Ferrari 400 GT, 400(i) und 412 Schwachpunkte
Diese V12-Modelle müssen gefahren werden
Luxus ist kostspielig - auch bei der Baureihe 400 von Ferrari ist der Unterhalt sehr teuer, darüber dürfen die vergleichsweise günstigen Kaufpreise nicht hinwegtäuschen. Selbst wenig fahren spart nichts, denn dann drohen kostspielige Standschäden. Worauf Sie bei den V12-Frontmotor-Modellen achten müssen.
20.08.2015 Dirk JohaeKarosserie-Check
Verglichen mit anderen Ferrari-Modellen kam die gesamte Baureihe, die 1972 mit dem 365 GT4 2 + 2 startete, mit 2.908 Exemplaren auf recht hohe Stückzahlen. Die Verarbeitung und die Karosserie-Qualität gelten als gut. Je jünger die Autos, desto besser fiel die Rostvorsorge aus: ein Vorzug des von 1982 bis 1985 gebauten Ferrari 412.
Der Aufbau der Ferrari-Baureihe 400 mit der auf einem Gitterrohrrahmen montierten Stahlkarosserie ist aufwendig, der Rahmen sollte weder durch einen Unfall gestaucht noch von Rost befallen oder gar durchgerostet sein: Fällige Reparaturen werden sehr kostspielig. Der Kontrollblick sollte Blasenbildungen an der C-Säule, den Radläufen sowie dem Bereich um die Klappscheinwerfer gelten.
Technik-Check
Der Ferrari 400 muss regelmäßig gefahren werden, weil sonst Standschäden entstehen. Außerdem verlangt Ferraris hochwertige Technik die regelmäßige Wartung durch eine Fachwerkstatt. Wird daran gespart, äußert sich das zum Beispiel an rasselnden Steuerketten.
Einen kritischen Blick erfordert der Kilometerstand des Zählers im Tacho, weil die hohen Kosten für die Instandhaltung zu Tacho-Manipulationen verleiten. Die Laufleistung des Ferrari 400 lässt sich anhand von Belegen wie zum Beispiel Werkstattrechnungen überprüfen.
Preise
Classic-Analytics notiert für den Einstiegs-Ferrari 400i im guten Zustand 51.000 Euro (mäßiger Zustand: 20.000 Euro). Der 412 liegt preislich bei 63.000 bzw. 23.000 Euro. Am teuersten ist der Ferrari 400 GT, der mit 72.000 respektive 26.000 Euro in der Liste steht.
- Bei Einführung 1985 (Ferrari 412) :
- 188.000 Mark
Ersatzteile
Nicht nur der Arbeitsaufwand, sondern auch die Teilepreise liegen beim Ferrari 412 auf Luxusniveau. Für einzelne Teile werden sogar jeweils Tagespreise aufgerufen. Das Erneuern der Stoßdämpfer zum Beispiel kostet bis zu 4.000 Euro, ein Kupplungswechsel bis zu 2.700 Euro. Darüber haben wir übrigens in unserer Service-Station ausführlich berichtet.
Schwachpunkte
- Wartungsstau/Standschäden
- Schäden am Rahmen
- gebrochene Motorhalterungen
- lockere Steuerkette
- Wasserpumpe
- Keilriemen
- Vakuumpumpe für Bremsservo
- Auspuffanlage
- Reifen
- Tacho-Manipulationen
Wertungen
Fazit
Luxus ist kostspielig - auch bei der Baureihe 400 von Ferrari. Darüber dürfen die recht günstigen Kaufpreise nicht hinwegtäuschen: Der Unterhalt dieses Familien-Ferrari ist sehr teuer.