Bugatti EB 112 feiert Jubiläum
Die Ikone des Bugatti-Designers Giugiaro wird 30
Passend zum 85. Geburtstag (7. August 1938) seines Schöpfers Giorgetto Giugiaro feierte Bugatti den 30. Jahrestag des EB 112. Die Ultraluxus-Limousine ging nie in Serie, gilt aber als Designvorbild für andere Bugatti-Modelle.
11.08.2023 Carina MollnerAls der Bugatti EB 112 1993 auf dem Genfer Automobilsalon vorgestellt wurde, schien noch mehr Luxus in einer Limousine fast unmöglich. Das Aussehen und die Technik des Prototyps sorgten für Aufsehen unter den Messebesuchern. Giorgetto Giugiaro wurde für diese revolutionäre Konstruktion gefeiert. Kritiker bezeichneten den EB 112 als reinrassigen Bugatti, der Leistung und Luxus nahtlos miteinander vereint. Giugiaro selbst beschrieb den Wagen als "ein Traumauto und ein Vorläufer dessen, was wir heute als Hochleistungs-Fastback kennen. Er verbindet auf perfekte Weise Design mit technischen Merkmalen, die seiner Zeit weit voraus waren."
Eine Hommage an den Chef
Die Inspiration für den Namen stammt vom 112. Geburtstag von Ettore Bugatti (EB). Die Front gilt heute als Grundstein des Bugatti typischen Looks. Die Längsrippe, die von der Motorhaube über das Dach bis zur Heckscheibe führt, war eine stilistische Anspielung auf den Bugatti Type 57 SC Atlantic und findet sich abgewandelt beim Veyron und Chiron wieder.
Der EB 110 war das Vorbild
Die Vollaluminiumkarosserie des EB 112 umgibt ein Kohlefaser-Monocoque, das sich vom ähnlich fortschrittlichen Supersportwagen EB 110 ableitet. Als Antrieb verwendet Bugatti einen V12-Motor mit 6,0-Litern Hubraum und 60 Ventilen: jeder Zylinder erhält fünf. Das Schaltgetriebe bekommt sechs Gänge und alle vier Räder übertragen die Kraft auf die Straße. Der V12-Sauger leistet 460 PS bei 6.300 Umdrehungen pro Minute. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 300 km/h und aus dem Stand beschleunigt der EB 112 in 4,3 Sekunden auf 100 km/h.
Eine Luxuslimousine mit Allradantrieb
Der Allradantrieb ist eine Weiterentwicklung der Technologie, die beim EB110 zum Einsatz kommt. Bugatti verteilt das Drehmoment zu 38 Prozent auf die Vorderachse und zu 62 Prozent auf die Hinterachse, um eine hohe Traktion und Leistung unter jeglichen Bedingungen zu gewährleisten. Die Gewichtsverteilung unterstützt das, denn die Ingenieure positionieren den Motor so weit hinten wie möglich. 1995 stellt Bugatti die Produktion des EB 110 ein und gleichzeitig endet der Geschäftsbetrieb unter Romano Artioli. Ein Todesstoß für den EB 112, der sich damals in der Entwicklung befunden hat. Zwei Exemplare sind heute bekannt.