Die teuersten Oldtimer der Welt
Das sind die 12 teuersten Autos der Welt
Wenn hier der Hammer fällt, wird’s richtig teuer: Ferrari aus den 1960er-Jahren, am besten mit Rennhistorie und berühmtem Vorbesitzer. Doch der teuerste Oldtimer kommt nicht aus Maranello, sondern aus Stuttgart. Und der zweitteuerste neuerdings ebenfalls.
15.02.2025
Andreas Of-Allinger
Foto: Hans-Dieter Seufert
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RM Sotheby's hat am 5. Mai 2022 während einer geheimen Auktion im Mercedes-Benz Museum eins von zwei 300 SLR Uhlenhaut Coupés verkauft. Der Preis ist ein neuer Weltrekord: 135 Millionen Euro bezahlte ein unbekannter Sammler für das Auto.
Foto: RM Sotheby's
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Damit ist der 290 km/h schnelle Silberpfeil das teuerste jemals verkaufte Automobil der Welt. Zur Legendes des 300 SLR gehört unter anderem, dass Mercedes-Versuchsleiter Rudolf Uhlenhaut die Strecke Stuttgart-München in unter einer Stunde gefahren sein soll.
Foto: RM Sotheby's
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Mercedes baute nur zwei 300 SLR Coupé.
Foto: Hans-Dieter Seufert
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Auf den ersten Blick hat der 300 SLR ein paar Gemeinsamkeiten mit dem 300 SL: Flügeltüren, Gitterrohrrahmen, Name.
Foto: Hans-Dieter Seufert
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Doch unter der eleganten Coupé-Hülle steckt die Technik eines damaligen Formel-1-Autos.
Foto: Hans-Dieter Seufert
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Bemerkenswert ist die Sitzposition: Der Fahrer spreizt seine Beine über einen Tunnel. Rechts davon befindet sich das Gaspedal, links Bremse und Kupplung.
Foto: Hans-Dieter Seufert
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Zwei Auspuffstummel ragen hinter dem rechten Vorderrad ins Freie. "Kein anderer Motor klingt so böse wie der des 300 SLR", meinte Stirling Moss.
Foto: Hans-Dieter Seufert
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Der Motor des Coupés, ein Reihenachtzylinder mit drei Litern Hubraum und desmodromischer Ventilsteuerung, erreicht eine Literleistung von 100 PS – macht 300 insgesamt.
Foto: Hans-Dieter Seufert
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Mercedes-Entwickler Rudolf Uhlenhaut (1906-1989) nutzte das 300 SLR Coupé als Dienstwagen.
Foto: Mercedes-Benz
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Konstruiert hatte Uhlenhaut den Silberpfeil 1995 auf dem Höhepunkt des Erfolges der Silberpfeile Mitte der 1950er-Jahre. Doch weil Mercedes nach einem schweren Unfall in Le Mans 1955 aus dem Spitzen-Motorsport ausstieg, wurde aus dem Projekt nichts.
Foto: Mercedes
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Übrig blieben zwei Prototypen, von denen einer im Mercedes-Benz Museum im Mythosraum 4 steht.
Foto: Mercedes-Benz
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Der andere 300 SLR gehört einem Sammler, der das Auto jedoch bei bestimmten Gelegenheiten der Öffentlichkeit zugänglich machen soll.
Foto: RM Sotheby's
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Hinter den Speichenrädern sind weder Bremsscheiben- noch Trommeln zu sehen. Die liegen innen unter der Motorhaube, um die ungefederten Massen zu reduzieren.
Foto: RM Sotheby's
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Aus dieser Perspektive ähnelt der SLR tatsächlich den zahmeren Markengeschwistern ohne R. Doch unter der Flügeltürer-Hülle steckt Formel-1-Technik.
Foto: RM Sotheby's
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Die zwei Ersatzräder im Kofferraum sind für Langstreckenrennen gedacht. Der Tank füllt den Rest des Kofferraums aus.
Foto: RM Sotheby's
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Mit einem Preis von 135 Millionen Euro ist der 300 SLR das teuerste Auto, das jemals versteigert wurde. Im Folgenden die bisher teuersten Auktions-Oldtimer der Welt.
Foto: RM Sotheby's
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Dieser Silberpfeil, den RM Sotheby's am 1. Februar 2025 im Mercedes-Benz Museum versteigert hat, ist mit einem Preis von 53,917 Millionen Dollar das zweitteuerste Auto und der teuerste Rennwagen der Welt.
