Ferry Porsche
Der Praktiker: 101 Jahre Ferry Porsche
Kein Studium, kein Diplom und keine Promotion: Ferry Porsche benötigte keine akademischen Weihen, um zu einem der wichtigsten Konstrukteure der Automobilgeschichte zu werden. Die Ehrentitel bekam er später noch reichlich verliehen.
19.09.2010
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Bis ins hohe Alter das Steuer fest im Griff: Ferry Porsche an seinem 85. Geburtstag 1994 im Porsche Typ 356 Nr. 1.
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Ferry Porsche bei einer Gymkhana 1921 in seinem Kinderauto mit Zweizylinder-Viertaktmotor und Zweigang-Getriebe.
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Riesrennen in Graz/Steiermark 1922: Rechts neben dem Austro-Daimler Typ Sascha Ferry Porsche mit Schirmmütze, dahinter sein Vater.
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Ferry und seine Schwester Louise Porsche im Alter von 6 und 11 Jahren. Louise heiratete 1928 den WIener Anwalt Anton Piëch, der unter anderem auch von 1941 bis 45 einer der Hauptgeschäftsführer der Volkswagenwerk GmbH war.
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Jugendportrait von Ferry Porsche. Nach seiner Mittleren Reife im Jahr 1928 absolvierte er ein einjähriges Praktikum bei Bosch.
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1958 Ferry Porsche in der Montagehalle Werk II in Stuttgart-Zuffenhausen vor Fahrzeugen der Typenreihe 356 A
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Der weitsichtige Automobilkonstrukteur Ferdinand Porsche mit seinem Sohn Ferry vor Kriegsausbruch im Jahr 1934.
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Ferry Porsche 1936 am Steuer des Volkswagen-Prototypen (V2) auf dem Marktplatz in Tübingen.
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Ferry Porsche (Mitte), sein Vater Ferdinand Porsche (rechts) und Erwin Komenda (links) 1948 vor dem 356 Nr. 1 in Gmünd
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Ferry Porsche mit einem Porsche Typ 356 B Coupé, der Sportwagenikone, die den Grundstein für die späteren, meist erfolgreichen Jahrzehnte legte.
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Ferry Porsche (rechts) mit Fritz Huschke von Hanstein beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans 1953.
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Packten auch selbst mit an: Ferry Porsche und Sohn Ferdinand Alexander am Porsche 911.
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Ferry Porsche an seinem 85. Geburtstag 1994. Vier Jahre später, am 27. März 1998, starb er in Zell am See.
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Ferry Porsche 1993 mit seinem ältesten Sohn Ferdinand Alexander am Porsche 911, Baujahr 1964, und einem 911 Carrera 4 Coupé, Baujahr 1993.
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Ferry Porsche 1984 in seinem Arbeitszimmer im Werk 1 in Stuttgart-Zuffenhausen vor dem Bild seines Vaters Ferdinand Porsche.
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Für die Zündapp GmbH entwickelt das Porsche-Konstruktionsbüro einen richtungsweisenden Kleinwagen mit der Typennummer 12. Neben dem Fahrzeug stehend Ferry Porsche.
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Die Söhne von Ferry Porsche 1954 Hans-Peter (1940), Ferdinand Alexander (1935), Gerhard (1938) und Wolfgang (1943) in einem Porsche 550 Spyder (v. l.).
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Erbprinz Joachim zu Fürstenberg, Ferry Porsche, Constantin Graf von Berckheim, Prinz Fritzi zu Fürstenberg, Graf Günther zu Hardenberg (v. l.) nach der Rallye Mitternachtssonne 1950.
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Ferry Porsche 1955 in einem Porsche 356 A Cabriolet Modelljahr 1956 anläßlich der Enthüllung der Büste seines Vaters Ferdinand Porsche im VW-Werk in Wolfsburg.
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1954 Ferry Porsche im Alter von 45 Jahren.
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Ferry Porsche mit seiner Schwester Louise Piëch 1994.
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Ferry Porsche auf dem Hof des Porsche-Werks in Zuffenhausen, 1968.
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Ferry Porsche an seinem 70. Geburtstag mit einem Porsche 928, 1979.
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Ferry Porsche vor dem 1.000.000. Porsche-Sportwagen, einen Porsche 911 der Baureihe 993. 1996.
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Ferry Porsche an seinem 70. Geburtstag (1979) mit seiner Frau Dorothea und den Söhnen Gerhard (1938), Hans-Peter (1940), Ferdinand Alexander (1935) und Wolfgang (1943) (v. l.)
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Targa Florio 1969 Umberto Maglioli, Dick Attwood, Brian Redman, Ferry Porsche, Hans Herrmann, Udo Schütz, Rolf Stommelen (mit Brille), Vic Elford, Rudi Lins, Gérard Larrousse (v. l.).
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Ferry Porsche mit seinen langjährigen Mitarbeitern Karl Rabe und Erwin Komenda (v.l.), 1956.
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1950, Ferdinand Porsche neben dem 356 Gmünd-Coupé, am Steuer sein Sohn Ferry Porsche. Im Hintergrund ist die Doppelgarage der Porsche-Villa in Stuttgart zu sehen, in der die ersten Volkswagen-Prototyp.
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Ferry Porsche im Gespräch mit Bundeskanzler Konrad Adenauer und Prof. Dr. Heinrich Nordhoff (v. l.), dem Generaldirektor des Volkswagenwerkes, auf der 34. Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt.
