Maserati Boomerang von Giugiaro
Das verrückteste Cockpit der Welt unterm Hammer
Giorgio Giugiaro ist unbestritten einer der bedeutendsten Designer der Automobilgeschichte. 1971 schockte er auf dem Turiner Auto Salon mit einem Auto wie vom anderen Stern: dem Maserati Boomerang.
27.08.2015
Kai Klauder
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Ein Auto wie von einer anderen Welt: Der Maserati Boomerang hat einige Überraschungen auf Lager.
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Fangen wir mal mit dem Alter an: Vor 44 Jahren (!) wurde der Boomerang vorgestellt. Und er schockte mit seinem radikalen Design.
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Kein Geringerer als Giorgio Giugiaro zeichnete für das Design verantwortlich.
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Die Linien, Kanten, Falze und leicht ausgestellten Radläufe des Boomerang finden sich zum Teil auch in seinen späteren Kreationen wie VW Golf, De Loren DMC-12 oder Lotus Esprit.
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Einzigartig ist und bleibt allerdings das Cockpit des Maserati Boomerang.
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Die Lenkradnabe steht fest, in ihr sind die Instrumente und Schalter angeordnet. Licht, Blinker, Lüftung und Scheibenwischer werden hier bedient.
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In der Mittelkonsole sitzen die weiteren Bedienknöpfe und Schalter.
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Die beiden Passagiere des futuristischen Maserati Boomerang liegen eher als sie sitzen.
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Filigran designte Türen mit einer extrem niedrigen Fensterlinie.
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Die großen Glasflächen heizen den Innenraum des Boomerang mächtig auf.
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Vor allem in Spanien ein nicht zu vernachlässigendes Problem. Dorthin wurde der Prototyp in den frühen 70ern verkauft.
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Bis dahin hatte das Unikat eine Tour zu den wichtigsten Automobilsalons in Turin, Genf, Paris, London und Barcelona hinter sich.
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Der Dreizack und die anderen Decals waren zwischenzeitlich entfernt wurden, wurden bei einer Restaurierung in den 2000er-Jahren allerdings wieder angebracht.
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Giugiaro, der Designer des Jahrhunderts, blieb der Marke Maserati nach seinen ersten Werken zu Beginn der 70er treu. Seine letzten Entwürfe für die italienische Marke sind der Spyder und das Maserati 4200 Coupé von 2002.
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Schon 1968 gründete Giorgio Giugiaro sein eigenes Designstudio unter dem Namen Studi Italiani Realizzazione Prototipi S.p.A,, später wurde daraus Italdesign.
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Auch bei den Felgen tobte sich der Designer aus.
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1990 tauchte der Boomerang nach langen Jahren wieder in der Öffentlichkeit auf. Bei einem Concours feierte er seine erfolgreiche Restaurierung. Einer der Juroren war Giorgio Giugiaro - er signierte dort den Wagen.
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Maserati bekam durch den Boomerang große Aufmerksamkeit.
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Angetrieben wird der Boomerang von dem V8-Triebwerk des Maserati Bora.
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"77" bezieht sich auf die Initialen von Giorgio Giugiaro.
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Die Flunder ist bis zu 300 km/h schnell.
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Finden Sie den Tacho: Mittig der Drehzahlmesser, darum angeordnet die Benzinuhr, Öldruckanzeige, Wasser- und Öltemperatur und Voltmeter. Von einer Geschwindigkeitsanzeige keine Spur.
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Am 5. September wird der Maserati Boomerang von Bonhams versteigert.
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Blickfang: Der Maserati Boomerang auf einer zeitgenössischen Aufnahme.
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Ein Estimate wird nicht angegeben.
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Einer der letzten Bugatti: Ebenfalls auf der Auktion versteigert wird dieser Bugatti Typ 101C aus dem Jahr 1954.
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Ein berühmter Vorbesitzer des Bugatti ist der Schauspieler Nicholas Cage.
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Der Wagen soll sich in ausgezeichnetem Zustand befinden, das Estimate wurde auf 1,5 bis 1,8 Millionen Euro festgelegt.
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Die Coupé-Karosserie des Bugatti 101C entstand bei Antem, wo unter anderem auch Delahaye, Bentley und Hispano Suiza eingekleidet wurden.
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Der Bugatti trägt die Chassisnummer 101504 und besitzt matching numbers.
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Ein weiteres Highlight der Auktion ist dieser Citroen DS19 Cabriolet.
