Porsche-Only-Auktion mit 24 % Verkaufsquote
Selbst den 959 will keiner haben!
Waren klassische Porsche der 60er bis 90er-Jahre in den letzten Jahren ein Garant für exponentielle Wertsteigerungen, lässt die Porsche-Only-Auktion uns fragen: Ist der Porsche-Hype jetzt vorbei?
14.12.2015
Kai Klauder
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Preislich liegt dieser Porsche ganz weit vorne: der 1988er Porsche 959 wird mit einem Schätzpreis von 1,2 bis 1,4 Millionen im Auktionskatalog geführt.
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Der Zustand ist fast wie bei einem Neuwagen - bei einer Laufleistung von nur 8.294 km kein Wunder.
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Der Wagen war nur exakt 15 Monate in Betrieb, bevor er am 16. Mai 1989 mit knapp 8.000 km stillgelegt wurde und im Automuseum Albert Streicher zu sehen war.
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2004 wechselte der Porsche 959 seinen Besitzer - mit einem Kilometerstand von 8.005.
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Zum Fahrzeug gibt es den originalen 1. Kfz-Brief und sämtliche bei Auslieferung übergebenen Fahrzeugunterlagen und Zubehör.
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Dazu gehört neben der originalen Bordmappe mit Betriebsanleitung, Wagenpass und Serviceheft ...
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... auch die Mappe mit Presseinformationen sowie das komplette Set Bordwerkzeug nebst Kompressor in den originalen drei Ledertaschen.
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Der Porsche 959 war mit seinem 450-PS-Biturbo, Allradantrieb und Registeraufladung der Technologieträger der Zuffenhausener.
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Der 959 ist mit allem ausgestattet, was man sich wünschen konnte: unter anderem Sitzheizung für Fahrer und Beifahrer, Sportsitze mit vierfarbigen Lederbezügen und Alarmanlage. Der Wagen wurde nicht verkauft, das Limit nicht erreicht. Das letzte Gebot lag bei 800.000 Euro.
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In Hamburg werden am 12. Dezember 25 Porsche versteigert. Darunter ein 1965er Porsche 911 (Lot 20).
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Das Urmodell aus dem ersten Baujahr des Elfers wurde zunächst in die USA ausgeliefert.
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1990 kam er zurück nach Deutschland und wurde für den Historischen Motorsport auf der Rundstrecke aufgebaut.
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Mitbeteiligt an dem Aufbau: Walter Röhrl. Der Regensburger Lulatsch gab Tipps, um den Wagen nach seinen Vorstellungen auf Rallye zu trimmen.
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Walter Röhrl kam regelmäßig zu Testfahrten in die Werkstatt und gab Tipps für die perfekten Einstellungen.
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Der Wagen mit der Fahrgestellnummer 302288 kam in die Hände der einiger Spezialisten für Motor und Getriebe sowie Karosserie.
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Alleine der Motor-Um- und Aufbau kostete mehr als 30.000 Euro. In die Auktion geht der Wagen mit einem Schätzwert von 300.000 bis 350.000 Euro, die Gebote starten bei 160.000 Euro. Der Wagen wurde nicht verkauft.
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Die Karosserie wurde verstärkt und erleichtert, die Türen stammen vom 959 und sparen so dank Leichtmetall einige Kilo.
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1996 fuhr Röhrl den Wagen erstmals bei der Bavaria Classic. Röhrl verkaufte den Wagen weiter und der jetzige Besitzer ließ nochmals Spezialisten ran, um den Wagen für Rallyes fit zu machen.
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Seltene Gelegenheit: Bei der Auctionata-Versteigerung kommt dieses Duo mit Lot-Nummer 19 unter den Hammer.
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Zum einen ein Porsche 930 Turbo Carrera 3.0 aus dem Jahr 1977, der zu einem 935 umgebaut wurde.
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Der angebotene Wagen wurde für das Rennteam um den US-Rennfahrer Norm Goldrich aufgebaut und kam einige Jahre zum Einsatz
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Der Aufwand war enorm, so wurde der Motor komplett neu aufgebaut und Kolben, Zylinder, Ventile und der Zylinderkopf mit Zirkonium bzw. Teflon beschichtet.
