Goodwood Festival of Speed wird 25
Große Klassiker-Parade zum Jubiläum
Mit einer unfassbaren Fülle von Rennwagen und –motorrädern aus mehr als 100 Jahren Motorsport und allen Disziplinen brennt der Goodwood-Hausherr Lord March zur 25. Auflage drei Tage lang ein Feuerwerk ab. Hier die seltesten Renner.
03.07.2017
Dirk Johae
Foto: Hardy Mutschler
20 Bilder
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Das Goodwood Festival of Speed 2017 ist dem ehemaligen Formel-1-Chef Bernie Ecclestone gewidmet. Die Installation vor Goodwood House zeigt fünf Formel-1-Autos aus seiner Karriere.
Foto: Hardy Mutschler
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Eines der beeindruckendsten Autos des Festival of Speed 2017 ist der Mercedes-Benz W125 (1937). Der stärkste Silberpfeil der 30er-Jahre mit über 600 PS gehörte bis 2015 zur Sammlung von Bernie Ecclestone und befindet sich heute im Besitz eines deutschen Sammlers: Der einzige W125 im Privatbesitz.
Foto: Hardy Mutschler
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Jackie Stewart im Ferrari 330 P4 (1967) aus der Sammlung von Laurence Stroll, der Vater des Williams-Formel-1-Piloten Lance. Stewart schwärmt: „Der schönste Rennwagen, den ich in meiner Karriere gefahren bin.“
Foto: Marcel Sommer
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Lotus 49 in der Gold-Leaf-Lackierung: Das Lotus-Classic-Team feiert das 50-jährige Jubiläum des Formel-1-Autos, mit dem der legendäre Ford-DFV-V8 seine Rennpremiere feierte.
Foto: Hardy Mutschler
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Emerson Fittipaldi im McLaren M23-Ford, mit dem James Hunt 1976 Weltmeister wurde. Der zweifache Weltmeister bestritt mit diesem Chassis einige WM-Läufe 1975.
Foto: Hardy Mutschler
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Das kurioseste Formel-1-Auto beim Goodwood Festival of Speed 2017: der Sechsrad-Williams FW08B von 1982. Doch die Sechsrad-Autos wurden verboten, bevor der Williams im Rennen eingesetzt werden konnte.
Foto: Hardy Mutschler
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Der erste Formel-1-Weltmeister mit Turbo-Motor: Brabham BT52-BMW, gefahren von Ex-Formel-1-Pilot und Le-Mans-Sieger Pierluigi Martini.
Foto: Hardy Mutschler
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Rennwagen mit Diesel-Motor gab es schon lange vor den Le-Mans-Prototypen von Audi: Mit diesem 380 PS starken Kurtis Kraft Cummins Diesel Special erzielte Fred Agabashian 1952 beim Indy 500 die Trainingsbestzeit. Im Rennen schied er frühzeitig aus.
Foto: Marcel Sommer
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Derek Hill, der Sohn des Ex-Formel-1-Weltmeisters Phil Hill, steuert eine Ferrari 156 „Sharknose“-Replika. Doch die Basis des V6-Motors mit einem Bankwinkel von 120 Grad ist original und erhalf seinem Vater 1961 zur Weltmeisterschaft.
Foto: Marcel Sommer
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Mit Turbinenantrieb den Goodwood Hill hinauf: Lotus 56 mit Pratt-Whitney-Hubschraubermotor aus dem Indy-500-Rennen 1968. Das Auto schied damals in Führung liegend aus.
Foto: Hardy Mutschler
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Die Drifter sorgen für die beste Show beim Goodwood Festival of Speed. Der Formula-Drift-Champion Chris Forsberg aus den USA fährt einen 1.000 PS starken Nisan 370Z.
Foto: Hardy Mutschler
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Fahr quer, dann siehst Du mehr: „Mad Mike“ Whiddett im „Radbul“ Mazda MX-5 mit einem mehr als 1.000 PS starken Wankelmotor.
Foto: Hardy Mutschler
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Ex-Audi-Werksfahrer Hannu Mikkola im Audi Quattro, der nie eingesetzt wurde: Der RS 002 von 1986 mit einem über 500 PS starken Mittelmotor-Fünfzylinder wurde für die Gruppe S aufgebaut, die die Gruppe B in der Rallye-Weltmeisterschaft 1987 ablösen sollte.
Foto: Marcel Sommer
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30 Jahre Wettbewerbsjubiläum des BMW M3: Tourenwagen-Weltmeister, -Europameister und DTM-Champion Robert Ravaglia im originalen Werksauto.
Foto: Hardy Mutschler
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Ein revolutionärer Renn-Tourenwagen beim Goodwood Festival of Speed: Alfa Romeo 155 TI V6 aus der FCA-Werkssammlung, mit dem Nicola Larini 1993 DTM-Champion wurde.
