Fremdentwicklungen aus dem Hause Porsche
Porsches Entwicklungsarbeit
Porsche baut nicht nur erfolgreich Sportwagen, die Zuffenhausener haben sich über die Jahrzehnte hinweg mit Fremdentwicklungen auch den Ruf eines vielseitigsten Ingenieurdienstleisters erworben.
26.05.2013
Uli Baumann
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Für die Zündapp GmbH entwickelt das Porsche-Konstruktionsbüro einen richtungsweisenden Kleinwagen mit der Typennummer 12. Neben dem Fahrzeug stehend: Ferry Porsche.
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Im Auftrag des Automobilherstellers Wanderer konstruiert Porsche in den Jahren 1931 bis 1933 eine Mittelklasse-Limousine mit der internen Bezeichnung Typ 7.
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Der 1933 konstruierte NSU Kleinwagen-Prototyp Typ 32 vor dem Konstruktionsbüro Porsche in der Stuttgarter Kronenstraße 24.
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Ferdinand Porsche und Rennfahrer Hans Stuck bei Versuchsfahrten des seit 1934 eingesetzten Auto Union P-Rennwagen (Porsche Typ 22) mit 16-Zylinder-Mittelmotor.
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Auf ausgiebiger Testfahrt: Ferry Porsche am Steuer des zweiten Volkswagen-Prototypen (V2) im Jahr 1935.
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Für die Daimler-Benz AG entwickelt Porsche zwischen 1937 und 1939 den Hochgeschwindigkeits-Rekordwagen T 80.
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Der als Typ 60 (W30) bezeichnete Prototyp des späteren Volkswagen „Käfer“ aus dem Jahr 1937.
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Der 1937/38 konstruierte Klein-Schlepper Typ 110 mit luftgekühltem Zweizylindermotor bildet die Basis für den späteren „Volkstraktor“ sowie für die nach dem Krieg produzierten Porsche-Diesel-Schlepper.
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Das auch als „Berlin-Rom-Wagen“ bezeichnete Rennsportcoupé Porsche Typ 64 im Hof der Porsche-Villa in Stuttgart (1939).
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Der allradangetriebene VW-Schwimmwagen (Porsche Typ 166) bei Versuchsfahrten im Jahr 1942.
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Im Auftrag des italienischen Industriellen Piero Dusio entwickelt das Konstruktionsbüro Porsche zwischen 1947 und 1949 den Grand-Prix-Rennwagen Typ 360 Cisitalia.
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Eine Ausschreibung der Bundeswehr führt 1954 zur serienreifen Entwicklung des allradangetriebenen Porsche-Typ 597 "Jagdwagen".
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Unter der Bezeichnung SAVE (Schnelle Ambulante Vorklinische Erstversorgung) wird 1975 ein Projekt zur Entwicklung eines innovativen Rettungswagen-Systems gestartet.
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Der von 1975 bis 1985 produzierte Porsche 924 entstand als Folge eines nicht realisierten Volkswagen-Entwicklungauftrages.
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Im Auftrag des Bundesministeriums für Forschung und Technologie konstruierte das Weissacher Entwicklungszentrum 1977 das zukunftsweisende Feuerwehrsystem „O.R.B.I.T.“
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Porsche ging auch schon in die Luft: Der luftgekühlte Sechszylinder-Flugmotor PFM 3200 aus dem Jahr 1981
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Das ergonomische Design der Linde-Gabelstapler stammt bereits seit 1981 von Porsche.
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VW Porsche aus dem Jahr 1969. Der Zweisitzer entstand in Zusammenarbeit mit Volkswagen.
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Der als Porsche 924 realisierte VW-Entwicklungsauftrag EA 425. Er bildete das Einstiegsmodell in die Porsche-Modellpalette.
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Als Entwicklungsauftrag des amerikanischen Automobilherstellers Studebaker entsteht mit dem Typ 542 eine viertürige Limousine mit selbsttragender Karosserie.
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Der 52 PS starke Porsche-Flugmotor Typ 678/3 aus dem Jahr 1959. Auch der Flugmotor war natürlich als Boxer-Triebwerk ausgelegt.
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Kaum zu glauben:: Im Auftrag vom russischen Autobauer AvtoVAZ entwickelte Porsche 1984 den Lada Samara.
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Das „Forschungs-Projekt Langzeit-Auto“ FLA Typ 296 wird 1973 auf der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt präsentiert.
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Porsche-Studie C88 für den chinesischen Markt von 1994. Der C88 ging allerdings nie in Serie.
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Porsche-Studie C88 für den chinesischen Markt von 1994.