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Resultat waren 610 PS und 800 Nm. Das Transportfahrzeug gehört dazu: Ein Magirus Renntransporter mit H-Kennzeichen. Der Schätzpreis für das Duo beträgt 250.000 bis 300.000 Euro. Nicht verkauft, Limit nicht erreicht.
Letztes Gebot bei 140.000 Euro.
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Die berüchtigte Ölklappe: Porsche verabschiedete sich schnell wieder von der außen liegenden Ölklappe, weil die Tankwarte reihenweise Benzin einfüllten, was zu kapitalen Motorschäden führen konnte.
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Jetzt sind die Ölklappenmodelle sehr gesucht. Eines davon wird in Hamburg angeboten.
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Es ist ein 1972er-Modell in Lindgrün. Der Wagen hat erst 66.139 Meilen auf der Uhr und kommt mit einer umfangreichen Dokumentation.
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Der Zustand wird als sehr gut beschrieben, der Schätzwert liegt bei 120.000 bis 140.000 Euro.
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Die Gebote für den in die USA erstausgelieferten 911 starteten bei 60.000 Euro. Verkauft wurde er für 134.400 Euro.
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Mit dem teuersten Schätzpreis geht dieser 911 ins Auktions-Rennen: Ein Gruppe IV Spezial GT.
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Der Porsche 911 2.3 ST stammt aus dem Jahr 1970 und soll einer der nur etwa 20 Exemplare sein, die 1970/1971 bei Porsche als Werksrennwagen oder für den Kundensport aufgebaut wurden.
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Vom dem hier angebotenen Gruppe IV Spezial GT sollen nur 10 Exemplare entstanden sein.
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Es gab zahlreiche Änderungen gegenüber den Serien-Elfern. Unter anderem ein Sperrdifferential, Befestigungspunkte für Sportsicherheitsgurte, Verstärkungen links/rechts für Montage des Sturzbügels, Drehzahlmesser bis 10.000 U/min, Lederlenkrad 380mm Durchmesser und einen 62 Liter Tank mit großem Einfüllstutzen unter der Haube.
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Auch die Karosserieausführung wurde erleichtert: Entfall Unterbodenschutz und Schalldämmmatten, Entfall Stoßstangenhörner vorne und hinten.
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Dazu gab es eine vereinfachte Innenausstattung: Türtafeln, Türschlossbetätigung, Teppich, Armaturenbrett, Gummischnellverschlüsse für Hauben vorne und hinten.
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Der hier angebotene Porsche wurde nach den vorliegenden Porsche-Zertifikaten am 01.03.1970 über die MAHAG/ München mit folgenden Ausstattungen in der Originalfarbe Blutorange ausgeliefert: ST-Sportausführung M491, Sperrdifferential mit Sperrfaktor 80 M220, Sturzbügel M420.
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Erstbesitzer war Hans Braun aus Nürnberg, der seinen Wagen zum Gruppe IV Spezial GT aufbauen ließ. Mit 230 PS-Rennmotor 2,3 l (911/22) samt Weber-Vergaseranlage 46 IDA, Kotflügel vorne verbreitert und Stoßstangen aus Kunststoff, Kotflügelverbreiterungen hinten, Plexiglasscheiben, 110 Liter Tank sowie 7‘‘ und 9‘‘ Rennfelgen.
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Sein erstes Rundstreckenrennen (DRM) bestritt Hans Braun mit diesem Fahrzeug am 03.05.1970 auf dem Flugplatz in Kaufbeuren und belegte mit der Startnummer 171 einen beachtlichen 5. Platz in der Klasse „GT-Fahrzeuge über 2.000ccm“.
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Der erste Renneinsatz des 911 ST ist mit der im Original vorliegenden Einschreibung, dem Programmheft und dem offiziellen Rennergebnis vollständig dokumentiert.
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Im April 1972 verkaufte Herr Braun den Porsche 911 ST an den Zweitbesitzer Ludwig Hornauer, der mit dem Fahrzeug bis 1974 ebenfalls bei Rennveranstaltungen aktiv war.
