Aus für Nobelmarke Maybach
Maybach wird wieder Geschichte
Jetzt ist es offiziell: Die Marke Maybach wird eingestellt. Bis 2013 soll der Maybach noch verkauft werden. Dann kommt die neue S-Klasse - und das endgültige Aus für Maybach.
28.11.2011
Kai Klauder
Foto: Maybach
39 Bilder
1/39
Nun ist es offiziell: Im 125 Jahre Automobil-Jubiläumsjahr verkündete Daimler-Chef Zetsche das Aus für Maybach.
Foto: Maybach
2/39
Es ist erst ein paar Wochen her, dass auf der IAA 2011 das Sondermodell Edition 125! vorgestellt wurde.
Foto: Maybach
3/39
Wer das nötige Kleingeld von mindestens 340.900 Euro (Maybach 57) oder 458.200 Euro (Maybach 62) hat, kann sich in seinem Maybach auch die Unterschrift Wilhelm Maybachs auf den Handschuhkasten-Deckel sticken lassen, silberne Ziernähte odern oder sich an den neuen Zierelementen in Carbon silber/Klavierlack schwarz erfreuen.
Foto: Maybach
4/39
Graf Zeppelin - der Name der nobelsten Maybach-Fahrzeuge wurde 2009 wiederbelebt.
Foto: dpa
5/39
Auf dem Automobil Salon Genf wurde der neue Maybach Zeppelin vorgestellt.
Foto: Daimler
6/39
2009 erinnerte Maybach mit dem Sondermodell Zeppelin an glorreiche Zeiten: Der Maybach Zeppelin war mit seinem 640 PS-V12 der stärkste Maybach aller Zeiten.
Foto: Daimler
7/39
Die aufwändige Lackierung macht schon von außen klar, dass sich der Luxus der Maybach-Fahrzeuge nochmals steigern lässt.
Foto: Daimler
8/39
Der wohlklingende Name Zeppelin begegnet dem Betrachter dieses automobilen Superlativs an vielen Stellen.
Foto: Daimler
9/39
Beinfreiheit extrem mit freiem Blick auf die Bildschirme.Der Maybach 57 Zeppelin war für 406.000 Euro zu haben, die lange Version 62 kostete 473.200 Euro.
Foto: Daimler
10/39
Luxus pur: Nur 100 wohlhabende Besitzer sollten in den Genuss des Maybach Zeppelin kommen. Ob so viele Exemplare des noblen Fahrzeugs gebaut wurden?
Foto: Daimler
11/39
Vorbild war der Maybach Zeppelin von 1930, der von einem Achtliter-V12 mit bis zu 200 PS angetrieben wurde.
Foto: Hans-Dieter Seufert, Picture Alliance, Hersteller, AMS, Studio Gaukler
12/39
Die Verbindung von Zeppelin und Maybach ist schon fast ein Jahrhundert alt: Maybach fertigte die Motoren für die legendären Luftschiffe von Graf Zeppelin.
Foto: Daimler
13/39
Wilhelm (links, 1846-1929) und Karl Maybach (1879-1960) gründen 1909 die spätere Maybach-Motorenbau GmbH.
Foto: Daimler
14/39
Familie Maybach: Karl, Wilhelm, Emma, Adolf und Bertha (v.l.n.r.)
Foto: Daimler
15/39
Maybach Typ SW 38: Sport-Cabriolet aus dem Jahre 1938.
Foto: Daimler
16/39
Der erste Zwölfzylinder: Maybach Typ 12, 1929.
Foto: Daimler
17/39
Zwischen den riesigen Scheinwerfer prangt der Zeppelin-Schriftzug am Kühler.
Foto: Daimler
18/39
Eine Reihe Maybach Typ W 3 die 1921 auf ihre Überführung zur Karosseriefirma warten.
Foto: Daimler
19/39
Maybach Typ W 1: Erster Versuchswagen auf einem Mercedes-Chassis (1919).
Foto: Daimler
20/39
Sonderanfertigung für Äthiopiens Kaiser Haile Selassie: Maybach Typ W 5 von 1928.