Foto: Marcel Sommer
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Das größte und schwerste Auto beim Festival of Speed 2017: Der rund zehn Tonnen wiegende Kamaz Dakar Truck von der Dakar-Rallye. Angetrieben wird das Allrad-Monster von einem 17,2-Liter-V8-Turbo-Diesel mit 730 PS.
Foto: Marcel Sommer
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Erinnerungen an Jugendträume: die 1:1-Ausgaben von ferngesteuerten Tamiya-Modellautos (Maßstab 1:10). Der „Sand Scorcher“ basiert auf einem VW Käfer, der mit zwei fetten Maschinengewehren bewaffnete „Wild Willy“ dahinter auf dem Willys Jeep.
Foto: Marcel Sommer
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Wetten, dieses Motorrad haben Sie vorher noch nie gesehen: Die Lambretta Siluro stellte 1951 den Geschwindigkeits-Weltrekord in der 125er-Klasse – mit einer Literleistung von 168 PS.
Foto: Hardy Mutschler
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Viele feine Autos werden im Concours d’Elegance am Goodwood House gezeigt, hier ein Ferrari 250 GT California Spider SWB von 1961.
Foto: Hardy Mutschler
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Das Monument für Bernie Ecclestone wurde mit einem spektakulären Feuerwerk eingeweiht.
Foto: Goodwood Festival of Speed
Im Mittelpunkt des diesjährigen Goodwood Festival of Speed stand die Karriere des Ex-Formel-1-Chefs Bernie Ecclestone. Zu Ehren des 86-jährigen Briten versammelte Lord March rund 60 Formel-1-Autos aus der Ära Ecclestones. Auch einige Autos aus seiner großen Sammlung waren zu bewundern, darunter der Brabham BT46B-Alfa Romeo „Fan Car“. Mit diesem Auto gewann Niki Lauda 1978 den Großen Preis von Schweden – dann wurde das Auto verboten.
Eins der vielen Highlights des Wochenendes war der Auftritt von gleich zwei Mercedes-Benz W125 aus dem Jahr 1937. Neben dem Grand-Prix-Wagen aus dem Werksmuseum wurde das einzige in Privatbesitz befindliche Auto eingesetzt: Es gehörte bis vor wenigen Jahren zur Sammlung von Bernie Ecclestone, dann hat er es an einen privaten Eigentümer verkauft.
Spektakulär ist auch der Audi Quattro RS002 Gruppe S Prototyp: Direkt hinter Fahrer und Beifahrer der weißen Flunder brummt der aus dem Sport Quattro bekannte Fünfzylinder-Turbomotor. Im quattro-Prototyp leistet er mit relativ geringem Ladedruck jetzt 320 PS. Der typische Audi-Reihenmotor wäre aber in dem Gruppe-S-Auto nicht zum Wettbewerbseinsatz gekommen: Das Reglement hätte kleinere Motoren und eine Maximalleistung von 300 PS vorgeschrieben. Doch nicht nur der Motor, sondern zum Beispiel auch der Gitterrohrrahmen und die dünne Kunststoffkarosserie wären in der Form nie zum Einsatz gekommen. Timo Witt von Audi Tradition, ein ehemaliger Renningenieur bei Volkswagen und Audi Sport, hat mit seinen Techniker die Gruppe-S-Flunder wieder fahrbereit gemacht: „Die Aufnahmepunkte für die Radaufhängung zum Beispiel wären in dieser Form nicht wettbewerbstauglich.“
Eine der schwierigsten Aufgaben hatten die Techniker von Audi Tradition beim Steuergerät zu lösen. Witt nutzte seine Kontakte aus der Arbeit im aktuellen Motorsport und bekam von Zulieferer Bosch eine „restaurierte“ Box für die Motronic 1.2 geliefert.
Der weiße Zweisitzer mit dem riesigen Heckspoiler wirkt äußerlich wie ein zu heiß gewaschener Gruppe C-Rennwagen. Der kurze Radstand von sicher weniger als 2,20 Meter (genaue Daten von dem Auto existieren nicht) macht den Gruppe-S-quattro extrem wendig. Das Gewicht liegt bei rund 1.000 Kilogramm.
Das 1993 erstmals ausgetragene Festival auf einer schmalen und rutschigen Berg-Rennstrecke in der Nähe von Chicester ist das beste Motorsport-Ereignis der Welt entwickelt. Eine solche Ansammlung von hochkarätigen Autos und Motorrädern gibt es nur in Goodwood. Jedes Jahr pilgern rund 150.000 Zuschauer ins Motorsport-Mekka.