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1992 gelangte der Wagen nach Kalifornien. Jetzt ist er das Highlight der Hamburger Auktion. Der Schätzpreis liegt bei 1,3 bis 1,5 Millionen Euro, der Startpreis bei 650.000 Euro. Der Zuschlag unter Vorbehalt fiel bei 950.000 Euro.
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Lot 17 ist ein 1987er Porsche 930 Turbo Cabriolet mit nur 104.012 km.
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Von dem offenen 930 Turbo wurden nur 211 Exemplare gebaut - ein Grund für die enorme Preisentwicklung des Modells in den letzten Jahren.
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Der Wagen hat 4 Vorbesitzer, präsentiert sich allerdings in einem sehr guten Zustand. Bei der Laufleistung wurde er auch nur wenig bewegt.
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Über einen Besitzerwechsel nach Italien kam der 930 Turbo nach Deutschland zurück und wird nun mit einer umfangreichen Dokumentation verkauft.
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Der 3,3-Liter-Boxer im Heck leistet 300 PS, die per G930/36-Getriebe an die Hinterachse weitergeleitet werden und für famose Fahrleistungen sorgen.
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Lack, Interieur und Verdeck sind blau.
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Der Schätzpreis liegt bei 150.000 bis 170.000 Euro, der Startpreis bei 75.000 Euro. Zuschlag unter Vorbehalt bei 110.000 Euro.
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Hier kommen alle Fahrzeuge der Auktion - Lot 1: 1979er Porsche 911 SC Coupé mit 171.515 km aus dritter Hand. Startpreis: 24.000 Euro, Schätzpreis: 50.000 bis 60.000 Euro. Zuschlag unter Vorbehalt bei 36.000 Euro.
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Zuschlag unter Vorbehalt bei 36.000 Euro: Lot 2: 1983er Porsche 911 SC Cabrio mit 58.332 Meilen aus zweiter Hand. Startpreis: 24.000 Euro, Schätzpreis:50.000 bis 60.000 Euro.
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icht verkauft, Limit nicht erreicht. Letztes Gebot 38.000 Euro: Lot 3 - 1981er Porsche 911 SC Coupé mit 50.339 Meilen aus zweiter Hand. Startpreis: 26.000 Euro, Schätzpreis: 55.000 - 60.000 Euro.
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Zuschlag unter Vorbehalt bei 70.000 Euro: Lot 4: 1971er Porsche 911 E Coupe mit 31.379 Meilen. Startpreis: 50.000 Euro, Schätzpreis: 100.000 - 120.000 Euro.
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Zuschlag unter Vorbehalt bei 90.000 Euro: Lot 5 - 1970er Porsche 911 Targa E mit 158.625 km. Startpreis: 50.000 Euro, Schätzpreis: 100.000 - 120.000 Euro.
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Lot 6: 1973er Porsche 911 T Coupe mit 91.398 Meilen. Startpreis: 60.000 Euro, Schätzpreis: 120.000 - 140.000 Euro. Nicht verkauft, Limit nicht erreicht. Letztes Gebot 80.000 Euro.
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Verkauft für 156.800 Euro: Lot 7 - 1992er Porsche 911 RS America mit 70.123 Meilen. Startpreis: 60.000 Euro, Schätzpreis: 120.000 - 140.000 Euro.
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Lot 8: 1994er Porsche 964 C4 (Jubiläumsmodell M096) mit 43.000 Kilometern aus zweiter Hand. Startpreis: 110.000 Euro, Schätzpreis: 210.000 - 230.000 Euro. Nicht verkauft, Limit nicht erreicht. Letztes Gebot 110.000 Euro.
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Zuschlag unter Vorbehalt bei 140.000 Euro: Lot 9 - 1997er Porsche 911 Turbo Coupé mit 69.233 km aus erster Hand. Startpreis: 85.000 Euro, Schätzpreis: 190.000 - 210.000 Euro.
