Le Mans-Auto und Nicolas Cage-Bugatti
Top 10 der Chantilly-Auktion
Unikate, Vorserienautos, Prototypen und der Mercedes 450 SEL 6.9 von Sänger Claude Francois - mit Einschusslöchern (!) kommen am 5. September in Paris unter den Hammer. Dazu ein Ex-Nicolas Cage-Bugatti.
30.08.2015
Kai Klauder
Foto: Bonhams
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Noch ein Einzelstück: Dieses Maserati Mexico Coupé mit einer Karosserie von Frua stand 1968 auf dem Genfer Automobilsalon.
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Vor 2 Jahren wurde der Wagen komplett restauriert, wobei die Arbeiten offenbar sehr gut gelungen sind: Beim Maserati Centennial Concours d'Elegance in Turin anlässlich des 100. Geburtstags der Marke holte er den Titel "Best of Show".
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Ungewöhnliche Anordnung der 7 Uhren: Drehzahlmesser und Tacho außen, dazwischen die Anzeigen für Öl- und Wassertemperatur, Öldruck, Benzinuhr und Voltmeter.
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Unter der Haube sitzt der 4,7-V8 mit 290 PS, der den Maserati Mexico auf bis zu 240 km/h beschleunigt.
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Das Estimate liegt bei 550.000 bis 750.000 Euro.
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Zeitgenössisches Bild des einzigartigen Maserati Mexico Coupé mit Carrozzeria Frua-Blechkleid.
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Klein und ungeheuer selten: OSCA 1600 GT Coupé mit Touring-Karosserie.
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Nur zwei Exemplare der insgesamt 128 OSCA 1600 GT bekamen bei Touring diese Coupé-Karosserie.
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Bonhams gibt für den OSCA 1600 GT ein Estimate von 380.000 bis 460.000 Euro an.
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Ein erfolgreicher Le Mans-Teilnehmer: Dieser 1925er Lorraine-Dietrich B3-6 Le Mans Torpedo Sport erreichte 1925 mit Henry Stalter und Edouard Brisson bei dem legendären 24-Stunden-Rennen den 3. Gesamtplatz.
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Er befindet sich seit 39 in einer Hand und wurde originalgetreu restauriert.
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Das Estimate liegt bei 600.000 bis 1 Million Euro.
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Ein weiteres Highlight der Auktion ist dieser Citroen DS19 Cabriolet.
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Das 1961er-Exemplar gehört zur Vorserie der von Chapron gefertigten Cabriolets.
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Es soll das 11. bei Chapron gefertigte Fahrzeug sein, das Estimate beträgt 170.000 bis 230.000 Euro.
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Einer der letzten Bugatti: Ebenfalls auf der Auktion versteigert wird dieser Bugatti Typ 101C aus dem Jahr 1954.
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Ein berühmter Vorbesitzer des Bugatti ist der Schauspieler Nicolas Cage.
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Der Wagen soll sich in ausgezeichnetem Zustand befinden, das Estimate wurde auf 1,5 bis 1,8 Millionen Euro festgelegt.
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Die Coupé-Karosserie des Bugatti 101C entstand bei Antem, wo unter anderem auch Delahaye, Bentley und Hispano Suiza eingekleidet wurden.
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Der Bugatti trägt die Chassisnummer 101504 und besitzt matching numbers.
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Einer von 2 Exemplaren: Aston Martin baute von dem Sportsman Shooting Brake nur 2 Fahrzeuge.
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Das angebotene - linksgesteuerte (!) Exemplar ist wie neu und hat eine Laufleistung von nur 27.600 km.
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Das ideale Fahrzeug für alle Leute, die auf Stil und Laderaum gleichermaßen Wert legen.
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Außen und innen grün, dazu Wurzelholz und das gute Gefühl, in einer echten Rarität zu sitzen.
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350.000 bis 550.000 Euro gibt Bonhams als Estimate an.
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Einzigartiger Lancia Aurelia: Dieses 1951er-Exemplar entstand bei Bertone und stand 1951 auf dem Auto Salon Turin.