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Für den chinesischen Markt entstand bei Porsche 1995 die Familienautostudie C 88.
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Wackeln im Sturm: Überprüfen der Sturmfestigkeit eines Jack-Wolfskin-Zeltes im Windkanal.
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Der von Porsche entwickelte 3,5-Liter-Zwölfzylinder Grand Prix-Motor steht in der Formel 1-Saison 1991 exklusiv dem Footwork-Arrows-Rennteam zur Verfügung.
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Der von Porsche entwickelte "TAG-Turbo“-Rennmotor dominiert die Formel 1 von 1984 bis 1986.
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Motor-Entwicklung: V2-Aggregat für die Harley-Davidson V-Rod mit 115 PS (85 kW) bei 1.131 cm³.
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Der Mercedes-Benz 500 E wurde von Porsche entwickelt und von 1990 bis 1995 in Zuffenhausen produziert
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Der 1999 präsentierte Kompaktvan Opel Zafira wurde ebenfalls in Weissach entwickelt.
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In Kooperation mit dem Unternehmen „Airbus Industrie“ arbeiten die Weissacher Ingenieure zwischen 1981 und 1984 an der Gestaltung eines ergonomischen Cockpit-Layout für Passagierflugzeuge.
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ULSAB-AVC Fahrzeugkonzept entwickelt von der Porsche Engineering Group GmbH.
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Porsche-Design für Zwei-Megawatt-Windraftwerk: Styling der Gondel nach aerodynamischen Aspekten.
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Im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft entwickeln Audi und Porsche 1993 unter dem Namen „Audi Avant RS2“ gemeinsam einen High-Performance-Sport-Kombi.
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Ferdinand Porsche am Steuer eines von ihm konstruierten Lohner-Porsche "Mixte“-Tourenwagens aus dem Jahr 1903.
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Hans Stuck in dem Auto-Union Rennwagen beim Großen Preis von Brünn 1934 auf dem Masaryk-Ring. Links neben Hans Stuck steht Ferdinand Porsche.
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Der Austro-Daimler Rennwagen Typ ADSR „Sascha“ siegte 1922 in der 1,1 Liter-Klasse bei der Targa Florio auf Sizilien.
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2011 startet der Praxistest des von Porsche entwickelten rein elektrisch angetriebenen Boxster E.
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Der Typ 7 aus dem Jahr 1931 war die erste Auftragsentwicklung des Konstruktionsbüro Porsche - ein Mittelklassefahrzeug für den deutschen Hersteller Wanderer. Hier das Wanderer Cabriolet vor der Kronenstraße 34 in Stuttgart, dem damaligen Sitz der Porsche GmbH.
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Porsche-Schlepper Typ 111 im Hof des Porsche Werk 1 in Zuffenhausen, 1939/40.
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Die Rallye-Legende Audi Sport Quattro S1 war mit einem Porsche Doppelkupplungsgetriebe (PDK) unterwegs.
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Dieses Porsche-Geschäftsfeld, das heute unter dem Dach der Porsche Engineering Group im Entwicklungszentrum in Weissach betrieben wird, geht auf die älteste Vorgängergesellschaft der heutigen Porsche AG zurück. Ferdinand Porsche hatte am 25. April 1931 in Stuttgart ein Konstruktionsbüro mit dem Namen "Dr. Ing. h.c. F. Porsche Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Konstruktion und Beratung für Motoren- und Fahrzeugbau" gegründet und ins Handelsregister eintragen lassen.
Porsche: 30 Jahre Entwicklungserfahrung
Doch schon in den 30 Jahren davor konnte Ferdinand Porsche mit seinen Entwicklungen überzeugen. Ob Lohner Porsche Mixte als Vorläufer aller modernen Hybridmodelle, Allradantrieb und die Vierradbremse - Porsche zeigte sich innovativ. Später entwickelte Ferdinand Porsche als Technischer Direktor bei Daimler unter anderem den ersten Mercedes-Benz mit Achtzylindermotor und die kompressoraufgeladenen Sport- und Rennwagen mit den Namenskürzeln "S" (Sport), "SS" (Super Sport) und "SSK"“ (Super Sport Kurz). Im Januar 1929 verließ er die Daimler-Benz AG. Nach einem kurzen Intermezzo bei den österreichischen Steyr-Werken kehrte er zum Jahresende 1930 nach Stuttgart zurück und gründete in der Kronenstraße 24 ein eigenes Konstruktionsbüro.