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Verkauft für 56.000 Euro: Lot 10 - 1986er Porsche 911 Cabrio mit 109.526 km aus dritter Hand. Startpreis: 24.000 Euro, Schätzpreis: 50.000 - 60.000 Euro.
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Verkauft für 56.000 Euro: Lot 11 - 1988er Porsche 911 Cabrio mit 155.459 km aus zweiter Hand. Startpreis: 26.000, Schätzpreis: 55.000 - 65.000 Euro.
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Zuschlag unter Vorbehalt bei 220.000 Euro: Lot 12 - 1988er Porsche 911 Carrera Speedster Turbolook mit 29.958 km aus erster Hand. Startpreis: 140.000, Schätzpreis: 270.000 - 300.000 Euro.
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Verkauft für 95.200 Euro: Lot 13 - 1973er Porsche 911 T Coupé mit 50.608 Meilen. Startpreis: 60.000, Schätzpreis: 120.000 - 140.000 Euro.
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Verkauft für 134.400 Euro: Lot 14 - 1972er Porsche 911 T Coupé mit 66.139 Meilen aus zweiter Hand. Startpreis: 60.000, Schätzpreis: 120.000 - 140.000 Euro.
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Zuschlag unter Vorbehalt bei 110.000 Euro: Lot 15 - 1973er Porsche 911 E Coupe mit 36.072 km aus dritter Hand. Startpreis: 70.000, Schätzpreis: 140.000 - 160.000 Euro.
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Zuschlag unter Vorbehalt bei 120.000 Euro: Lot 16 - 1975er Porsche 930 Turbo Coupé mit 104.387 km aus erster Hand. Startpreis: 90.000, Schätzpreis: 180.000 - 220.000 Euro.
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Zuschlag unter Vorbehalt bei 110.000 Euro: Lot 17 - 1987er Porsche 930 Turbo Cabrio, mit 104.012 km aus erster Hand. Startpreis: 75.000, Schätzpreis: 150.000 bis 170.000 Euro.
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Lot 18: 1988er Porsche 959 mit 8.294 km aus zweiter Hand. Startpreis: 600.000, Schätzpreis: 1.200.000 - 1.400.000 Euro. Nicht verkauft, Limit nicht erreicht. Letztes Gebot 800.000 Euro.
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Lot 19: 1977er Porsche 930 Turbo Carrera mit 8.294 km und Magirus Deutz 186 D 17 FL, Umbau als Renntransporter im Porsche Look aus zweiter Hand. Startpreis: 120.000, Schätzpreis: 250.000 - 300.000 Euro. Nicht verkauft, Limit nicht erreicht. Letztes Gebot 140.000 Euro.
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Nicht verkauft: Lot 20 - 1965er Porsche 911 Coupé mit 10.986 km. Startpreis: 160.000 Euro, Schätzpreis: 300.000 - 350.000 Euro
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Zuschlag unter Vorbehalt bei 950.000 Euro: Lot 21 - 1970er Porsche 911 ST Coupé mit 5.024 km. Startpreis: 650.000Euro , Schätzpreis: 1.300.000 - 1.500.000 Euro
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Zuschlag unter Vorbehalt bei 200.000 Euro: Lot 22 - 1965er Porsche 911 Coupé mit 99.050 km. Startpreis: 140.000, Schätzpreis: 280.000 - 320,000 Euro
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Lot 23: 1970er Porsche 911 S Coupe mit 25.000 Meilen Startpreis: 100.000, Schätzpreis: 200.000 - 220.000 Euro. Nicht verkauft, Limit nicht erreicht. Letztes Gebot: 130.000 Euro.
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Verkauft für 224.000 Euro: Lot 24 - 1974er Porsche 911 Carrera 2,7 mit 102.382 km. Startpreis: 120.000, Schätzpreis: 240.000 - 260.000 Euro
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Zuschlag unter Vorbehalt bei 65.000 Euro: Lot 25 - 1980er Porsche 911 SC Coupé mit 84.641 km mit Werksleistungssteigerung. Startpreis: 40.000, Schätzpreis: 60.000 bis 80.000 Euro.
