MG B in der Kaufberatung

Ein Brite als Rundum-Sorglos-Klassiker

Der MG B bietet jede Menge Fahrspaß, sieht gut aus und zeigt sich auch noch ziemlich robust - und kommt damit dem Ideal eines Rundum-sorglos-Klassikers sehr nahe. Das Beste: Die Preise für gute Exemplare haben noch nicht ihre Bodenhaftung verloren - eigentlich müssten Interessenten umgehend zugreifen.

MG B, Garagentor Foto: Arturo Rivas 11 Bilder

Karosserie-Check

Unter der selbsttragenden Karosserie des MG B verbergen sich konstruktionsbedingt zahlreiche Hohlräume - auf Grund mangelnder Vorsorge ein idealer Nistplatz für Rost. Weil es kaum noch unrestaurierte Exemplare gibt, empfiehlt es sich, nach schlampiger Arbeit Ausschau zu halten. Denn eigentlich nur hier kann das Groschengrab verborgen sein: Reparaturen am Blech können sehr teuer werden.

Zu den größten Schwachstellen des MG B zählt die komplexe Blechkonstruktion des Schwellers. Rostblasen am Innenrand, wo der Schweller ins Bodenblech übergeht, gelten als Alarmsignal. Sich nach oben verjüngende Türspaltmasse weisen ebenfalls auf mürbes Blech hin. Ferner sollten die Kotflügel, Türbögen sowie der gesamte Unterboden und die Radläufe untersucht werden.

Technik-Check

Die Technik des MG B bereitet wenig Sorgen. Der alte Graugussmotor, schon 1962 nicht mehr der jüngste, wurde in seinen 18 MG B-Jahren nur wenig verändert: Der größte Eingriff dürfte der Wechsel von drei auf fünf Kurbelwellenlager gewesen sein (1964) - spätestens seit diesem Datum gelten die Maschinen als ausgereift und bei regelmäßiger Pflege auch als wahre Langläufer, die 200.000 Kilometer und mehr schaffen.

Verschlissene MG B-Motoren rauchen unter Last, die Öldruckanzeige liegt dann im Standgas deutlich unter 15 bis 25 lb psi. Unheil verheißen auch laute Getriebegeräusche, herausspringende Gänge und Lastwechselschläge im Antriebsstrang. Eine etwaige Überholung des Vierzylinder-Aggregats birgt jedoch kaum größere Schrecken, weder technisch noch finanziell.

Überschaubar auch die Schwachstellen des Fahrwerks beim MG B. Sorgen bereiten höchstens gelockerte Blattfederelemente oder schlecht geschmierte Achsschenkelbolzen (schlechter Geradeauslauf).

Preise

Das Angebot an MG B ist generell gut, brauchbare, zumeist jüngere Exemplare sind bereits ab etwa 5.000 Euro zu haben. Die besonders von Puristen begehrten frühen Mk I- oder Mk II-Roadster sind je nach Zustand hingegen mit einem deutlichen Aufschlag versehen und können im Einzelfall die 30.000-Euro-Marke erreichen. Preisaufschläge sind zudem für die Sondermodelle aus der 1975er "Jubilee"-Reihe oder der 1980er LE-Edition fällig. MG B mit Rechtslenker oder die weniger beliebten "Gummiboot"-Modelle werden wie die GT-Versionen dagegen oftmals günstiger gehandelt.

Bei Einführung 1962 (MG B) :
11.950 Mark
Bei Produktionsende 1980 (MG B) :
15.490 Mark

Ersatzteile

MG B-Besitzer können beruhigt schlafen - die Versorgung mit Blech- und Technikteilen ist gut bis sehr gut. Nahezu alle Parts können bei den diversen Spezialisten (per Onlinekatalog) geordert werden, zudem ist das Preisgefüge erstaunlich moderat. Allerdings müssen bisweilen längere Lieferzeiten und gelegentlich auch schon mal eine nicht immer lupenreine Qualität der Blechteile in Kauf genommen werden, was Anpassungsarbeiten zu Folge hat.

Schwachpunkte

  1. Kotflügel vorn
  2. Motorraum Stehblech
  3. Türschweller
  4. Längsträger
  5. Blattfederaufnahme
  6. Spaltmaße
  7. Radhäuser
  8. Türen
  9. Getriebe
  10. Achsschenkelbolzen
  11. Unterboden
MG B, Igelbild

Wertungen

Alltagstauglichkeit
Ersatzteillage
Reparaturfreundlichkeit
Unterhaltskosten
Verfügbarkeit
Nachfrage

Fazit

Der MG B bietet jede Menge Fahrspaß, sieht gut aus und zeigt sich auch noch ziemlich robust - und kommt damit dem Ideal eines Rundum-sorglos-Klassikers sehr nahe. Das Beste: Die Preise für gute Exemplare haben noch nicht ihre Bodenhaftung verloren - eigentlich müssten Interessenten umgehend zugreifen.