Chrysler 300 C Touring im Check
Bulliger V8-Kombi mit Schwachstellen
Der Chrysler 300 C gefällt dank Heckantrieb, leistungsstarken V8-Motoren und fast lückenloser Luxusausstattung. Doch unter seinem soliden Blech lauern einige unangenehme Schwachpunkte.
20.09.2015
Franz-Peter Hudek
Foto: Arturo Rivas
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Selbstbewusster Auftritt: Der Chrysler 300 C Touring ist ein typischer Ami. Groß, laut und kräftig.
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5,015 Meter: Wegen seines langen Radstands und der kantigen Karosserie sieht man dem 300 C seine Länge von fünf Metern kaum an. Beim Kauf also daran denken, wenn er in die Tiefgarage passen soll.
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Das Blech macht kaum Probleme: Die Karosserie ist solide gebaut und die Lackierung ist gut.
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Bei getunten Fahrzeuegn auf eine zulässige Rad-/Reifen-Kombination achten.
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An Heck und Front nach Unfallspuren schauen - stimmen die Spaltmaße? Manche Zierleisten sitzen nicht mehr richtig fest.
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Am Zusatz "Hemi" erkennt der US-Car-Fan die potenten Versionen mit hemisphärischen Brennräumen.
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Der Standard-V8 im Chrysler 300 C hat Power satt: 340 PS holt aus 5,7 Litern Hubraum. Die optisch unauffällige Sportversion SRT8 kommt sogar auf 431 PS aus 6,1 Litern Hubraum. Der Antriebsstrang macht bei guter Pflege kaum Probleme.
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Vom Technikspender Mercedes E-Klasse (W210) hat der Chrysler 300 C Touring einige Schwachstellen übernommen: Fahrwerk und Bremsen sind für den großen schweren Wagen unterdimensioniert.
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Der schlicht gestaltete Innenraum besitzt Retro-Elemente. Die Elektrik und Elektronik macht manchmal Ärger - alle Funktionen mehrmals checken.
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Die Lederausstattung zeigt sich haltbar und gut verarbeitet.
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Klassische Rundinstrumente mit realistischer Vmax-Anzeige.
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Wie für einen US-Wagen üblich, lässt die Ausstattung fast keine Wünsche offen. Die Verarbeitungsqualität ist ordentlich.
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Der Chrysler 300 C Toruing kommt mit einer 5-Stufen-Automatik, Allradantrieb war optional erhältlich.
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Trotz Hinterradantrieb bietet der Chrysler 300 C Touring viel Platz im Fond.
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Rund 9.900 Euro kostet ein Chrysler 300 C Touring im Zustand 2. Etwa 4.500 Euro sind für Zustand-4-Exemplare zu bezahlen.
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Auch nach dem Verschwinden von Chrysler vom deutschen Markt, gibt es in Sachen Ersatzteile Entwarnung. Alle Verschleiß- und Technikteile sind noch bei Jeep- oder spezialisierten Händlern erhältlich. Manchmal kann eine Bestellung in den USA günstiger sein.
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Die bullige Karosserie des Chrysler 300 C Touring macht nur wenige Probleme.
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Gewaltiger 5,7-Liter-Hemi-Motor: Der 340 PS starke 90-Grad-V8 beschleunigt den knapp 1,9 Tonnen schweren Chrysler 300 C Touring auf bis zu 250 km/h.
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Bei der Technik sieht es etwas anders aus, die vielen Komfort-Extras machen des öfteren mit Ausfällen und Fehlfunktionen auf sich aufmerksam.
Karosserie-Check
Bei den maximal elfjährigen Chrysler-300-C-Modellen ist bisher Rost nur oberflächlich an Schweißnähten des Unterbodens aufgetreten. Trotz nicht immer perfektem Finish - abfallende Zierleisten oder Heckscheibenwischer - ist die Karosserie recht solide gebaut und ordentlich lackiert.
Etwas anders verhält es sich mit den vielen elektronischen Komfort-Gadgets wie Navi-System, Klimaanlage, Sitz- und Lenkradverstellung mit Memory-Funktion, die manchmal streiken und den Spaß am Chrysler 300 C Touring verderben können.
Technik-Check
Die Technik des Chrysler 300 C Touring offenbart einige Schwachstellen, die vom Technikspender Mercedes E-Klasse (W210) stammen. Es sind die verschleißfreudigen und zum Rubbeln neigenden Bremsen sowie das für die Wagengröße unterdimensionierte Fahrwerk. Hier zeigen fast alle Lager, Buchsen und die Spurstangenköpfe vorzeitigen Verschleiß. Ebenso die Hardyscheibe der Kardanwelle. Beim Diesel streikt oft der Stellmotor für die Saugrohrklappe.
Preise
Rund 9.900 Euro kostet ein Chrysler 300 C Touring im Zustand 2 laut Classic Analytics. Etwa 4.500 Euro sind für mäßige Exemplare fällig.
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Bei Einführung 2004 (Chrysler 300 C Touring 5.7 Hemi)
:
- 51.990 Euro
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Bei Produktionsende 2010:
- 56 9 90 Euro
Ersatzteile
Nach dem Verschwinden von Chrysler vom deutschen Markt gibt es bei den restlichen Jeep-Händlern noch Ersatzteile. Auch durch freie Importeure mit eigener Werkstatt (siehe oben) ist beim Chrysler 300 C Touring die Versorgung mit Verschleißteilen einigermaßen sichergestellt.
Schwachpunkte
- leichter Rost am Unterboden
- Korrosion an den Felgen
- Batterie
- Saugrohrklappe beim Diesel
- Motorelektronik
- Navi-System, Klimaanlage
- Spurstangenköpfe
- Fahrwerksbuchsen
- Kardanwelle
- Bremsenverschleiß
Wertungen
Fazit
Der Chrysler 300 C Touring wurde von 2004 bis 2010 gebaut - in Deutschland fanden in dem Zeitraum rund 7.500 Exemplare einen Käufer. Ausgerechnet die enge Verwandtschaft mit der Mercedes E-Klasse kam der Langzeitqualität des Chrysler nicht zu Gute. Fahrwerk und Bremsen sollten genauestens gecheckt werden. Dank recht günstiger Preise kann der große Ami eine gute - und seltenere - Alternative zu den bekannten Youngtimer-Kombis sein.