLS Flügeltürer, einen Rolls-Royce, einen Audi R8 und einen Audi A8/S8 kann man im Video sehen. Sogar ein riesiger, weißer Campervan gehört zur Sammlung von Ex-Diktator Assad. So weit dürfte die Zusammenstellung dieser Kollektion aber niemanden überraschen. Doch an einer Stelle mussten wir das Bild anhalten und mehrmals kurz vor- und zurückscrollen. Ganz zum Schluss – kurz bevor die Kamera ausgemacht wird – glänzen uns nämlich noch einmal vier Ringe an.
Deutsches Elektroauto in Assad’s Sammlung
Tatsächlich prangen die vier Ringe aber nicht an einem offenen Kühlergrill, sondern an der geschlossenen Front eines Audi e-tron. Richtig gelesen – Baschar Hafiz al-Assad fuhr offenbar auch elektrisch durch die syrische Hauptstadt Damaskus.
Was jetzt aus den vielen wertvollen Fahrzeugen wird, ist noch offen. Die Rebellen lassen mittlerweile offenbar auch Zivilisten in die protzigen Gemächer des gestürzten Diktators. Baschar Hafiz al-Assad hat Medienberichten zufolge in Moskau/Russland bei Wladimir Putin Asyl bezogen.