Alfa Romeo Giulietta SZ Garagenfund
35 Jahre im Keller, jetzt auf der Messe
Mit einem Kran musste eine Giulietta SZ von 1962 aus einer Turiner Garage geborgen werden: Der Lift war kaputt, der Besitzer verstorben. Anschließend wurde das Auto für 567.000 Euro an einen Händler verkauft, der es nun auf der Rétromobile anbietet.
07.02.2019 Andreas Of-AllingerNur etwa 170 Giulietta SZ hat Zagato gebaut. Eines davon stand 35 Jahre lang in einer Turiner Garage, die neben dem seltenen Alfa auch einige andere Raritäten enthalten soll. Gehört hat das Auto einem ehemaligen Mechaniker mit dem Namen Osvaldo, der 2018 verstorben ist. Für die Bergung der 1962 gebauten Giulietta musste ein Kran her, weil der Lift kaputt gegangen war. Laut der Facebook-Seite „Alfa Romeo Giulia & 105 Series“ wurde der „Sprint Zagato“ anschließend verkauft. Der Preis: 567.000 Euro. Auf den Bilder ist zu sehen, dass der Alfa zwar staubig, aber in einem guten Zustand zu sein scheint.
100 PS und keine 900 Kilogramm
Bei dem Garagenfund handelt es sich um eine Alfa Romeo Giuletta SZ „Coda Ronda“. Der Sportwagen basiert auf der Giulietta, hat aber mehr Leistung und eine leichtere, windschlüpfrigere Karosserie. Bei 3,92 Meter Länge und 1,2 Meter Höhe wiegt der Zweitürer mit Platz für zwei keine 900 Kilogramm. Die Giulietta erfand praktisch ein neues Segment: Das der sportlichen Limousine. Und als Sprint Veloce holte sie in acht Jahren acht Klassensiege bei der Targa Florio. Das heißt: Sie war nicht nur schnell, sondern auch robust genug für die Targa Florio, die als hartes Rennen galt.
Etwa 100 PS leistet der Doppelnockenwellen-Vierzylinder im SZ, das langt laut Werk für 200 km/h. Der aufwendig konstruierte Vierzylinder ist längst Legende, Alfa verwendete ihn bis in die 1980er-Jahre. „Coda Ronda“ heißt das Modell wegen des runden Hecks – und weil es später auch eine Varainte mit 14 Zentimeter längerer Karosserie und Abrisskante gab. Diese Version mit Kamm-Heck ist allerdings noch seltener als der „Coda Ronda“.
Der Händler, der den SZ ersteigert hat, bietet ihn auf der Rétromobile in Paris zum Verkauf an. Bilder von der Bergung und ein ausführlicher Beschreibungstext sowie ein Zeitungsausschnitt sollen die Geschichte des Autos dokumentieren. Ein Preis ist nicht angegeben.