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Das 1961er-Exemplar gehört zur Vorserie der von Chapron gefertigten Cabriolets.
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Es soll das 11. bei Chapron gefertigte Fahrzeug sein, das Estimate beträgt 170.000 bis 230.000 Euro.
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Ein erfolgreicher Le Mans-Teilnehmer: Dieser 1925er Lorraine-Dietrich B3-6 Le Mans Torpedo Sport erreichte 1925 mit Henry Stalter und Edouard Brisson bei dem legendären 24-Stunden-Rennen den 3. Gesamtplatz.
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Er befindet sich seit 39 in einer Hand und wurde originalgetreu restauriert.
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Das Estimate liegt bei 600.000 bis 1 Million Euro.
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Einer von 2 Exemplaren: Aston Martin baute von dem Sportsman Shooting Brake nur 2 Fahrzeuge.
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Das angebotene - linksgesteuerte (!) Exemplar ist wie neu und hat eine Laufleistung von nur 27.600 km.
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Das ideale Fahrzeug für alle Leute, die auf Stil und Laderaum gleichermaßen Wert legen.
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Außen und innen grün, dazu Wurzelholz und das gute Gefühl, in einer echten Rarität zu sitzen.
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350.000 bis 550.000 Euro gibt Bonhams als Estimate an.
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Von dem Mercedes-Benz 500K Cabriolet C wurden rund 90 Stück gebaut.
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Chassisnummer 113658 kommt nun zur Chantilly-Auktion.
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Der Wagen wurde neu in die Schweiz an den Industriellen Camille Bauer in Basel ausgeliefert. Das Estimate liegt bei 400.000 bis 500.000 Euro.
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Eines der höchsten Estimates der Auktion wurde dem Bugatti Typ 57 Cabriolet von 1938 zugeschrieben.
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1,4 bis 1,7 Millionen Euro erhoffen sich die Experten von Bonhams für das von Albert D'Ieteren eingekleidete Cabriolet.
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Der Bugatti wurde zunächst nach Belgien ausgeliefert und gehörte später unter anderem dem Künstler André Derain.
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Einzigartiger Lancia Aurelia: Dieses 1951er-Exemplar entstand bei Bertone und stand 1951 auf dem Auto Salon Turin.
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Der Lancia wurde seit seiner Auslieferung 1951 erst 3.700 km bewegt und befindet sich nach einer Restaurierung wieder im Neuzustand.
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Bonhams setzt für das Lancia Aurelia B52 Coupé ein Estimate von 175.000 bis 245.000 Euro an.
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Noch ein Einzelstück: Dieses Maserati Mexico Coupé mit einer Karosserie von Frua stand 1968 auf dem Genfer Automobilsalon.
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Vor 2 Jahren wurde der Wagen komplett restauriert, wobei die Arbeiten offenbar sehr gut gelungen sind: Beim Maserati Centennial Concours d'Elegance in Turin anlässlich des 100. Geburtstags der Marke holte er den Titel "Best of Show".
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Ungewöhnliche Anordnung der 7 Uhren: Drehzahlmesser und Tacho außen, dazwischen die Anzeigen für Öl- und Wassertemperatur, Öldruck, Benzinuhr und Voltmeter.
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Unter der Haube sitzt der 4,7-V8 mit 290 PS, der den Maserati Mexico auf bis zu 240 km/h beschleunigt.
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Das Estimate liegt bei 550.000 bis 750.000 Euro.
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Zeitgenössisches Bild des einzigartigen Maserati Mexico Coupé mit Carrozzeria Frua-Blechkleid.
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Klein und ungeheuer selten: OSCA 1600 GT Coupé mit Touring-Karosserie.
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Nur zwei Exemplare der insgesamt 128 OSCA 1600 GT bekamen bei Touring diese Coupé-Karosserie.
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Bonhams gibt für den OSCA 1600 GT ein Estimate von 380.000 bis 460.000 Euro an.
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Die Liste der Fahrzeuge, die der "Autodesigner des Jahrhunderts" gezeichnet hat, ist ebenso lang, wie von Höhepunkten gespickt: Von den Klassikern wie Simca 1000, Fiat 850 Spider, Alfa Romeo 2600, VW Golf I, Ford Mustang II, Gordon-Keeble GT, Lancia Delta, Iso Grifo und Fidia, Lotus Esprit und Audi 80 über die 80er-Jahre-Helden DeLorean DMC-12, Fiat Panda, Uno und Croma sowie Seat Ibiza bis in die Neuzeit mit Alfa Romeo Brera, Brilliance BS6, Bugatti EB218, Daewoo Lacetti, Ford Mustang VI und Ssangyong Korando reicht die Palette.
