Audi Quattro in der Kaufberatung
Ein echter Sportler
Das Angebot ist spärlich, die guten Exemplare sehr rar, aus dem ungestümen Youngtimer Ur-Quattro wurde ein etablierter Klassiker, entsprechend hoch ist das Preisniveau. Umso genauer sollten Interessenten beim Kauf hinschauen.
26.04.2014 Heinrich LingnerKarosserie-Check
Vor allem die Modelle vor 1985 sind keineswegs gegen Rost gefeit. Besonderes Augenmerk sollte dabei den Radläufen vorn und hinten, den Wagenheberaufnahmen sowie den Federbeindomen zukommen. Zu den üblichen Verdächtigen zählen natürlich auch die Schweller. Ab Modelljahr 1985 wurde der Korrosionsschutz bei Audi stark verbessert, Rost zählt ab diesem Datum nicht mehr zu den Hauptfeinden des Quattro. Verborgene Unfallschäden und verschlissene Inneneinrichtungen sowie blinde LED-Displays gilt es bei jüngeren Quattro zu beachten.
Technik-Check
Trotz des sehr robusten Fünfzylinders – Laufleistungen jenseits der 300.000 km sind keine Seltenheit – kann die Quattro-Technik für Verdruss sorgen, etwa wegen mangelhafter Wartung. So ist der Turbolader nicht so langlebig wie der Rest des Motors, auch Ladeluftkühler und Auspuffkrümmer können Probleme bereiten. Empfindlich ist ebenso der Ladedruckregler, Ersatz ist teuer. Das gilt auch für die elektronische Zündbox von Hitachi, die gern mal den Geist aufgibt.
Preise
Classic-Tax-Preis 2014 (Zustand 2/4) 40.000/10.000 Euro
- Bei Einführung 1980 (Audi Quattro) :
- 49.900 DM
- Bei Produktionsende 1991 (Audi Quattro 20V) :
- 96.200 DM
Ersatzteile
Vor allem Teile der Innenausstattung und Quattro-spezifische Kleinteile sind rar, bei Audi gibt es längst nicht alles. Einige Technik- und Karosserieteile passen von anderen Audi-Großserienmodellen, für den Rest gibt es einige engagierte Spezialisten und Clubs.
Schwachpunkte
- Radläufe vorn und hinten
- Wagenheberaufnahmen
- Federbeindome
- Schweller
- Unfallschäden
- LED-Display
- Turbolader
- Ladedruckregler
- Auspuffkrümmer
- Zündanlage
Wertungen
Fazit
Der Audi Quattro ist ein Meilenstein deutscher Ingenieurskunst. Jedoch findet man unter 30.000 Euro kaum noch gute Autos. Besonders gepflegte Quattro mit guter Historie kosten gern mehr als 40.000 Euro. Wenn man überhaupt einen findet. Die sprichwörtliche Langlebigkeit, mit mehr als 250.000 Kilometern auf dem Tacho, ist bei dem Klassiker eher die Regel als die Ausnahme. Man sieht ihm jedoch die hohe Laufleistung wegen der gediegenen Produktqualität nicht unbedingt an.