Alfa Romeo Alfasud Ti Bimotore (1974) Auktion
Allrad-Alfa mit acht Boxer-Zylindern
Wie verdoppelt man die Leistung eines Alfasud? Mit einem zweiten Motor samt Getriebe. Das Auto hat dann zwar keine Rückbank mehr, aber Allradantrieb.
29.01.2021
Andreas Of-Allinger
Foto: Paolo Carlini/RM Sotheby's
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Dieser Alfasud sieht trotz der Aufkleber nur halb so wild aus wie er ist.
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Von vorne fallen vor allem der Kunststoff-Frontspoiler und der weiße Schriftzug Bimotore 4x4 auf.
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Könnten die Kiemen an der Seite etwas mit dem Schriftzug Bimotore zu tun haben?
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Die zwei Endrohre stehen tatsächlich für zwei Motoren.
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Einer der beiden Motoren ist anstelle der Rückbank hinter den Vordersitzen eingebaut.
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Wainer steht für Gianfranco Mantovani, der unter anderem für Alfa Romeo Wettbewerbswagen gebaut hat.
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Als Basis für den Umbau nahm Mantovani einen 1974er Alfasud.
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Der Bimotore-Alfa sollte im Wettbewerb eingesetzt werden. Doch dazu kam es nie.
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der Alfasud wurde neu lackiert, die Sticker kamen ebenfalls neu.
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Hinter diesem Alfa-Schild schlägt das serienmäßige Boxerherz.
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Für den Boxermotor spreche sein niedriger Schwerpunkt und der ruhige Lauf.
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Dem Gegenargument des boxertypisch matten Durchzugsvermögens wegen der ungünstig langen Ansaugwege begegnet dieser Alfasud mit einem zweiten Motor.
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Zwei Motoren - einer vorn, einer hinten - ergeben automatisch Allradantrieb.
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Zwei Motoren brauchen mehr Platz und mehr Sprit. Beidem begegnet der in den Kofferraum verlegte 80-Liter-Tank.
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Durch die Kiemen kommt Kühlluft zum hinteren Motor.
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Davon abgesehen wirkt der Bimotore optisch gar nicht so extravagant wie sein technisches Konzept vermuten lässt. Sogar der Chrom blieb an den Scheibenrahmen.
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Das Schöne an alten Autos sind so liebevolle Details wie das Alfa-Romeo-Wappen im Außenspiegelfuß.
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Zu seinem Namen kam der Alfasud wegen des neu errichteten Werks in Pomigliano d'Arco.
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Der Blick auf die Instrumente offenbart nichts Ungewöhnliches.
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Moment, hier stimmt was nicht: zusätzliche Zusatzinstrumente zur Überwachung des hinteren (Post) Motors.
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Jeder der beiden Motoren hat einen eigenen Startknopf. So hat der Fahrer die Wahl, mit Front-, Heck oder Allradantrieb zu fahren.
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Der hintere Motor sitzt unter einer eigens gezimmerten Abdeckung hinter den Vordersitzen.
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Interessante Führung der Auspuffrohre: unten jene für den hinteren Motor, oben jene für den vorderen.
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Frisch lackiert in Rosso Alf steht der Bimotore bei RM Sotheby's zum Verkauf.
Foto: Paolo Carlini/RM Sotheby's
Die Idee zum zweimotorigen Alfasud hatte Gianfranco Mantovani (Wainer), der sich auf Wettbewerbsautos, oft auf Alfa-Basis, spezialisiert hatte. Als Basis nahm er 1977 einen Alfa Romeo Alfasud Ti 1200 von 1974.
Alfasud mit zwei Motoren
Foto: Paolo Carlini/RM Sotheby's
Was draufsteht, stimmt auch: Dieser Alfasud hat zwei Motoren und Allradantrieb.
Wainer ließ dem Alfasud seinen vor der Schottwand installierten 1.186-Kubik-Boxer und installierte einen zweiten Motor samt Getriebe und Differenzial hinter den Vordersitzen. Eine Abdeckung schützt den Motor und die Passagiere. Die vordere Maschine treibt die Vorderräder an, der hintere die Hinterachse – der Bimotore hat also nicht nur zwei Motoren und Getriebe, sondern auch Allradantrieb ohne eine starre Verbindung zwischen den Achsen.
Foto: Paolo Carlini/RM Sotheby's
Dieser Alfasud hat nicht nur vorne einen Motor, sondern einen zweiten hinter den Vordersitzen.
Beide Motoren zünden getrennt, so dass der Fahrer die Wahl zwischen Front-, Heck- und Allradantrieb hat. Sind beide Motoren in Betrieb, betätigt eine Hydraulik die hintere Kupplung, ein Gestänge das Getriebe. Der Fahrer hat, wie gewohnt, einn Satz Pedale und einen Schalthebel zu bedienen. Kühlluft bekommt der Motor über Kiemen an den Seiten – so ist der Bimotore eindeutig als nicht serienmäßig zu erkennen. Ein zweiter Hinweis: Der schwarze Kunststoffbürzel auf dem Heckdeckel. Wer den aufklappt, sieht den Tank samt Einfüllstützen. Mit 80 Litern passt etwas mehr Super rein als beim Serien-Alfasud – zwei Motoren schlucken mehr als einer.
In 8,2 Sekunden von null auf 100 km/h
Foto: Paolo Carlini/RM Sotheby's
Vier Gänge, zwei Motoren, ein Schalthebel.
Eine interessante Lösung ließ sich Wainer für die Auspuffanlage einfallen: Die Auspuffkrümmer des hinteren Motors führen zunächst von beiden Zylinderbänken des Boxermotors getrennt nach vorne, um sich leicht außermittig in einem Topf zu treffen und nach hinten rechts zu führen. Die Rohre des vorderen Motors schlängeln sich derweil auf der linken Seite über der Hinterachse hindurch Richtung Wagenheck.
Mit dem zweiten Motor beschleunigt der Alfasud in 8,2 Sekunden von null auf 100 km/h und erreicht maximal 215 km/h. Versteigert wird der Bimotore während der Open-Roads-Auktion, die vom 19. bis 27. Februar online stattfindet. Ein Preis ist noch nicht bekannt.