Porsche 911 Speedster von 1989

Ein Gespann, so rüstig wie sportlich

Der G-Modell-Speedster ist nur ein Auto in der Cabrio-Sammlung von Volker Schiersch. Aber das einzige, das regelmäßig einen Caravan-Oldie in Porsche-Lackierung zieht – mit einer originalen 911-Anhängerkupplung.

06/2019, Porsche 911 Speedster G-Modell mit Hymer Eriba Puck Foto: Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG 10 Bilder

2019 ist das Jahr des Porsche 911 Speedster. Vor genau 30 Jahren kam das erste Kompromisslos-Cabrio auf 911-Basis auf den Markt und markierte das letzte Highlight des auslaufenden G-Modells. Danach erhielt jede Elfer-Generation – vom 996 abgesehen – einen Speedster. So auch die letzte, intern 991.2 genannt, die nun für fast 270.000 Euro auf den Markt kommt.

911 Speedster mit Original-Anhängerkupplung

Ganz so teuer wird der G-Modell-Speedster – bis auf wenige Ausnahmen – derzeit noch nicht gehandelt. Dennoch (und ohne zu wissen, wie viel Geld er für sein Exemplar bezahlt hat) darf man Volker Schiersch attestieren, eine echte automobile Wertanlage zu besitzen. Unter 150.000 Euro wird derzeit kaum ein Original-Speedster gehandelt, und wenn der offene Elfer so gut in Schuss ist, wie es die Fotos nahelegen, dürfte sich das vor einigen Jahren von Schiersch erworbene Exemplar nicht gerade im unteren Bereich ansiedeln. „Das Auto war perfekt, die Lackierung in Silber-Metallic ist nicht nur zeitlos, sondern noch einmal deutlich seltener als Indischrot, Schwarz oder Grand-Prix-Weiß“, sagt der Besitzer.

Doch es ist nicht das Auto mit seinem 231 PS starken 3,2-Liter-Sechszylinder-Boxer allein, das Volker Schiersch Spaß bereitet. Seine Fahrzeugsammlung enthält nämlich auch einen klassischen Wohnwagen, Modell Hymer Eriba Puck von 1975. Der passt stilistisch hervorragend zum Speedster. Was lag also näher, als den 911 mit einer Anhängerkupplung aus dem originalen Porsche-Zubehörprogramm auszurüsten und so Auto und Caravan zu verkuppeln?

„Porsche 980, Silber-Metallic“ – die Caravan-Lackierung

Auch Volker Schiersch fand den Gedanken reizvoll, schließlich hatten er und der Puck bereits Porsche-Erfahrung. Zuvor zog der Cabrio-Enthusiast, der auch noch einen Morgan Plus 8 und Aston Martin DB9 Volante besitzt, den Caravan mit einem 911 Targa durch die Landschaft. Beim Kauf der Anhängerkupplung hatte Schiersch Glück. Als er nach einem Original suchte, waren weltweit gerade noch zwei Nachrüstsätze zu haben. Und um das Gespann besonders harmonisch zu gestalten, hat er den Puck neu lackieren lassen – selbstverständlich in „Porsche 980, Silber-Metallic“, dem Farbton seines Speedsters.

„Große Touren fahren wir mit angehängtem Trailer allerdings nicht mehr“, sagt Schiersch. Was weniger mit dem Alter von Auto und Anhänger zu tun hat als mit der Geschwindigkeitsbegrenzung von 80 km/h, die das Gespann auf der Straße einhalten muss. „Lieber bleiben wir hier oben an der Nordseeküste und genießen die Ruhe.“ Doch eine große Tour will Schiersch mit Speedster und Puck noch unternehmen: Zum 30. Geburtstag des Speedster samt H-Kennzeichen und TÜV-Abnahme zum Oldtimer soll es Richtung Salzburg gehen. Die Fahrt könnte sich ziehen, wenn man an das 80-km/h-Tempolimit denkt. Wie praktisch, dass eine Schlafgelegenheit stets in direkter Nähe ist.