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Der Lancia wurde seit seiner Auslieferung 1951 erst 3.700 km bewegt und befindet sich nach einer Restaurierung wieder im Neuzustand.
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Bonhams setzt für das Lancia Aurelia B52 Coupé ein Estimate von 175.000 bis 245.000 Euro an.
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Eines der höchsten Estimates der Auktion wurde dem Bugatti Typ 57 Cabriolet von 1938 zugeschrieben.
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1,4 bis 1,7 Millionen Euro erhoffen sich die Experten von Bonhams für das von Albert D'Ieteren eingekleidete Cabriolet.
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Der Bugatti wurde zunächst nach Belgien ausgeliefert und gehörte später unter anderem dem Künstler André Derain.
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Von dem Mercedes-Benz 500K Cabriolet C wurden rund 90 Stück gebaut.
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Chassisnummer 113658 kommt nun zur Chantilly-Auktion.
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Der Wagen wurde neu in die Schweiz an den Industriellen Camille Bauer in Basel ausgeliefert. Das Estimate liegt bei 400.000 bis 500.000 Euro.
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Ein Auto wie von einer anderen Welt: Der Maserati Boomerang hat einige Überraschungen auf Lager.
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Fangen wir mal mit dem Alter an: Vor 44 Jahren (!) wurde der Boomerang vorgestellt. Und er schockte mit seinem radikalen Design.
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Kein Geringerer als Giorgio Giugiaro zeichnete für das Design verantwortlich.
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Die Linien, Kanten, Falze und leicht ausgestellten Radläufe des Boomerang finden sich zum Teil auch in seinen späteren Kreationen wie VW Golf, De Loren DMC-12 oder Lotus Esprit.
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Einzigartig ist und bleibt allerdings das Cockpit des Maserati Boomerang.
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Die Lenkradnabe steht fest, in ihr sind die Instrumente und Schalter angeordnet. Licht, Blinker, Lüftung und Scheibenwischer werden hier bedient.
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In der Mittelkonsole sitzen die weiteren Bedienknöpfe und Schalter.
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Die beiden Passagiere des futuristischen Maserati Boomerang liegen eher als sie sitzen.
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Filigran designte Türen mit einer extrem niedrigen Fensterlinie.
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Die großen Glasflächen heizen den Innenraum des Boomerang mächtig auf.
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Vor allem in Spanien ein nicht zu vernachlässigendes Problem. Dorthin wurde der Prototyp in den frühen 70ern verkauft.
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Bis dahin hatte das Unikat eine Tour zu den wichtigsten Automobilsalons in Turin, Genf, Paris, London und Barcelona hinter sich.
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Der Dreizack und die anderen Decals waren zwischenzeitlich entfernt wurden, wurden bei einer Restaurierung in den 2000er-Jahren allerdings wieder angebracht.
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Giugiaro, der Designer des Jahrhunderts, blieb der Marke Maserati nach seinen ersten Werken zu Beginn der 70er treu. Seine letzten Entwürfe für die italienische Marke sind der Spyder und das Maserati 4200 Coupé von 2002.
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Schon 1968 gründete Giorgio Giugiaro sein eigenes Designstudio unter dem Namen Studi Italiani Realizzazione Prototipi S.p.A,, später wurde daraus Italdesign.
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Auch bei den Felgen tobte sich der Designer aus.
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1990 tauchte der Boomerang nach langen Jahren wieder in der Öffentlichkeit auf. Bei einem Concours feierte er seine erfolgreiche Restaurierung. Einer der Juroren war Giorgio Giugiaro - er signierte dort den Wagen.
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Maserati bekam durch den Boomerang große Aufmerksamkeit.
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Angetrieben wird der Boomerang von dem V8-Triebwerk des Maserati Bora.
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"77" bezieht sich auf die Initialen von Giorgio Giugiaro.
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Die Flunder ist bis zu 300 km/h schnell.
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Finden Sie den Tacho: Mittig der Drehzahlmesser, darum angeordnet die Benzinuhr, Öldruckanzeige, Wasser- und Öltemperatur und Voltmeter. Von einer Geschwindigkeitsanzeige keine Spur.
