Uwe Steimle nach der dritten und letzten Etappe der 8. Sachsen Classic. Sein Kollege Urban Priol dagegen ist auch nach acht Stunden Rallye noch topfit.

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Stimmen zur Sachsen Classic 2010

Riesenspaß mit Fliegenfressen

"Das war herrlich, aber jetzt bin ich tot", sagt Schauspieler und Kabarettist Uwe Steimle nach der dritten und letzten Etappe der 8. Sachsen Classic. Sein Kollege Urban Priol dagegen ist auch nach acht Stunden Rallye noch topfit.

Eberhard Kittler, Leiter Volkswagen Classic, Matthias Müller, Porsche-Vorstandsvorsitzender ab 1.10.2010, und Thomas Frank, Leiter Audi Tradition Foto: Kai Klauder 12 Bilder

"Mir geht's gut, sehr gut, der ständige Wechsel von Fahren und Wertungsprüfungen hält einen wach - da gibt's ja auch immer was zu tun." Der Kabarettist und Autofan hat seine Tochter Giulia mitgenommen, die auch schon einen klaren Autogeschmack entwickelt hat: "Mini mag ich, vor allem den alten Cooper S."

Mini-Designer frisst Fliegen und Staub

Das wird Gert Hildebrand gerne hören. Der Mini-Design-Chef fährt mit Bernd Ostmann in einem minimalistischen Porsche 550-1500 RS Spyder Carrera Panamericana. "Wir waren dem Wetter komplett ausgeliefert, ab Brusthöhe saßen wir direkt im Fahrtwind - wir haben Fliegen und Staub gefressen aber Spaß ohne Ende gehabt", freut sich Hildebrand im Ziel an der Gläsernen Manufaktur in Dresden. "Nach dem schlechten Wetter in den letzten Tagen, hat uns das Spitzenwetter der letzten drei Tage überrascht. Dazu hat die Rallyeleitung die schönsten Strecken Sachsens ausgewählt und der Bernd ist gefahren, wie in meiner Jugendzeit mein Lieblingsrennfahrer Edgar Barth beim Schauinsland-Rennen. Einfach super."

Hildebrand hat vor kurzem auch eine Sieben-Tage-Rallye mit dem neuen Mini Cubman durch die USA hinter sich. "Bei der MTTS - "Mini Takes The States" - bin ich von San Francisco über Los Angeles, Phoenix, dann über die Route 66 nach Salt Lake City und Winter Park nach Denver gefahren." Für seine Arbeit nimmt der Autofan  Hildebrand bei solchen Gelegenheiten viele Eindrücke mit. "So viele wunderschön gezeichnete Autos zu sehen ist eine Inspiration. Und gerade unser Porsche 550 Spyder passt wunderbar, schließlich kommt ja bald auch unser Mini Roadster."
 
Über den Porsche weiß Bernd Ostmann, Chefredakteur auto motor und sport gut aus: "Das ist der erste Porsche mit dem berühmten Fuhrmann-Motor mit vier über Königswellen gesteuerten Nockenwellen, den uns Klaus Bischoff, Leiter des Porsche-Museums, zur Verfügung gestellt hat. Mit unserem Auto hat Hans Herrmann einen Klassensieg und den dritten Gesamtrang bei der Carrera Panamericana geholt."

Der Spyder und die anderen Sportwagen-Legenden aus Zuffenhausen gehören zu den umlagertsten Autos der Sachsen Classic. Das sieht natürlich Matthias Müller, ab dem 1.Oktober 2010 Porsche-Vorstandschef, gerne: "Hier erlebt man so viel Begeisterung und Motivation von allen Beteiligten drin, dass muss man einfach unterstützen. Und wie man an den Reaktionen auf den Porsche 356, den Inbegriff des ersten Sportwagens, sieht, weiß man, dass dieser Mythos fortgeschrieben werden muss." Müller ist mit einem offenen Wanderer W23 von 1938 unterwegs.
 
