Hersteller auf der Techno-Classica Essen 2013

Vom Kleeblatt bis zur S-Klasse

Tradition und Moderne vermischen sich auf der Techno-Classica 2013. Hersteller präsentieren auf der weltgrößten Klassikermesse neben Schätzen aus ihrer Historie auch manch aktuelle Modelle.

Techno Classica, 2013, Hersteller Foto: Kai Klauder 58 Bilder

Kein Hersteller möchte heutzutage auf die Rückbesinnung auf seine Historie verzichten. Da gibt es die Rennhistorie, die betont wird, die Marktführerschaft, die lange Tradition oder auch die Wiederbelebung eines einst klangvollen Modellnamens. Ein Überblick der Techno-Classica 2013.

Mercedes komponiert seinen Auftritt um die neue S-Klasse

Wer die Techno-Classica 2013 durch den Haupteingang betritt, wird in Halle 1 von dem opulentesten Auftritt der weltgrößten Klassikermesse begrüßt: Mercedes-Benz und einige seiner Baureihenclubs präsentieren ihre Fahrzeuge auf 4.500 qm. Im Zentrum des größten Messestandes der Techno Classica: Die Geschichte der S-Klasse. Anlass ist die Präsentation der S-Klasse im Sommer 2013.

Für Mercedes beginnt die Geschichte der Luxuslimousine schon 1904. Aus diesem Jahr stammt das älteste Exponat, ein Mercedes-Simplex 60 PS. Dieser Wagen diente einst Emil Jellinek als Reisewagen. Der Bogen spannt sich weiter über den Typ 770 - den "Großen Mercedes" - und den Typ Nürburg bis zum Adenauer, der Heckflosse und den Baureihen W116, W126 und W140. Auch die letzten beiden Generationen der S-Klasse, der W220 und W221 sind am Mercedes-Stand auf der Techno-Classica zu sehen.

Jaguar und Opel in Halle 2

Nach fünf Jahren Abstinenz ist Jaguar nun auch wieder bei der Techno-Classica vertreten. Die Briten zeigen den letztgebauten XJS von 1996, einen frühen E-Type Roadster, einen XK8 "Shaguar" in Union Jack-Lackierung, der durch den Film Austin Powers bekannt wurde, einen XJ8 von 2003 und einen aktuellen XK.

Opel flankiert sein neues viersitziges Cabriolet, den Cascada, auf der Techno-Classica mit neuen offenen Fahrzeugen aus der langen Frischluft-Tradition des Hauses. Los geht es zeitlich gesehen mit einem Opel Patentmotorwagen System Lutzmann von 1899, auf dem sich die Besucher auch fotografieren lassen können. Weitere Fahrzeuge sind ein 1964er Rekord A, der von dem Karosseriebauer Deutsch zum Cabrio umgebaut wurde, ein 1939er Opel Kapitän Werkscabriolet und ein 1933er Opel 1.8 Liter Moonlight Roadster, von dem 51 Exemplare bei Deutsch gebaut wurden. Heute sind nur noch zwei dieser Wagen bekannt.

VW-Konzern in Halle 7

Der VW-Konzern ist traditionell in Halle 7 der Techno-Classica zu finden, so auch bei der Techno Classica 2013. Hier zeigt VW die sieben Generationen des GTI, Skoda erinnert an die glorreiche Geschichte des Modellnamens Rapid, Seat erinnert daran, nicht erst mit dem Mii Kleinstwagen zu bauen und Porsche feiert 50 Jahre 911.

Die Highlights sind bei Bugatti, Bentley und dem Auftritt der Autostadt zu finden. Bei Bugatti gibt es zwei überwältigende Typ 57 zu sehen. Die beiden Fahrzeuge befinden sich im Originalzustand. Hier wurde nichts auf Hochglanz poliert, keine Komplettrestaurierung vorgenommen und keine Spuren der Zeit entfernt. Techno-Classica-Prädikat: besonders sehenswert.

Bei Audi bekommt man einen Einblick in 80 Jahre Horch-V8-Motoren und 25 Jahre Audi V8. Mit dem Audi V8 gelang den Ingolstädtern 1988 der Einstieg in die Oberklasse. Zu sehen sind auf der Techno-Classica eine Langversion, der einzige Audi V8 Avant und einer der ersten Serien-V8 aus dem Jahr 1988. Außerdem wird der DTM V8 gezeigt, mit dem Hans-Joachim Stuck 1990 beim Debut die Meisterschaft holte. Das Thema V8 im Rennsport verdeutlicht Audi mit dem schnellsten Krokodil der Welt, dem R8 in auffälliger Lackierung. Der Rennwagen wurde beim letzten Rennen der ALMS in Adelaide eingesetzt.