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Am 5. September wird der Maserati Boomerang von Bonhams versteigert.
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Blickfang: Der Maserati Boomerang auf einer zeitgenössischen Aufnahme.
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Ein Estimate wird nicht angegeben.
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Die Auswahl der Fahrzeuge ist klein, aber fein. Bonhams hat einen Auktionskatalog mit 29 Klassikern zusammengestellt, darunter 8 aus der Sammlung von Alain Dominique Perrin, derzeit Chef der Richemont-Gruppe. Wir stellen 10 Highlights der Versteigerung vor.
Unikate von Maserati und Lancia
Spektakulärstes Auto der Bonhams-Auktions ist der Maserati Boomerang von Giorgio Giugiaro, der 1971 als Prototyp präsentiert wurde und ein Jahr später als fahrbereites Zukunftsvision für Furore sorgte. Mehr zu dem Unikat gibt es hier zu lesen.
Ein weiterer einzigartiger Wagen der Marke mit dem Dreizack ist das Maserati Mexico Coupé mit einer Prototypen-Karosserie von Frua, das 1968 auf dem Genfer Auto Salon stand. Angetrieben von den 290 PS starken 4,7-Liter-V8, erreicht das schnittige Coupé eine Höchstgeschwindigkeit von über 225 km/h. 2013 wurde das Frua-Coupé mit der Chassisnummer 112.1.103 komplett restauriert und nach Abschluss der Arbeiten holte er den Titel "Best of Show" beim Maserati Concours d'Elegance anlässlich des 100. Geburtstag der Marke in Turin.
Ein weiteres Highlight ist das Lancia Aurelia B52 Coupé aus dem Jahr 1951. Wurden insgesamt nur 98 Exemplar des Coupés gefertigt, entstand die angebote Chassisnummer B52.1074 als Einzelstück in der Carrozzeria Bertone, der es auf dem Turiner Automobilsalon präsentierte. Der Wagen befindet sich in einem unberührten Originalzustand und wurde in den rund 64 Jahren seit seiner Auslieferung nur 3.700 km bewegt.
Le Mans-Auto und Vorkriegs-Luxus
Mit Lot 21 kommt ein Le Mans-Wagen aus dem Jahr 1925 zur Auktion. Der Lorraine-Dietrich B3-6 Le Mans Torpedo Sport holte bei dem legendären Langstreckenrennen den 3. Platz im Gesamtklassement. Fahrer waren damals Henry Stalter und Edouard Brisson, die auf einer Gesamtdistanz von 2.149,483 km eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 89,561 km/h erreichten. Sie nahmen im gleichen Jahr mit dem Torpedo Sport auch beim 24-Stunden-Rennen von Spa Franchorchamps teil, wo sie einen 5. Rang erzielten.
Der Rennwagen ist der einzige Lorraine-Dietrich, bei dem der 3,5-Liter-Motor mit einer Doppelvergaseranlage ausgerüstet wurde. Im Jahr 1997 wurde der Wagen zum letzten Mal restauriert, seit den Arbeiten soll er erst 7.000 km gefahren worden sein. Der aktuelle Besitzer kaufte den Lorraine-Dietrich vor 39 Jahren.
Zwei weitere Vorkriegswagen gehören ebenfalls zu den Höhepunkten der Chantilly-Auktion: Ein 1934er Mercedes-Benz 500K Cabriolet C sowie ein Bugatti Typ 57 Cabriolet von 1938. Die beiden offenen Luxusfahrzeuge kommen im Concours-Zustand zur Versteigerung. Der Mercedes mit einer Sindelfingen-Karosserie trägt matching numbers (Chassis- und Motornummer 113658) und wurde in die Schweiz an den Industriellen Camille Bauer in Basel ausgeliefert.
Die Geschichte des Wagens wird in den Kriegsjahren turbulent, 1956 taucht er wieder auf, als er von David Keith für 1.300 US-Dollar gekauft wird, der ihn schließlich mit in die USA nimmt. Jahrzehnte später kommt der 500K wieder als Teil einer großen Vorkriegssammlung nach Europa, wo er komplett restauriert wurde.
