Die teuersten Oldtimer der Welt

Das sind die 12 teuersten Autos der Welt

Wenn hier der Hammer fällt, wird’s richtig teuer: Ferrari aus den 1960er-Jahren, am besten mit Rennhistorie und berühmtem Vorbesitzer. Doch der teuerste Oldtimer kommt nicht aus Maranello, sondern aus Stuttgart. Und der zweitteuerste neuerdings ebenfalls.

Mercedes-Benz 300 SLR Uhlenhaut-Coupé Foto: Hans-Dieter Seufert 51 Bilder

Als Mercedes im Mai 2022 ein Uhlenhaut Coupé verkauft hat, war das nicht unumstritten. Doch der Preis, 135 Millionen Euro, ist bisher unerreicht. Mehr wurde seither bei keiner Auktion für ein Auto bezahlt. Ein Rekord. Für ein Auto, von dem es lange hieß, dass es nie verkauft würde.

Das zweitteuerste Auto der Welt

Am 1. Februar 2025 kam im Mercedes-Benz Museum erneut ein Auto unter den Hammer. Im selben Saal, in dem vor drei Jahren während einer geheimen Auktion der 300 SLR versteigert wurde, stand nun ein W 196 R zum Verkauf. Ein Rennwagen, den Juan Manuel Fangio und Stirling Moss bei Rennen in Argentinien und Italien gefahren haben. Einer von vier Silberpfeilen, und der erste, der an eine Privatperson verkauft wurde. Mit einem Doppelsieg des W 196 war Mercedes-Benz 1954 furios in die Königsklasse des Motorsports zurückgekehrt. Der Motor, ein Reihenachtzylinder mit desmodromischer Ventilsteuerung und Mittenabtrieb, ist ein technisches Meisterwerk und ein Kraftpaket: Je nach Hubraum (2,5 oder 3 Liter) und Ausbaustufe beträgt die Leistung zwischen 260 und 290 PS.

Rennhistorie, Seltenheit, technisch herausragend: Drei Faktoren, die bei jedem Sammlerauto den Preis steigern. Auf "über 50 Millionen Euro" hatte RM Sotheby's den Wert des Silberpfeils im Vorfeld der Auktion geschätzt. Die Prognose ist eingetroffen: 51,155 Millionen Euro, umgerechnet 53,917 Millionen US-Dollar betrug der Verkaufspreis inklusive Aufgeld. Das Höchstgebot lag bei 46,5 Millionen Euro und damit unterhalb der prognostizierten 50 Millionen. Nur eine Handvoll Sammler weltweit kaufen zu solchen Preisen Autos.

Die teuersten Autos der Welt

Dennoch: Mit diesem Ergebnis ist der Silberpfeil der teuerste Rennwagen der Welt und das zweitteuerste Auto, das bisher bei einer Auktion verkauft wurde. Der Mercedes verdrängte damit einen Ferrari von Platz zwei. Für einen 330 LM/250 GTO wurden im Januar 2023 bei einer Auktion in New York 51,7 Millionen Dollar bezahlt – so viel war wie noch nie bei einer öffentlichen Auktion für einen Ferrari bezahlt worden. Das teuerste Auto der Welt kommt jedoch nicht aus Maranello, sondern aus Stuttgart.

Mercedes hat im Mai 2022 während einer geheimen Auktion im Mercedes-Benz-Museum eines von zwei Uhlenhaut Coupés verkauft. Der 300 SLR, im Prinzip ein Formel-1-Wagen der Fünfziger-Jahre mit zwei Sitzen und Flügeltürer-Karosserie, ist das einzige fahrbereite Exemplar mit roter Innenausstattung. Das andere Exemplar mit blauer Innenausstattung steht seit Jahrzehnten im Museum.

Rekordpreis: 135 Millionen Euro

Bei einem Verkaufspreis von umgerechnet 143 Millionen Dollar, die ein anonymer Käufer bezahlte, ist das Uhlenhaut-Coupé das teuerste Auto, das bisher versteigert wurde.

Die beiden 300 SLR Coupés hatte Mercedes-Benz für die Marken-WM in der Saison 1956 gebaut, aber nie eingesetzt. Denn zum einen wurde das Langstreckenrennen Carerra Panamericana in diesem Jahr abgesagt und zum anderen hatte Mercedes im Oktober 1955 den Rückzug aus Sportwagenrennen beschlossen. Entwicklungschef Rudolf Uhlenhaut nutzte eines der beiden Achtzylinder-Coupés davon stattdessen als Dienstwagen.

Ferrari 250 GTO: 48,4 Millionen Dollar

Die Liste der bisher am teuersten versteigerten Autos hatte bis Mai 2022 ein Ferrari angeführt: Der Ferrari 250 GTO aus dem Besitz des ehemaligen Microsoft-Chefentwicklers Gregory Whitten war 2018 für 48,4 Millionen Dollar verkauft worden.

Den Renn-GTO mit der Chassisnummer 3413GT hat Phil Hill 1962 bei Tests gefahren, Edoardo Lualdi-Gabardi hat damit die Bergmeisterschaft gewonnen. Versteigert hat den dritten je gebauten GTO RM Sotheby’s im August 2019 in Monterey im Umfeld des Concours d’Elegance im noblen Golfclub von Pebble Beach und den historischen Rennen auf der Rennstrecke von Laguna Seca. Monterey-Auktionen sind immer wieder für Rekorde gut. Hier trifft ein solventes Publikum auf das passende Umfeld und Angebot.

Fangios Mercedes: 29,65 Mio. Dollar

Juan Manuel Fangio - Mercedes-Benz W 196 R - GP Belgien 1955 Foto: Daimler AG
Juan Manuel Fangio, hier 1955 im Mercedes-Benz W 196, gehört zu den ewigen Helden der Formel 1.

Insgesamt sind neun der zwölf teuersten Auktions-Autos Ferraris. Rennhistorie und ein langjähriger Vorbesitz sowie mindestens ein prominenter Fahrer gehören in diesem exklusiven Zirkel offenbar zum guten Ton: Wenn Juan Manuel Fangio am Steuer saß, steigern interessierte Bieter auch einen Mercedes in Ferrari-Preisregionen. Wobei so ein W196 von 1954 ohnehin von Natur aus über die preissteigernden Faktoren Rennhistorie und Seltenheit verfügt. Ein Fangio-Siberpfeil mit Monoposto-Karosserie hatte 2013 bei einer Auktion von Bonhams einen Preis von 29,65 Millionen Dollar erzielt.