300 Autos 30 Jahre lang in drei Hallen versteckt
Geheime Sammlung, jetzt entdeckt und abgestaubt
Jahrzehntelang war diese Sammlung geschlossen. Wem die Autos gehören ist ebenso geheim wie der Ort, an dem sie stehen. Doch jetzt werden die Schätze verkauft.
20.04.2020Über 2,2 Millionen Aufrufe in zehn Tagen: Das Video eines New Yorker Autoaufbereiters ging durch die Hallendecke: 300 Autos, die 30 Jahre lang in drei Hallen lagerten. Der Ort ist geheim, der Besitzer möchte anonym bleiben. Einige der Autos sollen jetzt für den Verkauf vorbereitet werden; der Aufbereiter steckte außer Mikrofastertuch, Poliermaschine und jeder Menge Reiniger auch eine Kamera ein und ging auf Tour durch die drei Hallen.
Zweistöckig gestapelte Klassiker
Berufsbedingt sei er oft in Sammlungen, erklärt der Aufbereiter. "Doch diese hier hat mich überwältigt", erklärt er an seinem Schreibtisch und zeigt in der Halle, warum: Bevor er sich mit einem Kollegen daran macht, 32 Jahre alten Staub von einem superseltenen Bizzarini zu wischen und die Sitze von den Spuren jahrzehntelanger Lagerung zu befreien, geht er mit der Kamera durch die Reihen: Zweistöckig gestapelt stehen die Klassiker auf Gestellen, Hebebühnen und dem Hallenboden. In Regalen und zwischen den Autos lagern Teile sowie Hunderte Reifensätze.
Zwischendrin steht eine gelbe Bimota, Rangierwagenheber sind achtlos in die Ecke geschoben. Manche Autos sind mit Planen abgedeckt, andere nicht. Einige Reifen sind platt; manche Autos hier stehen Jahrzehnte, nachdem sie der Besitzer ein Mal bewegt hat. Entsprechend niedrig die Kilometerstände: vierstellig bei einem blauen Ferrari 308 GTS, ein BMW Z3 M Roadster ist weniger als 1.000 Meilen (1.600 Kilometer) gelaufen.
Er hatte eine Rolls-Royce-Phase
Zwischendrin: Lamborghini Diablo und LM 002, jeweils ganz in Weiß. Dazu kommen die Helden des US-Automobilbaus: diverse Corvettes, zwei Plymouth Superbird, von denen einer als Scheunenfund gekauft wurde – es scheint das Schicksal dieses Exemplars zu sein. Doch nicht nur Rares wie Bizzarini oder ein Matra Djet sind zu finden – und nicht nur Hochpreisiges von Ferrari oder Rolls-Royce. Hinten an der Wand steht ein gelber Ford Pinto – "ein Auto für jedermann", bemerkt die Kuratorin der Sammlung. Auch ein indischroter Porsche 944 ist zu sehen. Der unbekannte Sammler hat offensichtlich an Vielem Gefallen gefunden – und "er hatte eine Rolls-Royce-Phase", wie die Kuratorin zwischendurch bemerkt.