Foto: Mercedes-Benz Museum
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Vor der Auktion sprachen Peter Haynes (RM Sotheby’s), Marcus Breitschwerdt (Mercedes Benz), Jason Vansickle (Indianapolis Motor Speedway Museum) und Peter Wallman (RM Sotheby’s) über die Historie des Silberpfeils.
Foto: Mercedes-Benz Museum
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Mercedes-Benz hat den W 196 R für die neue Grand-Prix-Formel (2,5 Liter Hubraum, 750 kg Leergewicht) entwickelt und war 1954 mit einem Doppelsieg beim Rennen in Reims furios in den Motorsport zurückgekehrt.
Foto: Mercedes-Benz Museum
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Stirling Moss fuhr 1955 das Auto mit der Chassis Nummer 00009/54 beim Rennen in Monza.
Foto: Mercedes-Benz Museum
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Teuerster Ferrari: Diesen 330 LM von 1962 hat RM Sotheby's am 13.1.2023 in New York versteigert.
Foto: Jeremy Cliff/RM Sotheby's
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Der Rennwagen war 1962 beim 1.000-Kilometer-Rennen auf dem Nürburgring Zweiter, fuhr Le Mans und gehörte 38 Jahre einem Sammler.
Foto: Jeremy Cliff/RM Sotheby's
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Versteigert wurde das Auto für 51,7 Millionen US-Dollar (48,1 Millionen Euro).
Foto: Jeremy Cliff/RM Sotheby's
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Der Zwölfzylinder hat vier Liter Hubraum und leistet 390 PS.
Foto: Jeremy Cliff/RM Sotheby's
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Platz 4 der teuersten Auktionsautos: Ferrari 250 GTO, Chassis 3413 GT, Baujahr 1962, 2018 von RM Sotheby's versteigert, Preis: 48,4 Millionen US-Dollar.
Foto: Patrick Ernzen © 2018 Courtesy of RM Sotheby’s
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Der Renn-GTO mit der Chassisnummer 3413GT stammt aus der Sammlung von Gregory Whitten, dem ehemaligen Chefentwickler von Microsoft. Gefahren hat das Auto unter anderem Phil Hill.
Foto: Patrick Ernzen © 2018 Courtesy of RM Sotheby’s
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Diesen Ferrari 250 LM von 1964 hat RM Sotheby's Anfang Februar 2025 in Paris versteigert.
Foto: RM Sotheby's
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Das Siegerauto der 24h von Le Mans im Jahr 1965 (pilotiert von Masten Gregory und Jochen Rindt) erzielte einen Verkaufspreis von 36,34 Millionen Dollar. Es ist damit das fünftteuerste Auto der Welt.
Foto: RM Sotheby's
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Das Auto mit der Chassisnummer 5893 ist bei sechs 24h-Rennen angetreten: dreimal in Le Mans und dreimal in Daytona.
Foto: RM Sotheby's
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Ferrari baute nur 32 Exemplare des 250 LM. Ein 12-Zylinder-Mittelmotor sorgt für furiose Fahrleistungen.
Foto: RM Sotheby's
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Ferrari 250 GTO, Chassis 3851 GT, Baujahr 1962, 2014 von Bonhams versteigert, Preis: 38,1 Millionen US-Dollar.
Foto: Bonhams
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Das Auto war 49 Jahre im Familienbesitz und fuhr 1962 auf den zweiten Platz bei der Tour de France.
Foto: Bonhams
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Ferrari 335 Sport, Baujahr 1957, 2016 von Artcurial versteigert, Preis: 35,7 Millionen US-Dollar.
Foto: Artcurial
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Bei der Mille Miglia 1957 erreichte das Auto den zweiten Platz. Seit 1970 befand es sich in der Sammlung Pierre Bardinon.
Foto: Artcurial
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Bonhams versteigerte am 18. August 2023 diesen Ferrari 412P während "The Quail Auction" für 30,3 Millionen Dollar.
Foto: Bonhams
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Mit diesem Rennwagen sind 1967 Richard Attwood, Lucien Bianchi, Piers Courage, David Piper und Jo Siffert gefahren.
Foto: Bonhams
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Das Besondere an dem rund 420 PS starken 12-Zylinder-Ferrari ist nicht nur die Rennhistorie mit Einsätzen in Spa, Le Mans, Brands Hatch, auf dem Nürburgring und der Solitude, sondern auch die Straßenzulassung.
