Aston Martin Lagonda (1983) zu versteigern
Das ehemals teuerste Auto der Welt
Flacher, schneller und teurer war keiner: Der Aston Martin Lagonda ist selten und spektakulär. Jetzt gibt es einen zu kaufen.
02.07.2020
Andreas Of-Allinger
Foto: Peter Singhof/RM Sotheby's
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RM Sotheby's versteigert vom 14. bis 21. Juli 2020 einen Aston Martin Lagonda von 1983.
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Der spektakuläre Viertürer wird ohne Limit ("without reserve") online versteigert.
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In gutem Zustand notiert Classic Analytics den Viertürer mit 52.000 bis 70.400 Euro.
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Die Limousine ist 5,30 Meter lang, 1,82 Meter breit und nur 1,30 Meter hoch. Selbst ein Porsche Taycan ist acht Zentimeter höher.
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William Towns gestaltete den Lagonda im "Folded Paper"-Stil.
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Die britische Marke Lagonda wurde 1901 von Wilbur Adams Gunn gegründet, baute ab 1904 Fahrzeuge und war auch sportich erfolgreich: 1935 gewann ein Privatteam Le Mans. Nach der Pleite 1947 übernahm Aston-Martin-Eigentümer David Brown Konstruktionen und Namensrechte.
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Nicht nur das Äußere ist unkonventionell: Das Cranford Institute of Technology entwickelte eine Software für digitale Anzeigen. Sensortasten steuerten unter anderem Klimatisierung und Tempomat.
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Holz und Leder sorgten für Clubatmosphäre, eine Dreistufen-Automatik von Chrysler für die Kraftübertragung.
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In diesem Lagondsa wurde offenbar ein neuzeitliches Navigationssystem mit Bildschirm nachgerüstet. Es fällt in diesem Interieur kaum auf.
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Das Lenkrad ist spektakulär angewinkelt.
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Rote Digitalziffern zeigen dem Fahrer an, wie es um Temperaturen, Drücke und Flüssigkeitsstände bestellt ist. Eine Art, Informationen zu übermitteln, die sich aus mehreren Gründen nicht durchgesetzt hat.
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Sensortasten sind ebenfalls für Jahrzehnte verschwunden - was vielleicht gar nicht schlimm war.
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Die Sensortasten galten bei der Präsentation des Lagonda 1976 als visionär - und noch einige Jahre danach.
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Das Raumangebot auf den üppig belderten Rücksitzen und die Sicht nach hinten wirken eher bescheiden.
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Angetrieben wird der Viertürer von einem rund 300 PS starken 5,4-Liter-V8. Mit 230 km/h zählte er damals zu den schnellsten Limousinen seiner Zeit.
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Auf der Holzzierleiste in der Fahrertür klebt eine Plakette vom Lagonda-Treffen in Gstaad 2015.
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"Without Reserve", also ohne Mindestpreis, versteigert RM Sotheby’s vom 14. bis 21. Juli 2020 einen Aston Martin Lagonda. Ein Schnäppchen ist bei der Online-Auktion dennoch nicht zu erwarten, denn der spektakulär flache Viertürer wurde nur 645-mal gebaut und zählte als Neuwagen zu den teuersten Autos der Welt.
1,30 Meter flacher Viertürer
Foto: Peter Singhof/RM Sotheby's
Der Lagonda ist nur 1,30 Meter hoch und damit genauso flach wie ein Porsche 911.
Classic Analytics schätzt den Wert eines gut erhaltenen Series 2 Lagonda auf 52.000 bis 70.400 Euro. Dafür gäbe es keinen neuen Aston Martin, wohl aber einen Mercedes CLS, der ja auch ein flacher Viertürer ist. So flach wie der Lagonda ist er allerdings nicht: Dessen Dachkante liegt mit 1,30 Meter 13 Zentimeter tiefer als beim CLS. Sogar ein Porsche Taycan ist acht Zentimeter höher als der Aston Martin Lagonda Series 2. Dafür kommen beide bei der Länge von 5,30 Meter nicht mit.
Wer den Lagonda kauft, bekommt jedoch nicht nur ein Auto mit spektakulären Proportionen und einer exaltiert im "Paper Folded"-Stil gestalteten Karosserie, sondern auch mit einem visionären Bedienkonzept: Sensortasten steuern Funktionen wie Tempomat und Licht, Dreh- und Schieberegler wie an einer zeitgenössischen Hifi-Anlage beeinflussen das Klima.
Digitalziffern und Sensortasten
Foto: Peter Singhof/RM Sotheby's
Revolutionäres Konzept mit Digitalziffern und Sensortasten.
Im riesigen Instrumentenkasten zeigen rote Digitalziffern Temperaturen, Drücke und Flüssigkeitsstände an. Sowohl das Bedien- als auch das Anzeigenkonzept bleiben lange einzigartig. Einzig Sensortasten für die Klimatisierung finden zur Zeit wieder ihren Weg in die Großserie. Zur Legende des Lagonda gehört, dass die Entwicklung der Elektronik sehr viel Zeit und Geld verschlang und hinterher doch nicht alles zuverlässig funktionierte.
5,4-Liter-V8 mit 300 PS
Dagegen ist die Antriebstechnik recht konventionell: Der vorn längs eingebaute 5,4-Liter-V8 treibt über eine Dreistufenautomatik die Hinterräder an. Mit rund 300 PS und 230 km/h Höchstgeschwindigkeit gehörte der Lagonda um 1980 herum zu den schnellsten Autos überhaupt. Heute wirken die Fahrleistungen natürlich nicht mehr spektakulär. Ganz im Gegensatz zur Optik. Die beeindruckt heute noch und macht den Viertürer unverwechselbar.