Alfa Spider Kaufberatung
Klassisch italienisch offen ab 5.000 €
Duetto, Fastback, Aerodinamica oder Serie 4: Budget und Geschmack entscheiden, welcher Alfa Spider es sein sollte. Bei den Schwachstellen unterscheiden sie sich nur minimal - wir sagen, worauf es ankommt und wo man genau hinschauen sollte.
23.03.2015
Michael Schröder
Foto: Arturo Rivas
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Der Alfa Spider gehört zu den Modellen mit der längsten Bauzeit. Wir kümmern uns hier um die ersten 4 Generationen des klassischen Spider, die von 1966 bis 1993 vom Band liefen - bevor mit dem 916 alles anders wurde.
Foto: Arturo Rivas
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Bei allen Alfa Spider gilt es, die Karosserie genau zu inspizieren. WIe bei allen Cabrios gibt es zum einen den Vorteil, dass viele keinen oder nur wenige Winter erleben mussten.
Foto: Motorpresse
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Doch nach bis zu 50 Jahren nagt der Zahn der zeit auch an den gepflegtesten Exemplaren. Schweller, Radläufe, Radhäuser und der Unterboden sollten kontrolliert werden.
Foto: Archiv
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Auch der Kofferraumboden, die Endspitzen und das Heckabschlussblech gehört zu den Prüfpunkten der Karosserie.
Foto: Achim Hartmann
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Die Motoren sind nicht nur wunderhübsche Kunstwerke, sie sind zudem bei richtiger Behandlung echte Langläufer.
Foto: Motorpresse
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Wenn sie gründlich warmgefahren werden, das Öl kontrolliert und regelmäßig getauscht wird sowie das Ventilspiel kontrolliert wird, spielt die Laufleistung nur eine untergeordnete Rolle.
Foto: Arturo Rivas
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Einen Anhaltspunkt über den Zustand gibt der Öldruck - er sollte bei gesunden Motoren bei etwa 3,5 bar liegen. Ein Kompressionstest oder noch besser eine Druckverlustprüfung beruhigt den Käufer.
Foto: Arturo Rivas
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Die Getriebe des Alfa Spider gehören zur Gattung der langlebigen Schaltboxen.
Foto: Arturo Rivas
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Wenn es um Ersatzteile geht, kann beim Alfa Spider Entwarnung gegeben werden. Fast alles ist lieferbar, Blechteile gibt es als Nachfertigungen - allerdings in unterschiedlichen Qualitäten. Lediglich beim Duetto kann die Suche mal etwas länger dauern.
Foto: Arturo Rivas
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Allerdings ist die Alfa Spider-Fan- und Clubszene groß. Hier kann geholfen werden. Oder eine herbstliche Alpenüberquerung mit dem Ziel Padua kann helfen: Auf der Auto et Moto d'Epoca gibt es spezialisierte Händler.
Foto: Motor Klassik
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Der Frauenschwarm Alfa Spider hat sich fest als Klassiker etabliert - Schnäppchen gibt es so gut wie nicht mehr, die Preise beginnen für Zustand 2-Exemplare bei rund 12.000 Euro für einen Aerodinamica.
Foto: Achim Hartmann
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Der Alfa Spider Duetto ist der älteste - und nicht sehr überraschend auch der teuerste aus der Spider-Familie. Rund 28.000 Euro kostet ein Zustand-2-Exemplar. Mäßige Autos liegen bei etwa 9.800 Euro. Gute Alltags-"Dreier" gibt es für um die 15.000 bis 20.000 Euro.
Foto: Alfa Romeo
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Der beliebte Fastback, der von 19470 bis 1983 gebaut wurde, liegt bei etwa 20.000 Euro (Zustand 2)
Foto: Alfa Romeo
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Die lange nicht recht akzeptierte "Gummilippe" ist immer noch der günstigste Alfa Spider - und Im Zustand 2 für rund 12.000 Euro zu haben. Schon für 3.500 Euro gibt es mäßige, für etwa 5.000 bis 8.000 Euro alltagstaugliche Autos.
Foto: Archiv
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Der jüngste Spross der Hinterradantrieb-Spider ist die Serie 4, die mit rund 13.700 Euro in der Preisliste steht, sofern sie gut gepflegt ist. Auch hier gibt es schon für deutlich unter 10.000 Euro gute Alltags-Kandidaten.