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Bisher musste man nur in den USA auf Porsche-Einkaufstour gehen und konnte sicher sein, seine automobile Beute in Europa gewinnbringend wieder loswerden zu können. Doch die Porsche-Only-Auktion vom 12. Dezember 2015 stimmt nachdenklich.
Das Auktionshaus Auctionata hatte nach der Mercedes-Only-Auktion für die große Weihnachtsversteigerung 25 Sportwagen mit Porsche-Wappen zusammengestellt. Der Auktionskatalog liest sich interessant, neben Massenware gibt es durchaus seltene Sammler- und Rennsportfahrzeuge.
Doch nur 6 der angebotenen Porsche wurden verkauft (Quote: 24 %), und ein einziger erzielte mehr als seinen Schätzpreis. Die 12 unter Vorbehalt zugeschlagenen Fahrzeuge blieben zum Teil mehr als 30 % unter ihrem Schätzpreis.
RS America für 156.800 Euro
Lot 7 ist die rühmliche Ausnahme unter der Porsche-Flotte. Dabei handelt es sich um einen 1992er Porsche 911 RS America mit einer Laufleistung von 70.123 Meilen. Der Schätzpreis lag bei 120.000 bis 140.000 Euro. Von der limitierten Sonderserie RS America wurden nur 701 Exemplare gebaut, die ausschließlich auf dem US-Markt angeboten wurden.
Der Porsche 911 RS America ist mit einem starren Heckflügel und einem komfortableren Fahrwerk ausgestattet. Die RS-Merkmale wie Leichtbautüren, Sportfahrwerk, Sportsitze und servolose Direktlenkung hat das US-RS-Modell allerdings auch.
Der Erstbesitzer orderte seinen 911 RS in Grand-Prix-Weiß und ließ ihn ab Werk mit Sperrdifferenzial, Klimaanlage und Schiebedach ausstatten. Verkauft wurde der 250 PS starke Wagen, der 2012 nach Deutschland re-importiert worden war, für 156.800 Euro.
Porsche Turbo Coupé ein Drittel unter Schätzwert
Viele Lots bekamen einen Zuschlag unter Vorbehalt - obwohl sie zum Teil mehr als 30 % unter ihrem Schätzwert blieben. Ein Beispiel ist der Porsche 930 Turbo, der Mit einem Schätzpreis von 180.000 bis 220.000 Euro ins Rennen gegangen war. Für das 1975er-Exemplar mit 104.387 km auf der Uhr wurden zuletzt 120.000 Euro.
Auch dem Highlight der Auktion ging es so. Das 1970er Porsche 911 ST Coupé mit 5.024 km wurd mit einem Schätzpreis von 1,3 bis 1,5 Millionen Euro im Auktionskatalog geführt. Dass dies deutlich zu hoch war, belegt der Zuschlag unter Vorbehalt bei 950.000 Euro.
Selbst der Porsche 959 im Neuwagenzustand mit nur 8.294 km blieb wegen eines viel zu niedrigen Höchstgebotes von 800.000 Euro stehen. Den Schätzpreis hatte Auctionata mit 1,2 bis 1,4 Millionen Euro angegeben. Beruhigt sich etwa der Markt?
Alle Ergebnisse nennen wir in unserer Fotoshow
Foto: Auctionata
Transporter gleich mit dabei: 1977 Porsche 935 (ursprünglich 930 Turbo) und ein 1968er Magirus Renntransporter kt H-Kennzeichen.
Das Auktionsangebot der Porsche-Only-Auktion
Ein Ur-Elfer im Rennstrecken-Trimm, einer von 10 Gruppe IV Spezial GT, ein 959 mit nur 8.294 km auf der Uhr - nur einige der Highlights der Porsche-Only-Auktion vom 12. Dezember 2015. Die Auktion war innerhalb von nur 4 Tagen nach der Mercedes-Only-Auktion am 8. Dezember der zweite Streich von Auctionata.
Stilvoll das Ambiente, bekannter Moderator: Die von Ulf Poschardt moderierte Veranstaltung fand im Automuseum Prototyp statt. Poschardt ist unter anderem stellvertretender Chefredakteur von "Die Welt" und "N24" sowie Herausgeber einiger Musikmagazine - und Autor zweier Bücher zum Thema Sportwagen und 911.
