114 Exemplare des VW Golf
Riesen Sammlung mit abgefahrenen Unikaten
Ein Leben unter Gölfen – so könnte die Biographie von Josef Juza heißen. Das „Golfsrudel“ des Schornsteinfegers aus Wien umfasst 114 Exemplare des VW Golf. Natürlich keine Modelle von der Stange, sondern zahlreiche Kuriositäten.
31.07.2018
Patrick Lang
Foto: Volkswagen AG
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Dieses ABC kennt Sammler Josef Juza aus Wien sicher schon längst auswendig.
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Schließlich ist der Schornsteinfeger nicht nur leidenschaftlicher Fan des VW Golf, sondern auch stolzer Besitzer von 114 Exemplaren.
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Natürlich handelt es sich dabei nicht unbedingt um die Standard-Modelle des Wolfsburger Klassikers.
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Nummer 54 von 71: Der in der Motorsportabteilung handgefertigte Golf G60 Limited konnte es einst mit der deutschen Sportwagenelite aufnehmen.
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Breite Backen: Dieser Oettinger-Golf leistet 150 PS und wurde mit einem Optik-Paket versehen, das in den 80ern sicher Köpfe verdreht hat.
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Getunte Modelle gibt´s in der Sammlung noch mehr. Hier der "Nordstadt-GTI I". Vom Hannoveraner Nobel-Tuner damals für einen Scheich mit Nappaleder und C-Netz-Telefon ausgestattet.
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Wer noch wohnlicher im Golf unterwegs sein möchte, hat sich einen integrierten Kunststoffaufbau für die Caddy-Ladefläche besorgt.
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In diesem Golf hatte man sich auf jeden Fall häuslich niedergelassen. Kurz vor dem Millionen-Kilometer-Jubiläum hängte der Besitzer den Tacho ab und fuhr noch einmal 150.000 Kilometer damit.
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Elektro-Start: Der CitySTROMer von 1981 wurde von einem Dutzend Autobatterien angetrieben und war eines der ersten alltagstauglichen Elektrofahrzeuge.
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Der e-Golf ist also mitnichten eine Erfindung der jüngsten Neuzeit. So sah damals die Batterieanzeige im elektrischen Kompakten aus.
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Die Öko-Ecke im Golfsrudel: CitySTROMer I, CitySTROMer II, Öko-Golf mit früher Start-Stopp-Automatik und Motorabschaltung im Freilauf.
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Ein Fahrzeug aus der Vorserien-Produktion, das vom Zulieferer Lunke & Sohn fahrerseitig auf Schiebetür umgebaut wurde und ab 1974 auf zahlreichen Automessen gezeigt wurde.
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Am Strand gibt es keinen TÜV: Wozu sollte dieser Buggy Marke Eigenbau also Türen brauchen?
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Dieser Jetta-Umbau aus dem Jahr 1990 verzichtet auf ein festes Dach.
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Die Gangway-Variante des Caddy wurde nur drei Mal gebaut, Josef Juza besitzt zwei davon.
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Auch die Nutzfahrzeuge-Fraktion ist vertreten: Dieser Caddy war einst ein Müllwagen.
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Im Frühjahr 2019 will Josef Juza seine Sammlung als offizielles Museum für Besucher zugänglich machen.
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So ein VW Golf ist ja ein Massenphänomen und man könnte meinen, mit diesem Umstand geht ihm so ein bisschen die Faszination flöten. Nun, wenn es jemanden gibt, der die kritischen Stimmen zum Schweigen bringen kann, dann ist es Josef Juza aus Wien. Denn eigentlich kommt seine Obsession für den Klassiker aus Wolfsburg aus einer ähnlichen Ecke. Die ersten Golf-Modelle, die sich der Österreicher zugelegt hatte, waren reine Vernunftsentscheidungen. Doch auf einer Oldtimer-Ausstellung passierte es schließlich: er verliebte sich in ein Erstserienmodell mit Trommelbremsen und Schwalbenschwanz-Heckschürze – der erste „unnötige Golf“ und damit Startschuss für eine Sammlung, die Ihresgleichen sucht.
114 Exemplare hat Juza mittlerweile zusammengetragen. Eine Anzahl, die er lediglich als Zwischenstand verstanden haben möchte. „Ich brauche nur kurz ins Internet zu sehen, und schon habe ich wieder ein tolles Exemplar gefunden, das praktisch nichts kostet“, erzählt der Sammler. Häufig sei der Transport teurer als der Kauf. Wenn man die Josef Juzas überdimensionale Garage unter ein Motto stellen möchte, dann könnte man sagen „Ein Golf für jeden Anlass“. Ob für die Rennstrecke, um darin zu wohnen, als Müllauto oder für den ultimativen Luxusanspruch – ein Auto wie ein schwarzes T-Shirt. Geht eigentlich immer.
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Wenn man die Josef Juzas überdimensionale Garage unter ein Motto stellen möchte, dann könnte man sagen „Ein Golf für jeden Anlass“.
G60, GTI und Öko-Golf
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Der VW Golf als Schneckenhaus mit Huckepack-Kabine für die Caddy-Ladefläche.
Hauptsächlich stehen in der Halle Exemplare der ersten drei Generationen. Mit von der Partie sind natürlich Klassiker wie der G60, aber auch ein Vorserien-Modell mit Schiebetür, ein e-Golf von 1981, ein Öko-Golf II mit Motorabschaltung im Freilauf, diverse GTI-Modelle, Wohnmobil-Aufbauten und der „Millionen-Golf“ mit namensgebender Laufleistung. Anders als in einem offiziellen Museum sind die Exponate hier nicht auf Hochglanz poliert, sondern in ihrer jeweils ganz eigenen Patina verblieben. Bei 114 Ausstellungsstücken ist das ohne Mechanikertruppe aber auch schwerlich anders zu gestalten. Doch es macht die Sammlung ehrlich und zu einem echten Stück automobiler Zeitgeschichte.
Momentan ist die Sammlung noch nicht frei zugänglich, doch das Ziel ist klar: Josef Juza möchte Direktor im eigenen Golf-Museum werden. Im Frühjahr 2019 soll es so weit sein, und die Pforten zum „Golfsrudel“ werden geöffnet. Bis dahin können Sie in unserer Bildergalerie schonmal einen Blick auf die teilweise kuriosen Golf-Modelle aus dieser beeindruckenden Ansammlung werfen.