Toyota Sports 800 mit Gasturbine
Den coolsten Hybrid aller Zeiten gab es schon 1977
Schnittig, leicht und innovativ – Attribute, die sich viele Hersteller gerne auf die Fahnen ihrer Neuerscheinungen schreiben. Bei Toyota gab es das schon 1977 – und zwar im Sports 800 mit Gasturbine als Hybrid-Auto.
27.09.2017
Patrick Lang
Foto: Toyota
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1977 stellte Toyota auf der 22. Tokyo Motor Show den Sports 800 GT vor. Eine Hybrid-Version des seit 1965 gebauten kleinen Sportwagen.
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Das "GT" im Namen steht jedoch nicht für Grand Tour und das nicht nur deshalb, weil 22 kW für die "große Tour" eine recht kleine Leistung wären.
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Das "GT" steht für Gas-Turbine. Die wiederum treibt über einen Generator einen Elektromotor an und verfügt dank des verbauten Akkus sogar über einen kleinen Boost.
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Der Toyota Sports 800 war eines der ersten Targa-Fahrzeuge weltweit, sogar noch vor Porsche. Bei Bedarf ließ sich das Dach im Kofferraum verstauen.
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Die Mehrheit der 3.131 gebauten Exemplare waren Rechtslenker. Heute existieren Schätzungen zufolge höchstens noch 10 Prozent des Bestands.
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Innovative Technologie ohne spacige Bedienelemente. Während der GT der erste Hybrid von Toyota war, war dessen Verbrenner-Basis der erste Seriensportwagen.
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Spaltmaße und Verarbeitungsqualität? Vielleicht keine Kriterien, die man hier anlegen sollte. Der Hybrid-800 war allerdings auch nur ein Conceptcar.
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Angetrieben wurden die Hinterräder, die Schaltung verfügt über vier Gänge. Allerdings nur im Benziner - beim Hybrid sind es lediglich zwei.
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Das Styling entstammt der Feder eines Datsun-Designers in Zusammenarbeit mit einem Ingenieur von Toyota.
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Daher wirken einige Stil-Elemente wenig überraschend recht vertraut. Die Karosserie besteht aus dünnen Stahlblechen und Aluminium. Das sorgt für das geringe Gewicht von 580 Kilo.
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Angeboten wurde der Zweisitzer ausschließlich in Japan. Die geringe Stückzahl von etwa 300 Linkslenkern wurde überwiegend ins damals von den USA besetzte Okinawa ausgeliefert.
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Obwohl es im Verlauf der Produktionszeitraumes von 1965 bis 1969 geringe Unterschiede bei den Modellen gab, blieb die Karosserie unverändert.
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Ab 1967 war beispielsweise der erste Gang synchronisiert. Der 0,8-Liter-Zweizylinder-Boxer blieb wie das Blechkleid über die gesamte Produktionszeit unangetastet.
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Während der Hybrid nur rund 30 PS leistete, schaffte es der Benziner auf ganze 45 Pferde. Das reichte aus für eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h.
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Wenn ein Datsun-Designer und ein Toyota-Ingenieur zusammenarbeiten, dann kommt so etwas dabei raus: Der Toyota Sports 800 als erster Seriensportwagen des Herstellers. 1965 ging der kleine 580 Kilo leichte Zweisitzer in die Produktion. Unter der Haube: ein aufgebohrter 0,8-Liter-Zweizylinder-Boxermotor mit 45 PS, der ab 1975 im Bus Dyna Coaster lustigerweise auch als Hilfsmotor für die Klimaanlage eingesetzt wurde. Doch das nur am Rande, denn um diesen Motor geht es überhaupt nicht, obwohl er mit einem Verbrauch von nur 3,8 Litern auf 100 Kilometer einen schlanken Fuß macht. Es geht vielmehr darum, was Toyota dem Sports 800 im Jahr 1977 einpflanzte; und zwar eine Gasturbine, die ihrerseits einen Generator antrieb, der dann wiederum einen Elektromotor mit Strom versorgte. So entstand mit dem Toyota Sports 800 GT der vielleicht coolste Hybrid-Wagen der Welt.
Kein GT für die große Tour
GT steht im Namen tatsächlich für Gas-Turbine und nicht für Grand Touring. Für die große Tour war der 22 kW starke Antrieb vermutlich auch nicht gemacht. Vorgestellt wurde der heckgetriebe GT als erster Hybrid der Marke auf der 22. Tokyo Motor Show – die Entwicklung der Gas-Elektro-Hybrid-Technik mit Einzelwelle führte Toyota bis 1983 weiter. Dann jedoch entschied man sich, das heute bekannte Hybrid-System weiter zu entwickeln, bis schließlich 1997 der erste Prius auf den Markt kam, der in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen feiert.
Mehr als den Status eines Conceptcars hat der Sport 800 Hybrid nicht erreicht. Das Verbrenner-Modell wurde 3.131 Mal gebaut und ausschließlich in Japan angeboten. Schätzungen zufolge existieren von dem überwiegend als Rechtlenker konstruierten Auto (nur 300 Linkslenker rollten vom Band) heute noch rund 10 Prozent der Exemplare. In unserer Bildergalerie können Sie sich den schnittigen Sportwagen genauer anschauen.