Kaufberatung Arnolt Bristol Bolide

Englischer Renner, verwandt mit dem BMW 328

Wer einen schnellen und zuverlässigen Straßen-Rennwagen aus den fünfziger Jahren sucht, liegt mit dem Arnolt Bristol richtig. Mit 130 PS zählte der Sechszylinder zu den stärksten Zweiliter-Motoren seiner Zeit.

Foto: Rossen Gargolov 9 Bilder

Karosserie-Check

Die meisten Arnolt Bristol waren mangels Verdeck reine Schönwetter-Fahrzeuge. Rostgefährdet sind die Unterkanten in den Türen und der Boden des Cockpits, wo sich nach Regenfahrten Feuchtigkeit ansammeln kann. Schwerer wiegen Karosserieschäden durch Rennunfälle, wenn diese primitiv behoben wurden. Hier ist auf die Passgenauigkeit von Türen und Hauben zu achten.

Billiglackierungen nehmen den Kotflügelkanten die Schärfe. Zum Thema Originalzustand: Viele Autos wurden für den Sport modifiziert – bis zum Einbau von V8-Motoren – und präsentieren damit lebendige Technikgeschichte. Obwohl Fahrzeuge im originalen Prospektzustand selten und daher teuer sind, sollten zeitgenössisch modifizierte Modelle besser nicht zurückgerüstet werden.

Technik-Check

Trotz ihrer kompliziert anmutenden Ventilsteuerung gelten die Bristol-Sechszylindermotoren als sehr robust. Laut Bristol Owners Club (www.boc.net) ist bei optimal gewarteten (regelmäßige Ventilspielkontrolle, Ölwechsel nach 2500 Kilometern) und sorgsam warm gefahrenen Motoren erst nach 160.000 Kilometern eine Generalüberholung nötig. Die Kosten liegen bei rund 15.000 Euro.

Eine Probefahrt mit warmer, in jedem Temperaturzustand nicht rauchender Maschine zeichnet sich vor allem durch Unkompliziertheit aus: runder Motorlauf, gleichmäßige Leistungsentfaltung und hohe Drehfreudigkeit. Die Lenkung arbeitet präzise und dank der ausgewogenen Gewichtsverteilung von 50 zu 50 Prozent sogar relativ leichtgängig. Das Gleiche gilt für das einschließlich Rückwärtsgang gut schaltbare Vierganggetriebe.

Preise

Bei Einführung 1953 (Arnolt Bristol Bolide) :
3.995 US-Dollar
Bei Produktionsende 1955 (Arnolt Bristol Bolide) :

Ersatzteile

Für die Karosserie gibt es keine Ersatzbleche. Alle Elektrikelemente sowie Instrumente sind universelle Standardprodukte aus den Fünfzigern. Dank des relativ hohen Bestands an Fahrzeugen mit Bristol-Motoren (u. a. in AC-Modellen, insgesamt entstanden von 1946 bis 1961 rund 2.600 Zweiliter-Motoren) ist die Ersatzteilsituation entspannt. Hinzu kommt die Verwandtschaft mit der BMW-Maschine. Gleiches gilt für Getriebe- und Chassis-Komponenten, die weitgehend mit den Bristol-Modellen 403 und 404 identisch sind.

Schwachpunkte

  1. Kontaktkorrosion Motorhaube
  2. Rost an den Radläufen
  3. Rost in den Türen
  4. Rost im Fußraum
  5. Rost an der hinteren Stoßdämpfer-Aufnahme
  6. Schlecht gewarteter Motor
  7. Unzeitgemäße Umbauten und Zubehör
  8. Fehlende Karosserieteile

Wertungen

Alltagstauglichkeit
Ersatzteillage
Reparaturfreundlichkeit
Unterhaltskosten
Verfügbarkeit
Nachfrage

Fazit

Wer einen schnellen und zuverlässigen Straßen-Rennwagen aus den fünfziger Jahren sucht, liegt mit dem Arnolt Bristol richtig. Mit 130 PS zählte der Sechszylinder zu den stärksten Zweiliter-Motoren seiner Zeit.