Den großen Einfluss auf das Automobildesign insgesamt wird angesichts dieser enormen Schaffenskraft und Vielfalt kaum jemand bestreiten.
Auch mit Maserati verbindet den 1938 geborenen Giugiaro eine lange Zusammenarbeit von 1971 bis 2002. Los ging es 1971 mit einem wahren Paukenschlag: Auf dem Automobilsalon in Turin stand mit dem Boomerang eine noch heute futuristisch aussehende Studie eines keilförmigen Sportwagens, der den Besuchern den Atem raubte.
Technik des Maserati Bora
Nur ein Jahr später wurde der fahrbereite Prototyp des Maserati Boomerang in Genf vorgestellt. Die scharf gezeichnete Flunder-Karosserie des Boomerang wurde um den 4,7-Liter-V8-Motor des Bora gebaut. "Schon im Stand scheint der Wagen 160 km/h schnell zu sein" - so lautete ie Reaktion eines Journalisten auf dem Auto Salon.
Tatsächlich erreicht der radikal designte Maserati Boomerang eine Höchstgeschwindigkeit jenseits der 300 km/h. Zahlreiche Details des Maserati Boomerang findet man in abgewandelter Form auch in den Kreationen des Blechkünstlers Giugiaro - etwa dem Lotus Esprit (extreme Keilform), VW Golf und Fiat Panda (scharfe Kanten und Falze) oder DeLorean (Flügeltürkonzept), doch ein Gestaltungselement ist einzigartig.
Cockit wie aus einem Raumschiff
Das Cockpit des Unikats bildet eine feststehende Nabe, in der 6 Uhren, zwei Hebel und 3 Schalter radial angeordnet sind. Das Vierspeichenlenkrad bewegt sich um diese Nabe herum und ragt aus einem riesigen Tubus heraus.
Auf der Mittelkonsole gibt es 7 weitere Schalter und 4 Drehregler sowie das Zündschloss. Das 5-Gang-Getriebe wird über einen kurzen Schalthebel bedient.
Maserati zeigte das Unikat noch auf den Autoshows in Paris, London und Barcelona. Nach seinem letzten offiziellen Auftritt in Barcelona wurde der Maserati Boomerang an einen spanischen Sammler verkauft. 1980 entdeckte ein deutscher Maserati-Enthusiast den Wagen in der spanischen Stadt Benidorm. Er hatte den Wagen auf einer Messe gesehen und musste sich 8 Jahre lang mit einem Modell begnügen. Jetzt konnte er das Einzelstück kaufen.
Es schloss sich eine aufwändige Restaurierung an, deren erfolgreicher Abschluss 1990 mit der Präsentation beim Bagatelle Concours d'Elegance in Paris gefeiert wurde. Einer der Juroren des Schönheitswettbewerbs war Giorgio Giugiaro, der seine Kreation mit einer Unterschrift auf dem Heck versah.
Boomerang in Pebble Beach und in Laguna Seca
In den folgenden Jahren war der Maserati Boomerang bei zahlreichen Veranstaltungen zu sehen, unter anderem bei der Monterey Automotiveweek, wo er an den Veranstaltungen Concorso italiano, Pebble Beach Concours und der Monterey Motorsports Reunion teilnahm.
Nach Besitzerwechseln kamen noch Auftritte beim Concorso d'Eleganza Villa d'Este, Monaco Motor Legend, Avignon Retro Festival, Zoute Concours d'Élégance, Monte Carlo Concours d'Élégance, Mondial de l'Automobile in Paris und dem 100. Maserati Concours d'Élégance in Turin hinzu, bei denen der Maserati Boomerang zahlreiche Titel und Preise einheimste.
Auktion am 5. September
Der einzigartige Wagen kommt am 5. September 2015 bei der Chantilly-Versteigerung unter den Hammer, bei der das Auktionshaus Bonhams insgesamt 29 Fahrzeuge versteigert.
Die Highlights der Auktion zeigen wir in unserer Fotoshow.
Wer besonders günstig Maserati fahren möchte, sollte sich mal die Einsteigermodelle mit Dreizack anschauen.