Foto: Daimler
21/39
Maybach Zeppelin von 1930: Alleine das Fahrgestell des Zeppelin wiegt knapp zwei Tonnen, das komplett eingekleidete Fahrzeug bei etwa 2,8 Tonnen.
Foto: Daimler
22/39
Maybach Zeppelin DS 8: Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei bis zu 170 km/h, der Verbrauch bei 25 bis 30 Litern.
Foto: Daimler
23/39
Maybach Typ W 6: Sechszylindermodell aus dem Zeitraum 1930 bis 1933.
Foto: Daimler
24/39
Maybachs Markenzeichen: Das doppelte "M" steht für Maybach Motorenbau.
Foto: Daimler
25/39
Der Zeppelin DS 8 wird von einem V12-Motor angetrieben - intern heißt die Bauart doppelter Sechszylinder.
Foto: Daimler
26/39
Luftaufnahme von 1917: Maybach-Motorenbau-Fabrik in Friedrichshafen.
Foto: Daimler
27/39
Maybach DS 8 Zeppelin, viertüriges Cabriolet (1932).
Foto: Daimler
28/39
Karl Maybach (2. von rechts) vor einem Typ W 3 und der Produktionshalle der Maybach-Motorenbau GmbH (1924/25).
Foto: Daimler
29/39
Vom Motoreningenieur zum Autobauer: Karl Maybach, der älteste Sohn Wilhelm Maybachs und kreativer Kopf der Maybach-Motorenbau GmbH.
Foto: Daimler
30/39
Vorreiter der Motorentechnologie: Maybach Zeppelin DS 8 mit der goldenen "12" als Signet seines V12-Aggregates.
Foto: Daimler
31/39
Maybach Zeppelin: Die Coupé-Limousine DS 8 aus dem Jahre 1938.
Foto: Daimler
32/39
Maybach Zeppelin DS 8 mit charakteristischer Kühlerzier in Pebble Beach 2002.
Foto: Daimler
33/39
Vom Bodensee nach Kalifornien: Maybach Zeppelin im Jahre 2002 in Pebble Beach.
Foto: Daimler
34/39
Gleich drei Maybach Zeppelin DS 8 präsentieren beim Grand Concours d'Elégance in Pebble Beach 2002 ihre maßgeschneiderten Karosserien.
Foto: Daimler
35/39
Vorstudie für die Luxuslimousine in ihrer reinsten Form: Mercedes-Benz Studie "Maybach" aus dem Jahr 1997.
Foto: Daimler
36/39
Der Schnelltriebwagen "Fliegender Hamburger" mit Maybach-Dieselmotor von 1933.
Foto: Daimler
37/39
Daheim: Der Maybach Zeppelin am Ufer des Bodensees bei Friedrichshafen.
Foto: Daimler
38/39
Werbung der Maybach-Motorenbau GmbH aus dem Jahr 1930.
Foto: Daimler
39/39
Maybach Typ SW 38: Luxuslimousine aus dem Jahre 1936.
Foto: Daimler
Seit Monaten wurde spekuliert, jetzt - ausgerechnet im Jubiläumsjahr - hat Daimler-Chef Dieter Zetsche das Aus für die Nobelmarke Maybach verkündet. In einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" sagte er: "Es wäre nicht sinnvoll, ein Nachfolgemodell für den jetzigen Maybach zu entwickeln."
S-Klasse-Versionen ersetzen Maybach
Ab 2013 will Daimler-Chef Zetsche nur noch mit der Mercedes-Benz S-Klasse das Luxus-Segment abdecken. Die neue S-Klasse soll es in drei Radständen geben - damit gibt es genügend Spielraum für luxuriöse Varianten und Langversionen vor allem für den asiatischen Markt.
Die Entscheidung für das Maybach-Aus war erwartet worden. Die Nobelmarke wurde 2002 eingeführt, die beiden Modelle Maybach 57 und Maybach 62 gehörten mit rund 405.000 Euro und 545.000 Euro zu den teuersten Fahrzeugen auf dem deutschen Markt. Doch die Wiederbelebung der Marke war ein Verlustgeschäft, wie Zetsche bestätigte. Gegen die Mitbewerber Rolls-Royce und Bentley konnte Maybach kaum Boden gut machen, die Verkaufszahlen blieben im Keller.