Foto: Alfa Romeo
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Die Serie 4 lief von 1989 bis 1993 vom Band und sollte mit in Wagenfarbe lackierten Stoßfängern, variabler Nockenwellensteuerung und einem moderneren Design den Erfolg fortsetzen.
Foto: Alfa Romeo
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Doch die Zeiten der Zeit standen schon auf Neuanfang: Die 5. Generation des Alfa Spider kam 1994 mit dem Fiat-Großfamilien-Layout Frontantrieb samt quer montierten Triebwerken.
Foto: Archiv
Karosserie-Check
Ausgerechnet die für viele reizvollste Variante, der Alfa Spider Fastback (1970–1983), hat am stärksten mit Rost zu kämpfen. Auch frühe Aerodinamica (1983–1989) leiden mehr als Duetto (1966–1970) und Serie 4 (1990–1993). Von allen Modellen sind einige billig zusammengebrutzelte Exemplare am Markt.
Der Bordsteintrick
Schnäppchen lassen sich mit dem Alfa Spider nicht mehr machen, auch gute Gummilippen und Serie 4 kosten unterdessen gerne fünfstellig. Kofferraumboden, Radläufe, Bodenbleche und Schweller sollten genau geprüft werden, außerdem die Türspalte. Sie dürfen sich nicht verändern, wenn der Alfa Spider zur Hälfte auf hohem Bordstein geparkt wird.
Technik-Check
Die Qualitäten des Alfa-Doppelnockers sind legendär, und zu den Qualitäten zählt auch seine Ausdauer. Warmfahren, regelmäßige Ölwechsel und korrekt eingestellte Ventile sind dafür die Grundvoraussetzungen.
Gesunde Alfa Spider-Motoren bauen bei normaler Fahrt einen Öldruck von etwa 3,5 bar auf. Hitzeprobleme sind bei Vergasermodellen oft auf zu mageres Gemisch infolge rissiger Ansaugflansche zurückzuführen. Dröhnt es von der Hinterachse, ist das ein Hinweis auf Verschleiß am Kardan.
Fällt bei der Alfa Spider-Probefahrt ein unruhiges Fahrverhalten auf? Vermutlich die Lager der Schubstreben und des Reaktionsdreiecks der Hinterachse.
Preise
Je älter, desto teurer - das ist nicht neu, doch beim Alfa Spider ist der Preisunterschied recht bemerkenswert: Ein früher Alfa Spider Duetto kostet lat Classic-Analytics im Zustand 2 rund 28.000 Euro (Zustand 4: 9.800 Euro), der Nachfolger 1750 Spider Veloce liegt mit 20.000 respektive 7.000 Euro deutlich darunter.
Wenn es auch eine Gummilippe sein darf, kann man nochmals viel Geld sparen und in Sprit, Wartung und Urlaubskosten investieren - er steht mit 12.000 Euro für Zustand 2 in der Liste. Ab 3.500 Euro gibt es Zustand-4-Exemplare. Etwas höher liegt der letzte klassische Alfa Spider, der von 1989 bis 1993 gebaut wurde. Hier muss man mit 13.700/3.200 Euro rechnen.
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Bei Einführung 1966 (Alfa Romeo 1600 Duetto)
:
- 12.990 Mark
Ersatzteile
Auch dank der relativ hohen Stückzahlen und der langen Bauzeit stimmt die Teileversorgung für alle Alfa Spider, für den Duetto allerdings mit Einschränkung. Die allermeisten Blechteile gibt es nur noch in Nachfertigung. Schwierig: Teile für die Innenausstattung.
Schwachpunkte
- vordere Radläufe, Kotflügel
- A-Säulen
- Innen-/Außenschweller
- Türen
- Bodenblech
- Radläufe hinten/Seitenteil
- Heckblech
- Vergaseransaugflansche
- Kreuzgelenke Kardan
- Synchronringe Getriebe
- Öldruck
- Wartungsstau
Wertungen
Fazit
Duetto, Fastback, Aerodinamica oder Serie 4: Budget und Geschmack entscheiden, welcher Alfa Spider es sein sollte. Bei den Schwachstellen unterscheiden sie sich nur minimal - wir sagen, worauf es ankommt und wo man genau hinschauen sollte.