Der Auto Union-Rennwagen und der VW Käfer entstehen
Bereits im ersten Jahr entwickelte Porsche für den Automobilhersteller Wanderer eine Sechszylinder-Mittelklasselimousine sowie einen neuen Reihen-Achtzylindermotor. Es folgten eine Schwingachse für die Horch-Werke Zwickau und ein im Auftrag der Zittauer Phänomen-Werke konstruierter luftgekühlter Fünfzylinder-Sternmotor, der für den Antrieb von Lastwagen vorgesehen war. Daneben entwickelte Porsche für Zündapp einen Kleinwagen und meldete 1931 das Patent zur Drehstabfederung an.
Im Frühjahr 1933 erhielt Ferdinand Porsche von der Auto Union den Auftrag, nach den Regeln der neuen 750-kg-Rennformel einen 16-Zylinder-Rennwagen zu entwickeln. Mit Fahrern wie Bernd Rosemeyer, Hans Stuck oder Tazio Nuvolari wurde der zwischen 1934 und 1939 stetig weiterentwickelte Auto Union-Rennwagen zu einem der erfolgreichsten Rennfahrzeuge der Vorkriegszeit.
Nebenbei entwickelte Porsche für NSU einen Kleinwagen mit einem im Fahrzeugheck liegenden, luftgekühlten Vierzylinder-Boxermotoren und Drehstabfederung - den Typ 32. 1934 bewarb sich Porsche um den Bau eines "Deutschen Volkswagens".
Für die Daimler-Benz AG wurde neben der Entwicklung technischer Motorkomponenten für die Mercedes-Silberpfeile in den Jahren 1937 bis 1939 der Typ 80 genannte Hochgeschwindigkeits-Rekordwagen konstruiert. Der im Auftrag der Deutschen Arbeitsfront (DAF) entwickelte landwirtschaftliche Klein-Schlepper Typ 110 mit luftgekühltem Zweizylindermotor wurde zur Grundlage des späteren Volkstraktors und die nach dem Zweiten Weltkrieg produzierten Porsche Diesel-Schlepper.
Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges entstanden auf Basis des Volkswagens weitere Fahrzeugtypen, die zur militärischen Nutzung vorgesehen waren. Zudem entwickelte Porsche verschiedene Panzerfahrzeuge.
Im Juli 1947 begannen in Eigenregie die Konstruktionsarbeiten am Typ 356 "VW-Sportwagen". Am 8. Juni 1948 war der Prototyp des Porsche 356 mit der Fahrgestellnummer 356-001 fahrbereit. Dies war die Geburtsstunde der Sportwagenmarke Porsche. Die Produktion der heckgetriebenen Coupé- und Cabriolet-Versionen des 356 lief noch in der zweiten Jahreshälfte 1948 an. Nach der Rückkehr nach Stuttgart im Jahr 1950 begann die serienmäßige Produktion dieses Sportwagens.
VW ist wichtigster Porsche Entwicklungskunde
Trotz dieses erfolgreichen Starts als Fahrzeughersteller blieben Aufträge aus dem Bereich der Kundenentwicklung weiterhin fester Bestandteil des Leistungsumfangs des Unternehmens. Wichtigster Auftraggeber war bis in die 70er Jahre die Volkswagen AG, mit der seit 1948 ein umfangreicher Kooperationsvertrag bestand. Zahlreiche Detailverbesserungen wurden für den VW Käfer erarbeitet, der in Wolfsburg gegen eine an Porsche gezahlte Lizenzgebühr von 5 DM pro Fahrzeug produziert wurde. 1969 folgte der VW Porsche 914 und als Folgeprojekt im Jahr 1976 der von VW abgelehnte Entwicklungsauftrag EA 425, der dann als Porsche 924 in Serie ging.
Das Entwicklungsspektrum umfasste nahezu alle Bereiche der Motorisierung im zivilen und militärischen Bereich. Umfangreiche Aufträge der Deutschen Bundeswehr wurden ebenso durchgeführt wie automobile Zukunftsstudien des Bundesministeriums für Forschung und Technologie. Ebenso wurden zahlreiche andere Automobilhersteller mit Entwicklungsdienstleistungen unterstützt. So unterstützte man Opel bei der Entwicklung des Zafira, baute für Harley-Davidson einen modernen V2-Motor, entwarf das Design für Linde-Gabelstapler, konzipierte einen Kleinwagen für den chinesischen Markt, entwickelte einen Vierzylinder für Seat, brachte dem Lada Samara das Laufen bei, fertigte einen erfolgreichen Formel 1-Motor, brachte für Audi den RS2 an den Start und fertigte für Mercedes den 500 E. Aber auch die Erprobung der Sturmfestigkeit von Zelten und die Verfeinerung des Airbus-Cockpitdesigns stehen auf der Liste der Porsche-Entwicklungsabteilung.