In den bisher rund zehn Jahren Produktionszeit wurden etwa 3.000 Maybach-Fahrzeuge größtenteils in Handarbeit am Standort Sindelfingen gebaut. Die Kompetenz der Mitarbeiter wird laut Zetsche für die "Offensive mit Stern" benötigt, es soll keine Entlassungen geben. Die Offensive sieht vor, bis 2020 der führende Oberklasse-Hersteller zu werden und die Mitbewerber BMW und Audi zu überholen. Die neue S-Klasse soll daher in zahlreichen Varianten angeboten werden. Zu den bisherigen Modellen - Kurz- und Langversion sowie CL-Coupé - sollen sukzessive drei weitere Modelle hinzukommen.
Automobilpioniere: Wilhelm Maybach und Gottlieb Daimler
Mit dem Namen Maybach wollte Mercedes-Benz an glorreiche Zeiten anknüpfen. Denn die Bande zwischen Daimler und Maybach sind seit den Urzeiten des Automobils eng geknüpft. Wilhelm Maybach gehörte zu den Automobilpionieren und arbeitete mit Gottlieb Daimler eng bei der Entwicklung des Verbrennungsmotors und des ersten Automobils zusammen. Maybach erfand unter anderem den Spritzdüsenvergaser, den Röhrchenkühler und den ersten Vierzylinderwagen.
Doch nach dem Tod Gottlieb Daimlers kam es zu Unstimmigkeiten, die schließlich zur Trennung führten. 1909 gründete Wilhelm Maybach mit seinem Sohn Karl in Bissingen/Enz die Luftfahrzeug-Motorenbau GmbH als Tochtergesellschaft der Luftschiffbau Zeppelin GmbH. Maybach-Motoren trieben einige Luftschiffe von Graf Zeppelin an, doch die Maybachs wollen wieder Automobile bauen. Um genau zu sein: die besten Automobile der Welt. 1919 lief der erste Prototyp W1. Vier Jahre später präsentierten die Maybachs auf der Berliner Automobilausstellung ihren W3. 1929 starb Wilhelm Maybach im Alter von 83 Jahren.
Maybach Zeppelin - automobiles Superlativ
Im Jahr darauf stellte Maybach eine Luxuslimousine der Superlative vor. Der Maybach Zeppelin gilt zur damaligen Zeit als das beste Automobil der Welt. Die Luxuslimousine wird von einem bis zu 200 PS starken V12-Motor angetrieben und bietet seinen Passagieren jeden erdenklichen Komfort.
Bis 1941 werden insgesamt rund 1.750 Maybach gefertigt - alle werden außer Haus karossiert, Maybach liefert nur fahrbare Fahrgestelle mit Antrieb. 1941 wird die Produktion auf Kriegsgerät umgestellt. Nach dem Krieg entscheidet sich Karl Maybach gegen einen Neuanfang, er stirbt 1960 im Alter von 81 Jahren. In diesem Jahr übernimmt Daimler-Benz die Maybach-Motorenbau GmbH und die Markenrechte. Es sollte dann nochmals mehr als 40 Jahre dauern, bis wieder ein Automobil den Namen Maybach und das charakteristische doppelte "M" als Kühlerfigur tragen durfte.
Seit Ende 2002 wurden die Modelle Maybach 57 und Maybach 62 verkauft, wobei die Typbezeichnung eine Abkürzung für die Fahrzeuglänge steht. Der "kleine" Maybach misst ab 5.728 Millimeter, die Langversion 6.165 Millimeter. Die Maybach-Modelle sollten gegen die Mitbewerber BMW (Rolls-Royce) und VW (Bentley) platziert werden, doch die Verkaufszahlen erreichten nicht die Prognosen. In den letzten Jahren lagen die deutschen Zulassungen bei etwa 30 Fahrzeugen jährlich, insgesamt wurden in den zehn Jahren Produktionszeit rund 3.000 Fahrzeuge verkauft.