Foto: Bonhams
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Mercedes-Benz W196, Baujahr 1954, 2013 von Bonhams versteigert, Preis: 29,7 Millionen US-Dollar.
Foto: Bonhams
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Juan Manuel Fangio, Hans Herrmann und Karl Kling fuhren mit diesem Monoposto.
Foto: Bonhams
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Ferrari 290 MM, Baujahr 1956, 2015 von RM Sotheby's versteigert, Preis: 28 Millionen US-Dollar.
Foto: RM Sotheby's
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Juan Manuel Fangio saß am Steuer dieses Ferrari mit 320-PS-V12.
Foto: RM Sotheby's
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Ferrari 275 GTB/4 NART Spider, Baujahr 1967, 2013 von RM Auctions versteigert, Preis: 27,5 Millionen US-Dollar.
Foto: RM Sotheby's
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Einer von 10 je gebauten N.A.R.T. Spider. Unter der Scaglietti-Karosserie steckt ein 300-PS-V12.
Foto: RM Sotheby's
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Ferrari 275 GTB/C Speciale, Baujahr 1964, 2014 von RM Auctions versteigert, Preis: 26,4 Millionen US-Dollar.
Foto: RM Sotheby's
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Bei dem verkauften Auto handelt es sich um eine von drei Berlinetta. Die Historie gilt als komplett belegt.
Foto: RM Sotheby's
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Aston Martin DBR1, Baujahr 1956, 2018 von RM Sotheby's versteigert, Preis: 22,55 Millionen US-Dollar
Foto: RM Sotheby's
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Ferrari 290 MM, Baujahr 1956, 2018 von RM Sotheby's versteigert, Preis: 22 Millionen US-Dollar.
Foto: RM Sotheby's
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Stirling Moss gewann mit diesem Auto das Nassau Trophy ans Memorial Race.
Foto: RM Sotheby's
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Teuerstes Auto der Neunzigerjahre: Gooding & Company hat 2021 während des Pebble Beach Concours d'Elegance den bisher teuersten McLaren F1 versteigert.
Foto: Gooding & Company/Mike Maez
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Das wenig gefahrene Exemplar in Creighton Brown erzielte einen Verkaufspreis von 20,5 Millionen Dollar, die ungefähr 17,4 Millionen Euro entsprechen.
Foto: Gooding & Company/Mike Maez
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Wenn ein F1 unter den Hammer kommt, wird's immer achtstellig: 2017 wechselte ein F1 mit Straßenzulassung für 15,6 Millionen Dollar den Besitzer, 2019 fiel bei 19,8 Millionen Dollar der Hammer für einen F1 in LM-Spezifikation.
Foto: Gooding & Company/Mike Maez
Als Mercedes im Mai 2022 ein Uhlenhaut Coupé verkauft hat, war das nicht unumstritten. Doch der Preis, 135 Millionen Euro, ist bisher unerreicht. Mehr wurde seither bei keiner Auktion für ein Auto bezahlt. Ein Rekord. Für ein Auto, von dem es lange hieß, dass es nie verkauft würde.
Das zweitteuerste Auto der Welt
Am 1. Februar 2025 kam im Mercedes-Benz Museum erneut ein Auto unter den Hammer. Im selben Saal, in dem vor drei Jahren während einer geheimen Auktion der 300 SLR versteigert wurde, stand nun ein W 196 R zum Verkauf. Ein Rennwagen, den Juan Manuel Fangio und Stirling Moss bei Rennen in Argentinien und Italien gefahren haben. Einer von vier Silberpfeilen, und der erste, der an eine Privatperson verkauft wurde. Mit einem Doppelsieg des W 196 war Mercedes-Benz 1954 furios in die Königsklasse des Motorsports zurückgekehrt. Der Motor, ein Reihenachtzylinder mit desmodromischer Ventilsteuerung und Mittenabtrieb, ist ein technisches Meisterwerk und ein Kraftpaket: Je nach Hubraum (2,5 oder 3 Liter) und Ausbaustufe beträgt die Leistung zwischen 260 und 290 PS.