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Konstruktionsbüro in Stuttgart-Zuffenhausen Leopold Jäntschke, Ferry Porsche, Ferdinand Porsche, Emil Soukup (v. l.).
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Der Porsche 911 und die Entwicklungs-Mannschaft. Vorne rechts Ferry Porsche.
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Ferry Porsche 1968 mit 911 2,0 Coupé.
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Ferry Porsche mit seinen engsten Mitarbeitern 1951 vorn v. l. Erwin Komenda, Ferry Porsche, Karl Rabe, Franz Xaver Reimspieß; hinten v. l. Franz Sieberer, Emil Soukup, Leopold Schmidt, Leopold.
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Ferry Porsche (rechts unten) mit seinem Vater Ferdinand Porsche (Hand am Reißbrett) und dem Motorenkonstrukteur Leopold Jäntschke 1950 im Porsche-Konstruktionsbüro in Stuttgart-Zuffenhausen.
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Ferry Porsche auf der Bremen während der Reise in die USA 1937, wohin er seinen Vater Ferdinand Porsche begleitete.
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Der erste Spatenstich zum Bau des Forschungs- und Entwicklungszentrums in Weissach erfolgte durch Ferry Porsche am 16.10.1961.
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Herbert Linge, Richard von Frankenberg, Ferry Porsche, Hans Herrmann (v.l.).
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Wendelin Wiedeking, Ferry Porsche und Erwin Teufel (v.l.) feiern den einmillionsten Porsche am 15.7.1996.
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Ferry Porsche mit seinem VW-Porsche 914-8 auf dem Schüttgut in Zell am See (1969).
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Gesellschafter und Aufsichtsrat Dr. Wolfgang Porsche erinnerte an seinen Vater Ferry Porsche (Hintergrund).
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Ferry Porsche 1968 mit einem Porsche 911.
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Ferry Porsche 100 Jahre
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Ferry Porsche hat das Glück in eine Auto-Familie geboren zu werden. Seine Kinderstube sind die Werkstätten, in denen sein Vater Ferdinand die Aufsicht hat, seine Malbücher sind technische Konstruktionszeichnungen.
Mit zwölf Jahren Testfahrer im Austro-Daimler-Rennwagen
Mit zehn Jahren fährt er seinen eigenen Wagen durch die Wiener Neustadt; mit 6 PS-Zweizylindermotor, Zweigang-Getriebe und bis zu 60 km/h schnell - ein Geschenk seines Vaters. Die Profession steht damit schon früh fest, denn er darf die Konstruktionen seines Vaters testen, mit zwölf pilotiert er "Sascha", den Austro-Daimler-Rennwagen, der die Targa-Florio gewinnt. Nach der Mittleren Reife absolviert er ein einjähriges Praktikum bei Bosch und wird im Anschluss ein weiteres Jahr privat in Automobiltechnik unterrichtet.
Mit der Gründung der "Dr. Ing. h.c. F. Porsche GmbH - Konstruktion und Beratung für Motoren- und Fahrzeugbau" 1931 übernimmt der Filius immer verantwortungsvollere Aufgaben. Ab 1932 koordiniert er die Konstrukteure und hält den Kundenkontakt, 1934 leitet er die Versuchsfahrten des Volkswagens. Kurz darauf ernennt ihn sein Vater zum stellvertretenden Leiter des Gesamtbetriebs. Im gleichen Jahr beginnt die Arbeit am Volkswagen, der für 990 Mark verkauft werden soll. Unter dem Hakenkreuz entwickelt Ferry Porsche Kriegsgerät wie Schwimmwagen und KdF-Geländefahrzeug. Nach dem Umzug ins österreichische Gmünd, dem Ende des Krieges und der Kriegsgefangenschaft des Vaters beschreitet Ferry Porsche den Weg vom reinen Konstruktionsbüro zum Fahrzeughersteller mit eigener Produktion.
Der erste echte Porsche wird zur Sportwagenikone
1948 erscheint mit dem 356 der erste echte Porsche. Mit ihm begründet Ferry Porsche den Mythos des Sportwagenbauers. Nach dem Tod seines Vaters Ferdinand Porsche leitet Ferry fortan die Geschicke der Firma Porsche als alleiniger Geschäftsführer. Dank finanzieller Absicherung durch einen Lizenzvertrag mit Volkswagen und den guten Absatzzahlen etabliert sich Porsche als erfolgreicher Spartenhersteller. Mit dem von seinem Sohn Ferdinand Alexander gezeichneten 911 setzt Porsche in den 1970er-Jahren zum Höhenflug an - der 911 wird weltweit zum Ingegriff des alltagstauglichen Sportwagen. Mit weiteren Modellen wie dem Mittelmotor-Sportwagen VW-Porsche 914 und den Frontmotormodellen mit Vierzylinder (924 und 944) sowie dem 928 mit V8-Motor entwickelt sich Porsche zum Großserienhersteller.
Von 1972 bis 1990 bleibt Ferry Porsche Vorsitzender des Aufsichtsrates. Anfang der 1990er-Jahre muss er die Zeit des drohenden Niedergangs seiner Firma erleben. Daran schließt sich jedoch eine erneute Hochphase unter Wendelin Wiedeking an. Zurück zu seinen Wurzeln als Konstrukteur geht es nochmals 1996, als der Mittelmotorsportler Boxster als neue Baureihe erscheint. Zwei Jahre danach stirbt Ferry Porsche in Zell am See - als Träger mehrerer akademischer Ehrentitel, vom Ehrendoktor über den Titel Professor bis zum Senator E.h. der Universität Stuttgart.