Auctionata hatte insgesamt 25 Porsche zusammengestellt, die eine Bauzeit von 1965 bis 1997 abdecken. 14 davon kommen aus den USA, 8 aus Deutschland, 2 aus der Schweiz und einer aus Italien. Unsere 5 Highlights präsentieren wir hier, alle Lots mit näheren Informationen und Estimates sowie Startpreisen zeigen und nennen wir in unserer Fotoshow.
Ölklappen-Elfer für Fans
Für alle, die auf die seltenen Ölklappen-911 stehen - und dafür bereit sind, einen saftigen Aufschlag zu berappen, gibt es mit Lot 14 das richtige Auto. Ein 1972er Porsche 911 T in Lindgrün (Farbcode: 226), dazu schwarze Kunstleder-Innenausstattung.
Der Wagen wurde in die USA erstausgeliefert und kommt mit einer Laufleistung von 66.139 Meilen zur Auktion in Hamburg. Mit der Zenith-Einspritzanlage leistet der US-911 T 140 PS. Der Auktionskatalog schwärmt von dem 911 T: "Schweißarbeiten sind nicht erkennbar. Im Innenraum sind Sitze, Armaturenbrett, Innenhimmel und Teppiche original, das Armaturenbrett hat nur einen kleinen Riss am Lautsprecherausschnitt zur Frontscheibe hin (ca. 1,5 cm)".
Zu dem Fahrzeug gehört eine umfangreiche Dokumentation inklusive Kaufvertrag und Betriebsanleitung. Der Schätzpreis lag bei 120.000 bis 140.000 Euro, der Zuschlag erfolgte bei 134.400 Euro.
Sammlerstück: Über-Porsche mit 8.294 km
Wer eine sichere Anlagemöglichkeit sucht, hat sie mit Lot 18. Denn hierbei handelt es sich um einen Porsche 959 von 1988. Das macht ihn zunächst mal nicht besonders, wenn man davon absieht, dass von dem 959 in zwei Jahren weniger als 300 Exemplare gebaut wurden.
Doch das angebotene Exemplar stand die meiste Zeit in einem Automobilmuseum. Exakt nach 15 Monaten hatte der Erstbesitzer den Wagen mit noch nicht einmal 8.000 km auf der Uhr abgemeldet. Nach dem Museumsaufenthalt wurde der Wagen 2004 von seinem jetzigen Besitzer mit 8.005 km gekauft und seither nur 189 km bewegt.
Der Zustand des Porsche 959 wird als sehr gut und neuwertig beschrieben, das Estimate lag bei 1,2 bis 1,4 Millionen Euro. Der Startpreis beträgt 600.000 Euro. Doch die Bieter wollten sich nur bis 800.000 Euro hochschrauben - zu wenig, der Über-Porsche blieb stehen.
Einer von 10: Porsche 911 ST Gruppe IV Spezial GT
In ähnlichen Preisgefilden bewegt sich der Porsche 911 ST, der vor seiner Auslieferung in der Porsche-Rennsportabteilung zu einem Gruppe IV Spezial GT aufgebaut wurde. Nur 10 Exemplare sollen nach dieser Spezifikation entstanden sein.
Das 1970er-Modell, das mit Lotnummer 21 angeboten wird, bekam unter anderem eine Tieferlegung, verstellbare Stabis an Vorder- und Hinterachse, Kunststoffkotflügel mit Verbreiterung, Alu-Türen, Kunststoff-Stoßfänger und Kofferraumhaube, Plexiglasscheiben sowie einen 110-Liter-Tank.
Der Motor wurde dank größerer Zylinderbohrung auf 2.247 ccm und mit klassischen Tuning-Maßnahmen auf 230 PS bei 8.000/min gebracht. Rund 50.000 Mark kostete der spezielle 911 anno 1970. So gerüstet, nahmen die ersten beiden Besitzer Hans Braun aus Nürnberg und Ludwig Hornauer zwischen 1970 und 1974 an zahlreichen Rennveranstaltungen teil.