Thomas Frank, Leiter Audi Tradition, freut sich vor allem über einen regenfreien Fichtelberg. „Den Aufstieg zum Fichtelberg mal regenfrei zu fahren, war ein tolles Erlebnis. Und wieder war es so, dass die schöne Route von tausenden Menschen gesäumt war, auch am Freitag schon.“ Frank startete auf dem Wanderer W25 Cabriolet von 1931, das gerade frisch restauriert seinen Rallye-Einstand gibt. „Wir fahren mit der Startnummer 1, das ist schon eine Ehre für uns und im Jahr des 125. Geburtstages von Wanderer eine Verbeugung an die Historie der Marke. Und gerade hier in Sachsen kennen viele Leute die Wandere-Geschichte und können einige Anekdoten erzählen.“ „Der Charakter der Sachsen Classic, das gemütlich  Autowandern in Verbindung mit einem sportlichen Anspruch bei den Wertungsprüfungen, macht Spaß, dazu noch die schöne Gegend mit den Dörfern, bei deren Durchfahren man immer denkt: ‚Da muss ich unbedingt nochmal hin‘ und die große Zahl an Vorkriegsfahrzeugen - die Sachsen Classic ist wirklich eine Rallye für jeden“, schwärmt Thomas Frank.

Carl Hahn – Der Ex-VW-Chef ist ein volksnaher Autofan

Der ehemalige Vorstandsvorsitzende des VW-Konzerns Carl Hahn lässt sich seit Jahren die Sachsen Classic nicht entgehen: "Das waren wieder drei Tage Sonne im Herzen, Sonne auf den Straßen und Sonne in den Gesichtern der Zuschauer und Teilnehmer. Hier in Sachsen leben einfach die automobilbegeistertsten Menschen in Deutschland, die ihre Tradition hoch halten. Und mit der Sachsen Classic können wir die Schönheit des Landes Sachsen der Welt zeigen." Spricht's und vertieft sich in ein Gespräch mit einem Fließbandarbeiter aus dem VW-Motorenwerk Chemnitz. Hahn ist wirklich ein Mann des Volkes.

Ede Geyer zahlt viel Lehrgeld

Er ist eine Fussballtrainer-Legende: Eduard Geyer, der letzte Trainer der DDR-Nationalmannschaft und langjährige Trainer des Dynamo Dresden. Jetzt war er zum ersten Mal bei einer Oldtimerrallye dabei und musste viel Lehrgeld bezahlen. "Ich habe in den letzten Tagen viel gelernt, vor allem Kartenlesen. Acht Stunden im Auto die Sachsen Classic zu fahren, grenzt schon an Leistungssport. Doch die schöne Landschaft und die begeisterten Menschen lassen die Strapazen schnell vergessen. Und es macht so viel Spaß, dass ich es immer wieder machen würde."
 
Von der Begeisterung der Bevölkerung zeigen sich zwei Volkswagen-Vertreter beeindruckt: Ulrich Hackenberg, VW-Entwicklungsvorstand: "Die Bevölkerung geht hier unglaublich mit, eine super Botschaft für das Automobilwesen." Auch Eberhard Kittler, Leiter VW Classic, ist ein Sachsen-Fan: "Ich habe wieder neue Seiten des wunderschönen Landes Sachsen kennengelernt. Man wünscht sich immer, bald wieder zu kommen, und ich persönlich mache das auch. Toll ist wieder die Auswahl der Fahrzeuge gelungen, da ist wieder für jeden was dabei gewesen. Meine persönlichen Helden sind dabei die Fahrer des Laurin & Klement, die bei dieser Hitze auf so einem urigen Bock die ganze Sachsen gefahren sind."
 
Birgit Priemer, stellvertretende Chefredakteurin auto motor und sport: "Super Wetter und traumhafte Straßen, dabei kaum Staus - wir konnten die Sachsen Classic von der ersten bis zur letzten Minute genießen." Ellen Lohr hatte dagegen bei der letzten Etappe Pech. Mit einem Kupplungsschaden an ihrem 1989er Subaru Legacy RS schied sie nach der ersten Wertungsprüfung aus. "Dabei waren wir gar nicht so schlecht. Wir hatten uns zwar auch jeden Tag einige Klöpse geleistet, aber dann lagen wir einmal auf dem 11. Und einmal auf dem 18. Platz. Jetzt habe ich wirklich Lust bekommen, noch mehr Klasikrallyes zu fahren, das macht nen Riesen-Spaß."