Rennhistorie, Seltenheit, technisch herausragend: Drei Faktoren, die bei jedem Sammlerauto den Preis steigern. Auf "über 50 Millionen Euro" hatte RM Sotheby's den Wert des Silberpfeils im Vorfeld der Auktion geschätzt. Die Prognose ist eingetroffen: 51,155 Millionen Euro, umgerechnet 53,917 Millionen US-Dollar betrug der Verkaufspreis inklusive Aufgeld. Das Höchstgebot lag bei 46,5 Millionen Euro und damit unterhalb der prognostizierten 50 Millionen. Nur eine Handvoll Sammler weltweit kaufen zu solchen Preisen Autos.
Die teuersten Autos der Welt
Dennoch: Mit diesem Ergebnis ist der Silberpfeil der teuerste Rennwagen der Welt und das zweitteuerste Auto, das bisher bei einer Auktion verkauft wurde. Der Mercedes verdrängte damit einen Ferrari von Platz zwei. Für einen 330 LM/250 GTO wurden im Januar 2023 bei einer Auktion in New York 51,7 Millionen Dollar bezahlt – so viel war wie noch nie bei einer öffentlichen Auktion für einen Ferrari bezahlt worden. Das teuerste Auto der Welt kommt jedoch nicht aus Maranello, sondern aus Stuttgart.
Mercedes hat im Mai 2022 während einer geheimen Auktion im Mercedes-Benz-Museum eines von zwei Uhlenhaut Coupés verkauft. Der 300 SLR, im Prinzip ein Formel-1-Wagen der Fünfziger-Jahre mit zwei Sitzen und Flügeltürer-Karosserie, ist das einzige fahrbereite Exemplar mit roter Innenausstattung. Das andere Exemplar mit blauer Innenausstattung steht seit Jahrzehnten im Museum.
Rekordpreis: 135 Millionen Euro
Bei einem Verkaufspreis von umgerechnet 143 Millionen Dollar, die ein anonymer Käufer bezahlte, ist das Uhlenhaut-Coupé das teuerste Auto, das bisher versteigert wurde.
Die beiden 300 SLR Coupés hatte Mercedes-Benz für die Marken-WM in der Saison 1956 gebaut, aber nie eingesetzt. Denn zum einen wurde das Langstreckenrennen Carerra Panamericana in diesem Jahr abgesagt und zum anderen hatte Mercedes im Oktober 1955 den Rückzug aus Sportwagenrennen beschlossen. Entwicklungschef Rudolf Uhlenhaut nutzte eines der beiden Achtzylinder-Coupés davon stattdessen als Dienstwagen.
Ferrari 250 GTO: 48,4 Millionen Dollar
Die Liste der bisher am teuersten versteigerten Autos hatte bis Mai 2022 ein Ferrari angeführt: Der Ferrari 250 GTO aus dem Besitz des ehemaligen Microsoft-Chefentwicklers Gregory Whitten war 2018 für 48,4 Millionen Dollar verkauft worden.
Den Renn-GTO mit der Chassisnummer 3413GT hat Phil Hill 1962 bei Tests gefahren, Edoardo Lualdi-Gabardi hat damit die Bergmeisterschaft gewonnen. Versteigert hat den dritten je gebauten GTO RM Sotheby’s im August 2019 in Monterey im Umfeld des Concours d’Elegance im noblen Golfclub von Pebble Beach und den historischen Rennen auf der Rennstrecke von Laguna Seca. Monterey-Auktionen sind immer wieder für Rekorde gut. Hier trifft ein solventes Publikum auf das passende Umfeld und Angebot.
Fangios Mercedes: 29,65 Mio. Dollar
Foto: Daimler AG
Juan Manuel Fangio, hier 1955 im Mercedes-Benz W 196, gehört zu den ewigen Helden der Formel 1.
Insgesamt sind neun der zwölf teuersten Auktions-Autos Ferraris. Rennhistorie und ein langjähriger Vorbesitz sowie mindestens ein prominenter Fahrer gehören in diesem exklusiven Zirkel offenbar zum guten Ton: Wenn Juan Manuel Fangio am Steuer saß, steigern interessierte Bieter auch einen Mercedes in Ferrari-Preisregionen. Wobei so ein W196 von 1954 ohnehin von Natur aus über die preissteigernden Faktoren Rennhistorie und Seltenheit verfügt. Ein Fangio-Siberpfeil mit Monoposto-Karosserie hatte 2013 bei einer Auktion von Bonhams einen Preis von 29,65 Millionen Dollar erzielt.