Rallye bei Peugeot, Cabrios bei Citroën

Die beiden französischen Hersteller sind in Halle 4 der Techno-Classica zu finden. Peugeot hat zwei außergewöhnliche Rallye-Fahrzeuge mitgebracht. Zum einen den Peugeot 205 Turbo 16, mit dem die Rallye-Amazone Michele Mouton 1986 die Deutsche Rallye-Meisterschaft gewann. Zum anderen den 504 Coupé Rallye, mit dem Jean-Pierre Nicolas und Michel Gamet 1978 den Sieg bei der Bandama-Rallye holten.

Citroën zeigt bei der Techno-Classica in Essen einige offene Prototypen und Serienfahrzeuge. Mit dabei sind ein DS 21 Cabriolet in US-Ausführung aus dem Jahr 1967, ein 1939er Traction Avant 15-Six, von dem nur drei Exemplare entstanden und ein SM Mylord von 1971, der bei Chapron karossiert wurde.

BMW feiert die DTM-Rückkehr und 90 Jahre Zweirad

In Halle 12 der Techno-Classica präsentiert sich der BMW-Konzern. BMW feiert die Rückkehr in die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft und erinnert an die erfolgreichen Motorsportzeiten. Der ausgestellte 3.0 CSL gehört zu den erfolgreichsten Rennwagen der 70er. Ein 320 Gruppe 5 Junior wird gezeigt. Auf diesem Wagen starteten einst Marc Surer, Manfred Winkelhock und Eddie Cheever. Aus dem Jahr 1992 stammt der M3 Gruppe A DTM 2,5. Auch er ist mit dem Sieg in der WM, jeweils zwei EM-und DTM-Titeln, 60 Landesmeisterschaften und vielen weiteren Siegen einer der erfolgreichsten Tourenwagen der Welt.

BMW bietet auf der Techno-Classica traditionellerweise seinen Marken - und Modellclubs viel Raum, in diesem Jahr finden aber zum Glück auch noch zahlreiche Zweiräder Platz, schließlich gilt es, 90 Jahre BMW-Motorrad zu feiern. Neben Rennmotorrädern von Rundkurs, Rallye und  Bergrennen werden auch zahlreiche Serienmodelle gezeigt.

Mini feiert auf der Techno-Classica 2013 einen runden Geburtstag, der Cooper S wird 50. Zudem zeigt die Sonderausstellung "Mini Innocenti und De Tomaso" einige der Lizenzbauten des kleinen Briten.

Alfa Romeo und das Grüne Kleeblatt

Bei Alfa in Halle 3 der Techno-Classica werden gleich drei Jahrestage zelebriert. 90 Jahre Quadrifoglio Verde - das Grüne Kleeblatt -, 50 Jahre Autodelta und 20 Jahre DTM-Sieg mit dem 155.

Angefangen hat alles 1923 bei der Targa Florio. Der Legende nach war der Alfa Werksfahrer Ugo Sivocci abergläubisch und glaubte schon vor dem Start der Targa Florio alles verloren - ihm war die Startnummer 13 zugelost worden. Ein Mechaniker kam auf die rettende Idee und malte ein vierblättriges grünes Kleeblatt in einer grünen Raute auf die Motorhaube des RLSS - und Sivocci gewann. Seither gehört das Quadrifoglio Verde zu Alfa wie das Scudetto.

Vor 50 Jahren wurde die Rennsportabteilung Autodelta gegründet, auf der Techno-Classica erinnern einige Fahrzeuge an die großen Erfolge des Alfa-Rennteams. Ein TZ, ein TZ2, ein 33 Stradale und ein 33/2 Daytona sind zu sehen. Daneben kann man mit dem 155 2.5 V6 DTM-Geschichte schnuppern. Auf diesem Wagen wurde Nicola Larini 1993 DTM-Meister.

150 Jahre Henry Ford

Ebenfalls in Halle 3 der Techno-Classica zeigen die Ford-Enthusiasten in Zusammenarbeit mit der Klassik-Abteilung der Kölner, dass Henry Ford nicht nur auf dem Automobilsektor Bahnbrechendes erfand. So ist etwa ein Fordson-Traktor zu sehen, ein Modell seines Flugzeugs und auch die musikalische Leidenschaft des Vorreiters wird dokumentiert. Ein weiteres Thema ist 45 Jahre Ford Escort. Hierzu zeigen die Ford-Clubs zahlreiche Rennsportversionen vom Hundeknochen-Escort bis zum Escort III.