Auctionata gibt einen Schätzwert von 1,3 bis 1,5 Millionen Euro an, bei 650.000 Euro ging es los. Mehr als 950.000 Euro sollten es allerdings nicht werden. Der Zuschlag unter Vorbehalt kam trotz des Fehlbetrags von 350.000 Euro zum Schätzpreis.
Foto: Auctionata
Jüngstes Auto der Auktion: Porsche 993 Turbo, Sonderlack Gelb L998, original 69.233 km, Baujahr 1997. Schätzpreis 190.000 bis 210.000 Euro.
Transporter gleich mit dabei
Eine seltene Gelegenheit bietet sich mit Lot 19. Denn hier kann ein Rennwagen ersteigert werden - und der passende Transporter mit H-Kennzeichen ist auch schon mit dabei. Es geht um einen 1977er Porsche 930 Turbo in 935-Optik, der in den USA auf eine Leistung von 610 PS und ein maximales Drehmoment von 800 Nm gesteigert wurde. Dazu gehört ein 1968er Magirus Deutz 186 D 17 FL, der zu einem Renntransporter im Porsche-Design umgebaut wurde.
Der Schätzpreis für das Duo liegt bei 250.000 bis 300.000 Euro. Deutlich früher endeten die Gebote. Schon bei 140.000 Euro stiegen die Bieter aus.
Renn-Ur-Elfer mit Röhrl-Historie
Chancen für ein besonders hohes Gebot hat auch Lot 20, denn Walter Röhrl fuhr diesen Porsche 911 bei der Bavaria-Rallye 1996, ein Lauf zur offiziellen historische Europameisterschaft. Bei dem Aufbau des Urmodells aus dem Jahr 1965 wurden keine Kosten und Mühen gescheut. Der nächste Besitzer ließ den seltenen 1965er-911 dann für den Rundstreckensport umbauen und setzte ihn in der historischen Meisterschaft GTM ein.
Für 911- und Röhrl-Fans ist das Angebot etwas Besonderes, denn der Wagen ist von dem Rallye-Weltmeister handsigniert, eine offizielle Walter-Röhrl-DVD sowie ein limitiertes Modellauto von dem "Bienert-Röhrl 911" gehören zu dem Wagen ebenso dazu wie eine umfangreiche Dokumentation der Umbauarbeiten. Der Schätzpreis lag bei 300.000 bis 350.000 Euro, der Startpreis von 160.000 Euro wurde nicht übertroffen - nicht verkauft.
Korrektur: In einer früheren Version des Textes war zu lesen, dass Walter Röhrl Besitzer dieses Porsche 911 2,0 SWB gewesen ist (wie der Auktionskatalog mit der Angabe "Ex-Walter-Röhrl auch suggerierte") - dem ist nicht so. Walter Röhrl war an diesem Aufbau zum Rundstreckenrennwagen insofern beteiligt, als er Tipps und seine Vorstellungen und Empfehlungen abgab. Wir bitten um Entschuldigung.
Seltenes Turbo-Cabrio
Auf 150.000 bis 170.000 Euro wurde Lot 17 geschätzt, ein 1987er Porsche 930 Turbo Cabriolet. Genau, eines von insgesamt nur 211 offenen Versionen des Porsche 930 Turbo mit dem Nackenschlagenden 3,3-Liter-Turbo mit 300 PS.
Der Wagen stammt aus vierter Hand und wird mit einem Kilometerstand von 104.012 eingeliefert. Der Zustand des Blau-in-Blau gehaltenen 930 Turbo Cabrios wird mit sehr gut beschrieben. Das Höchstgebot lag bei 110.000 Euro - Zuschlag unter Vorbehalt.
Alle weiteren Autos der Auktion zeigen wir in unserer Fotoshow.
Weitere Infos unter www.auctionata.de
Foto: Auctionata
Beliebte 70er-Jahre-Farbe: Dieses Porsche 911 T Coupe kommt in Vipergrün - Erstlack wohlgemerkt. Und natürlich aus den USA.