Traumwagen von Bugatti aus den Jahren 1938 und 1954
Der angebotene Bugatti Typ 57 wurde von dem belgischen Bugatti-Händler und Carosseriers D'Iteren mit einer einzigartigen 2-/3-Sitzer-Karosserie eingekleidet. Die Anfangsjahre der Fahrzeughistorie liegen etwas im Dunkeln, es ist lediglich bekannt, dass das Chassis von D'Iteren mit dem Vermerk "Dringend" bestellt wurde und schließlich für einen Gesamtpreis von etwa 80.000 Franc an eine Familie Bagage verkauft wurde.
Nach den Kriegswirren tauchte der Wagen als Firmenwagen eines Pariser Unternehmens wieder auf, später ging er in den Besitz des Industriellen Alain Lelonde über, bevor der Maler André Derain den Bugatti kaufte. Der stilbildende Künstler soll 14 Bugatti besessen haben. Schließlich gelangte der Wagen in die USA und wurde von der Carrosserie François Cointreau in Angers komplett restauriert, bevor er auf der Oldtimermesse Retromobile in den Jahren 2000 und 2001 zu sehen war.
Nicolas-Cage-Bugatti
Einer der letzten Bugatti ist Chassisnummer 101504, ein Typ 101C Coupé mit Antem-Karosserie, der im Jahr 1954 auf der Basis eines Typ 57-Chassis entstand. Ursprünglich war eine limitierte Kleinserie von 50 Exemplaren angekündigt worden, doch nur eine Handvoll 101C entstanden. Angesichts eines geforderten Preises von 3,8 Millionen Francs kein Wunder.
Alle 101C wurden von verschiedenen Karosseriers gefertigt, der angebotene 101504 bekam seine Zweisitzer-Karosserie bei Jean Antem. Zunächst wurde der Wagen von dem französischen Industriellen René Bolloré genutzt, der Ettore Bugattis zweite Frau, Genevieve Delcuze geheiratet hatte. Schon 1959 trat der Bugatti seine Reise nach Amerika an, wo er schließlich 1964 in der berühmten Sammlung von Bill Harrah landete.
Nach dem Tod des exzessiven Sammlers wurden dessen rund 1.500 Fahrzeuge verkauft, darunter auch 17 Bugatti. Einer der nächsten Besitzer war Nicholas Kim Coppola, besser bekannt als Nicolas Cage. Der durch Filme wie "Leaving Las Vegas", "Stadt der Engel" oder "Nur noch 60 Sekunden" berühmt und reich gewordene Schauspieler und Produzent gilt als ausgesprochener Autonarr.
Popstar-Mercedes-Benz 450 SEL 6.9 mit Einschusslöchern
Eine skurille Geschichte hat Lot 27: Der 1976er Mercedes-Benz 450 SEL 6.9 wurde von dem französischen Sänger Claude François gefahren. "Cloclo", wie er auch genannt wurde, gilt immer noch als einer erfolgreichsten Musiker Frankreichs - er verkaufte rund 70 Millionen Platten.
François saß 1977 in seinem Mercedes, als er von mehreren Männern überfallen wurde. Die Attentäter verfolgten ihn und schossen auf den Wagen. Mehrere Kugeln durchschlugen Heckscheibe und Kofferraumhaube, verfehlten den Künstler nur knapp. Ein Jahr später starb François bei einem Unfall, als er von einem Auto überfahren wurde.
Aston Martin Shooting Brake
Der Mercedes gehört zu den 8 Fahrzeugen, die Alain Dominique Perrin zur Auktion einliefert. Ebenso wie der Aston Martin Sportsman Break von 1996. Von diesem Shooting Brake wurden nur 2 Exemplare von Aston Martin gefertigt, der angebotene befindet sich im Neuzustand und hat erst 27.600 km auf der Uhr.
Weitere Fahrzeuge der Auktion und alle Estimates zeigen wir in unserer Fotoshow.